Gemeinderat,
43. Sitzung vom 19.05.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 8 von 78
vorgelegt hat, kann ich nicht beurteilen, weiß ich nicht. Es ist bedauerlich, dass es das nicht gegeben hat, denn wenn es früher ein Sanierungskonzept gegeben hätte, dann wäre vielleicht jetzt nicht die Gefahr eines Konkurses.
Was wir als Stadt machen können, haben wir getan, und
zwar, wie ich glaube, in äußerst positiver Art und Weise, indem wir gesagt
haben: Wir bieten euch ein Standbein, indem wir euch garantieren, dass alle
Aufträge, die ihr von uns bekommt, auch bezahlt werden. Damit unterscheiden wir
uns fundamental zum Beispiel vom Bund, der in vielen Bereichen ebenfalls Tiere
an das Tierschutzhaus liefert, zum Beispiel alle im Zusammenhang mit
Beschlagnahmen beim Zoll. Es gibt dort – wer schon im Tierschutzhaus war, weiß
das – einen riesigen Teich, in dem abertausende von kleinen Schildkrötchen
schwimmen, die sich dort auch irgendwie fröhlich vermehren. Das sind zum
Beispiel Tiere, die vom Zoll abgenommen wurden, und der Bund zahlt nicht einen
Groschen.
Unter anderem war das Tierschutzhaus auch deswegen so
in finanziellen Schwierigkeiten, weil, bevor wir als Stadt Wien das Fundwesen
übernommen haben, der Bund zuständig war und auch dafür nichts bezahlt hat.
Also wenn man jemanden fragt, warum denn da zu wenig
getan wurde, dann würde ich bitten, die Frage ein bisschen in die Richtung
hinüber (die Rednerin weist in Richtung
Parlament) zu richten. Was wir tun konnten, haben wir getan. Wir zahlen
beträchtliche Summen auf eine korrekte, transparente, dem Steuerzahler
gegenüber vertretbare Art und Weise. Wir achten darauf, dass unsere Tiere gut
und adäquat untergebracht sind. Also ich glaube, wenn es eine Partnerin für das
Tierschutzhaus gibt, auf die sie sich verlassen können – und das sehen sie auch
so –, ist es die Stadt Wien. In dieser Art und Weise wird sie das auch bleiben.
– Danke.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Danke
schön, Frau Stadträtin.
Die 3. Anfrage (FSP/02129/2004/0003-KVP/GM)
wurde von Frau GRin Ingrid Korosec gestellt und ist an die amtsf StRin der
Geschäftsgruppe Gesundheit und Soziales gerichtet: Der Wiener Pflegeskandal
hat gezeigt, wie wichtig eine ausreichende Kontrolle der städtischen
Pflegeeinrichtungen ist. Offenbar hat jedoch die SPÖ-Stadtregierung bis dato
aus den Versäumnissen der Vergangenheit nichts gelernt. Wann werden Sie den
aktuellen Mangel an geeignetem Kontrollpersonal für städtische Geriatriezentren
beheben?
Ich bitte um Beantwortung.
Amtsf StRin Dr Elisabeth Pittermann:
Herr Vorsitzender! Herr Bürgermeister! Geschätzte Damen und Herren! Sehr geehrte
Frau Gemeinderätin!
Zu Ihrer Anfrage ist zu sagen: Es war früher die
Überprüfung der Pflegeinstitutionen in der ehemaligen
Magistratsabteilung 47 angesiedelt. Am 25. September 2003 wurde diese
Tätigkeit von der MA 15 übernommen. Es kam damals mit, was in der
MA 47 an Dienstposten dafür zur Verfügung stand: Der Dienstposten einer
Pflegesachverständigen, einer Verwaltungsfachbediensteten und einer
Kanzleikraft.
Schon damals war klar, dass man erhöhen muss. Man hat
sofort ein Ausschreibungsverfahren für eine zusätzliche Pflegesachverständige
durchgeführt und hat dann eine Krankenpflegefachkraft eingestellt.
Seit Übernahme dieser Aufgabe waren aber immer wieder
die Bestrebungen auf Beamtenebene, diese Posten aufzustocken. Man hat sich
bemüht, auch andere aus anderen Bereichen der MA 15 nehmend, die Prüfungen
bis zur Aufstockung im ausreichenden Maß wahrzunehmen. Es ist die MA 15
natürlich auch für Krankenhausüberprüfungen zuständig, und es war schon früher
so, dass die Überprüfungen im Bereich der MA 47 und der MA 15 auch
gemeinsam mit anderen Magistratsabteilungen – ich erwähne hier nur den
Brandschutz – erfolgt sind.
Es erfolgten weiter routinemäßige Überprüfungen, aber
auch immer welche aus einem Akutanlass heraus. Entweder wurden sie von mir auf Grund
von Beschwerden gefordert, aber auch Beschwerden, die in anderen Dienststellen
einlangten, wurden wahrgenommen. Für alles, was ich veranlasst habe, habe ich
auch entsprechende gut fundierte Berichte erhalten, sodass ich mich von der
Qualität dieser Arbeit überzeugen konnte.
Frau ARin Ehmsen wurde von Frau Bundesministerin
Rauch-Kallat aufgefordert, bei ihr im Ministerium mitzuarbeiten. Man hat ihr
dafür einen Karenzurlaub für fünf Jahre gewährt. Sie hat allerdings vorher noch
ihren Resturlaub angetreten. Sie wissen, dass es im Magistrat nicht üblich ist,
dass man in der Urlaubszeit schon Posten nachbesetzt. Es war mein dringender
Wunsch, dass sofort mit Antritt des Karenzurlaubes der Posten nachbesetzt wird.
Frau ARin Ehmsen war nicht nur diplomierte
Krankenpflegefachkraft, sondern auch Diplomsozialarbeiterin und als solche im
Gehaltsschema höher eingestuft. Daher hat sie immer wieder als
Diplomsozialarbeiterin das wahrgenommen, sie war aber eben auch eine
Pflegesachverständige. Der Posten ist mit K3 bewertet. Es fallen natürlich im
Bereich der MA 15 keine Nachtdienste, keine Gefahrenzulagen und
dergleichen an, die ein Gehalt aufbessern, daher haben uns etwaige
AnwärterInnen für den Posten, die sich beworben haben, immer wieder abgesagt.
Es ist das Bestreben des sehr engagierten Leiters der MA 15, der wirklich
unter Einsatz seiner Gesundheit, muss ich sagen, seine Aufgaben wahrnimmt, dass
dieser Dienstposten aufgewertet wird.
Wir haben derzeit folgende
Dienstposten bewilligt zur Verfügung: Eine Juristin – das ist bereits besetzt
–, vier Pflegesachverständige, wovon einzelne immer wieder abgesagt haben,
sodass wir derzeit eine in diesem Bereich haben und die anderen aus dem
sonstigen Bereich der MA 15 heranziehen, zwei Amtsärztinnen – da werden die
Bewerbungen ebenfalls überprüft –, die Verwaltungsfachbediensteten – zwei sind
bereits besetzt –, die Kanzleibediensteten sind bereits besetzt. Man hat auch
eine Qualitätssicherung eingeführt, und diese wird derzeit von einer
Betriebswirtin mit dem Schwerpunkt Qualitätsmanagement und Gesundheitsökonomie
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