Gemeinderat,
42. Sitzung vom 28.04.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 34 von 76
Kopietz: Sponsor!) – das mag
schon sein –, sicher auf Ihrer Seite, Liste Herbert Tumpel, mit dem Ringerl und
mit dem X. Arbeiterkammerwahl 3. – 14. Mai 2004.
Jetzt erklären Sie mir, Kollege Kopietz: Sponsor ist
die Liste Herbert Tumpel, AK-Wahl 3. – 14. Mai 2004, und
die sponsern jetzt auch das Maifest im Prater, 1. Mai, 13 Uhr,
22 Uhr Riesenfeuerwerk.
Das ist Ihr Verständnis, wie mit Steuergeldern in
dieser Stadt umgegangen wird. Das ist Ihr Verständnis. Genau so funktioniert
es. Da muss ich ja dieses Mal, obwohl wir bei diesem Stadtfest auch nicht
zustimmen, die ÖVP fast in Schutz nehmen. Die haben auch ihre Dreieckständer,
aber die haben es wenigstens plakatmäßig getrennt. Die haben auf der einen
Seite halt stehen die Arbeiterkammerwahl, und auf der anderen Seite von dem
Plakat bewerben sie das Stadtfest. Da gibt es nicht diese Vermischung linker
Sack, rechter Sack, rechter Sack, linker Sack, ist eh wurscht, aus welcher
Kassa wir es nehmen. Es ist eh immer dasselbe.
Und genau das ist es, was die Leute auf die Palme
bringt (GR Harry Kopietz: Das sieht man
eh immer wieder bei den Wahlen!), und das ist genau das, was man den Leuten
draußen auch sagen wird. (Beifall bei den
GRÜNEN.)
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Zum Wort gemeldet ist GR Dr Salcher.
GR Dr Andreas Salcher (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrte Frau Vorsitzende!
Zunächst einmal danke, dass ich das Rederecht habe.
Ich glaube, ich stehe hier als einziger, der sich in dieser Debatte zu Wort
gemeldet hat.
Die Arbeiterkammerwahl ist, wie wir alle wissen, eine
sehr wichtige Wahl. Ich möchte mich aber nicht in diese Wahl hier oder in die
Diskussion einmischen, es kommt eine mindestens genauso wichtige Wahl, nämlich
die Europawahl, und damit bin ich schon beim Thema des Stadtfestes, das nämlich
das Thema Europa ist. Es ist diesmal beim Stadtfest so, dass wir stolz darauf
sind, dass aus allen 25 EU-Staaten Künstlerinnen und Künstler dabei sein
werden. Das heißt, uns geht es nicht nur um die EU-Erweiterung, sondern im
besten Sinne auch um die Integration der Beitrittsstaaten in Europa. Das zeigt
auch sehr klar eine Tradition, die das Stadtfest überhaupt immer hatte, nämlich
sozusagen kommende gesellschaftliche Trends auch inhaltlich im Stadtfest
abzubilden. Das hat begonnen mit der so genannten Ost-Öffnung, mit dem Fall des
Eisernen Vorhangs, wo wir das Stadtfest in Preßburg damals zum Beispiel gemacht
hatten und einmal auch in Budapest. Und das zeigt, dass es eine wichtige
Institution in dieser Stadt ist. Wir haben auch künstlerisch wieder einiges zu
bieten, wie ich dem Veranstaltungsprogramm entnommen habe. Wir haben einen
Bereich, der sich mit der Kreativwirtschaft auseinander setzt, am
Michaelerplatz ein so genanntes Kreativ-Café.
Ich weiß nicht, ob der Kollege Ebinger seine
Wortmeldung zurückgezogen oder nicht zurückgezogen hat. Ich glaube, die Vorwürfe,
die man hier beiden wichtigen Festen für die Stadt, nämlich dem Donauinselfest
und dem Stadtfest, immer wieder macht, dass das parteipolitisch verbrämt oder
was auch immer sei, sind nicht wirklich haltbar. Ich glaube, das, was man sagen
kann, ist, dass es hier zwei gute Ideen gegeben hat. Die erste Idee, und die
ist halt einmal aus der Volkspartei gekommen, war das Stadtfest, und die zweite
Idee ist aus der Sozialdemokratie gekommen, das Donauinselfest. Bei
300 000 Besuchern und in unserem Fall, die Innere Stadt ist ein bisschen
kleiner als die Donauinsel, bei 600 000 Besuchern kann man nicht sagen,
das ist irgendwie eine parteipolitische Veranstaltung, sondern das sind
offensichtlich beide sehr wichtige Veranstaltungen, nicht nur für die Stadt Wien,
sondern für Österreich, weil man hört ja auch bei beiden Veranstaltungen, dass
Gäste sogar extra aus dem Ausland anreisen. Ich glaube, so soll man es auch
stehen lassen. Ich glaube hier wird hervorragende und auch sehr viele
unbezahlte Arbeit geleistet, und es ist sowohl das Donauinselfest als auch das
Stadtfest eine sehr gute Möglichkeit gerade für junge Künstlerinnen und
Künstler, die noch nicht so etabliert sind, einmal eine Auftrittsmöglichkeit in
einem sehr großen Rahmen zu bekommen. Ich glaube, daher können auch alle guten
Gewissens dem Wiener Stadtfest zustimmen. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner: Der Herr Berichterstatter verzichtet auf das
Schlusswort. Wir kommen zur Abstimmung. Wer jetzt diesem Akt zustimmen kann,
möge die Hand erheben. – Dies ist mehrheitlich ohne die GRÜNEN und die
Freiheitlichen mehrstimmig angenommen.
Es gelangt nunmehr Postnummer 10 der Tagesordnung zur
Verhandlung. Sie betrifft eine Subvention an den Verein WochenKlausur. Hier ist
niemand zu Wort gemeldet. Wir kommen gleich zur Abstimmung.
Ich bitte diejenigen Damen und Herren, die diesem
Antrag zustimmen wollen, die Hand zu erheben. – Dies ist mehrheitlich ohne die
ÖVP der Fall.
Es gelangt nunmehr Postnummer 12 der Tagesordnung zur
Verhandlung. Sie betrifft eine Subvention an die Entuziasm Kinobetriebs GesmbH.
Ich bitte die Berichterstatterin, Frau GRin Dr
Vitouch, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Dr Elisabeth Vitouch: Ich ersuche um Zustimmung zum vorliegenden Akt.
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner: Zu Wort gemeldet ist Herr
GR Dr Salcher. Ich erteile ihm das Wort.
GR Dr Andreas Salcher
(ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien):
Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Damen und Herren!
Hinter dieser Entuziasm-Gesellschaft, und sie heißt
nicht umsonst so, steht in Wirklichkeit eine eigene Firma, die aber der
Viennale gehört, die die schwierige Aufgabe hat, das Gartenbaukino zu
betreiben. Und Entuziasm haben sich die genannt, weil sie ja mit einfach zu
wenig Geld versuchen, ein Objekt, das wir alle kennen oder die meisten von uns
kennen und das in Wirklichkeit völlig baufällig ist und meiner Meinung nach
auch gravierende Sicherheitsmängel aufweist, mit Kinofilmen zu bespielen.
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