Gemeinderat,
44. Sitzung vom 28.06.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 71 von 121
Bezirksebene einiges getan, aber nach wie vor zu wenig. Es gibt immer noch zu wenig Angebote für die Jugendlichen. Bei den Kleinkindern gibt es die üblichen bunten, immer gleich aussehenden Dinge mit wenig Spielwert. Hier wird von der MA 42 versucht, unabhängig vom jeweiligen Bezirksleiter, Angebote zu setzen und es gibt hervorragende Beispiele, wie man in dieser Stadt Angebote für Kinder setzen kann. Aber für die Jugendlichen gibt es nach wie vor sehr, sehr wenig Möglichkeiten. Wenn es dann nun einmal Skateranlagen gibt, dann gibt es sofort Konflikte mit AnwohnerInnen und die setzen sich leider immer wieder mehr durch als die Jugendlichen. Ich glaube, dass wir hier wirklich überlegen sollten, wie wir Jugendlichen den Raum in der Stadt auch zurückgeben, ohne sie sofort in Konfrontation mit Erwachsenen zu bringen.
Es gibt dort, wo viel Platz ist, wo die Möglichkeiten
gegeben sind, ein paar wenige Abenteuerspielplätze, aber noch immer zu wenige,
vor allem im Innenstadtbereich. Auch da gibt es Möglichkeiten, auch auf den
kleinen Flächen Möglichkeiten für die Kinder und Jugendlichen zu schaffen, um
sich austoben zu können und um ihren Bedürfnissen nach Bewegung und Spielen
nachzukommen, indem man ihnen nicht alles hinbaut, nicht immer alles orange und
blau aus Plastik hinstellt, sondern indem zum Beispiel G’stätten einfach wieder
G’stätten sein dürfen und die Kinder dort einfach spielen so wie es ihnen
gerade einfällt.
Es hat Anfang Juni ein Spielplatzsymposium in Wien
gegeben, das ja auch schon durch mehrere Städte Österreichs und Deutschlands
getourt ist und jetzt halt in Wien war, mit dem Titel „Spiel in Bewegung und
Bewegung im Spiel“. Eingeladen dazu hat die Frau StRin Kossina und die Frau
StRin Laska hat dort auch einen Abendempfang gestaltet. Dort waren sehr viele
ExpertInnen und StadtplanerInnen, die sich mit der Bewegung und dem Bedürfnis
von Kindern und Jugendlichen auseinander gesetzt haben. Im Sinne dieses
Symposium wurde ein temporärer Spielplatz vor dem Planetarium ausgestellt.
Dieser Spielplatz hat etwas gezeigt, dass nämlich Kinder und auch Eltern, die
mit ihren Kindern dort in den Prater spielen gehen wollen, festgestellt haben,
das ist super da, das brauchen wir, weil das ist genau das, bevor die Dinge
anfangen wo es dann Geld kostet und das ist endlich ein Angebot für unsere
Kinder, wo sie an neuesten Geräten auch ihr Bedürfnis des Spielens ausleben
dürfen. Der Bezirksvorsteher des 2. Bezirks hat in seiner Eröffnungsrede
dieses Symposiums auch gemeint, er wird sich dafür einsetzen, dass aus dem
temporären Spielplatz ein permanenter wird. Nun scheitert der Bezirksvorsteher
des 2. Bezirks anscheinend an der Finanzierung beziehungsweise auch an der
Unterstützung der Stadträtinnen, die sich dort ja auch als Freundinnen der
Kinder gezeigt haben.
Wir bringen deswegen auch einen Antrag ein, nämlich dass
die zuständige Stadträtin dafür sorgen möge, dass der ursprünglich temporäre
Spielplatz im Bereich des Planetariums im Prater den Kindern und Erwachsenen,
die den Prater besuchen, weiterhin erhalten bleibt, indem sie die
entsprechenden personellen Ressourcen, nämlich des Stadtgartenamts, und auch
eine finanzielle Unterstützung für den 2. Bezirk zur Verfügung stellt. Und
auch hier beantrage ich die sofortige Abstimmung.
Ich glaube, dass wir solche innovativen Gelegenheiten
wie dieser Spielplatz sie noch bietet, nützen sollten und ihn nicht wieder
abbauen lassen sollten. Die Kinder und auch die Erwachsenen würden und werden
sich demnach wahrscheinlich auch beschweren, dass aus einem temporären,
hochgelobten Spielplatz kein permanenter geworden ist. Wenn man die Frequenz
dort sieht und nicht nur am Wochenende hingeht, sondern auch unter der Woche,
so stellt man fest, dass wirklich sehr, sehr viele Kinder diese neuen
Spielgeräte mit hohem Spielwert sehr gerne nutzen, egal wie das Wetter auch
ist. Auch bei Regen turnen sie dort herum und ich glaube, dass sich Wien diese
Chance nicht entgehen lassen sollte. - Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzende GRin Renate Winklbauer: Als
Nächste zum Wort gemeldet ist die Frau GRin Rubik. Ich erteile es ihr.
GRin Silvia Rubik (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats): Sehr geehrte Frau
Vorsitzende! Sehr geehrte Frau Stadträtin! Sehr geehrte Damen und Herren!
Für mich ist unter anderem ein ganz wichtiger
Schwerpunkt unserer Politik die Kinder- und Jugendbetreuung sowie die Bildung
und ich verfolge die Debatte hier ein bisschen überrascht, wie viel Positives
in Wien ins Negative geredet werden kann, denn für mich ist mehr Möglichkeit,
mehr Angebote und mehr Service für Kinder und Jugendliche dieser Stadt und das
günstig oder kostenlos ein wichtiger und wertvoller Beitrag für unsere
Gesellschaft und dazu stehen wir.
Jugend findet statt. Drei kurze Worte mit großer
Wirkung. Noch nie gab es so viele Veranstaltungs- und Serviceangebote. Seit
vielen Jahren wird in Wien im Bereich Kinder- und Jugendarbeit Großartiges
geleistet wie zum Beispiel die Bücherein, die Volkshochschulen, die
Parkbetreuung und unter anderem auch das Ferienspiel.
Ich gehe jetzt punktuell darauf ein, das heißt die
Bücherein in Wien tragen professionell und systematisch den
Informationsbedürfnissen der gesamten Bevölkerung Rechnung. Sie bieten einen
allgemeinen öffentlichen Zugang zu allem Mediatechnologischem sowie die
heutzutage unerlässliche Orientierung in der Medienvielfalt. Eine umfangreiche
Leseförderung durch geeignete Veranstaltungsangebote und in Kooperation mit den
Schulen, Kindertagesheimen und anderen Einrichtungen der Leseerziehung gehört
zu den wichtigsten und verstärkt wahrgenommenen Aufgabenbereichen. Die Bücherei
Wien ist auch ein Teil der kulturellen Grundversorgung mit sehr großer
Reichweite. Ihrer Entwicklung liegt ein durchdachtes Konzept zugrunde.
Da in Zeiten ständig wachsender
Mobilität zentral gelegene Büchereien mit größerem Bestand nicht nur in Wien
auf größtes Publikumsinteresse stoßen, werden Büchereien, die in einer breiten
Angebotspalette
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