Gemeinderat,
41. Sitzung vom 26.03.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 85 von 87
Herr Oxonitsch ist heute hier am Rednerpult gestanden
und hat behauptet, ich hätte eine Mehrwert-Telefonnummer inseriert. Das ist
eine unwahre Behauptung und eine Unterstellung, die nicht der Realität
entspricht. Vielmehr ist es so, dass ein Internet-Fernsehsender mich, aber auch
andere Politiker aller Parteien - auch Ihrer Partei, auch der ÖVP, auch anderer
Parteien (GR Christian Oxonitsch: Westenthaler! – GR Godwin Schuster: Ist
der schon "andere Partei"?) - eingeladen hat, um dort zu
diskutieren, und ohne das Wissen der Eingeladenen ein Inserat geschaltet hat
und uns – diejenigen, die dort eingeladen worden sind – missbraucht hat. Es
entspricht also nicht der Wahrheit, was Sie behauptet haben, nämlich dass ich
ein Inserat geschaltet hätte - und das ist hiermit auch klargestellt. (GR
Christian Oxonitsch – aus einer Zeitung vorlesend -: "... ein persönliches
Treffen mit Herrn Strache ..."!)
Schauen Sie, was jemand macht, ohne einen zu
informieren, werden Sie doch nicht mir unterstellen! - Wenn Sie ein Inserat
schalten, dass der Herr Müller etwas gestohlen hat, dann kann ja der Herr Müller
nichts dafür, dass Sie den Herrn Müller verunglimpfen! (GR Harry Kopietz:
Aber der Herr Müller wird klagen!) Deshalb sollten Sie doch nicht auf eine
solche Verunglimpfungsmethode einsteigen!
Wenn wir für Sie inserieren (GR Godwin Schuster:
Haben Sie rechtliche Schritte ergriffen?), dass Sie den Menschen ich weiß
nicht was wegnehmen, was dann nicht der Wahrheit entspricht, dann ist das
Inserat ja nicht von Ihnen geschaltet, sondern von jemand anderem. Ich denke,
das sollten Sie zur Kenntnis nehmen. Aber ich bitte Sie, dass Sie mir das
Inserat geben (GR Christian Oxonitsch: Es
ist in der "Kronen Zeitung"!), dann kann ich diesbezüglich auch
den Klagsweg bestreiten. Aber ich habe lange gebraucht, überhaupt darauf zu
kommen, was Sie bei Ihrer abstrusen Wortmeldung, die Sie heute von sich gegeben
haben, gemeint haben. (Beifall bei der FPÖ. - VBgmin Grete Laska: Kann man
Sie jetzt treffen oder nicht?)
Und jetzt zu dem Geschäftsordnungspunkt. (GR Harry Kopietz: Sie sind ja jenseits von
gut und böse!) – Da redet gerade der Herr richtige Professor von
"jenseits von gut und böse"! Danke! Da redet der Richtige! (VBgmin Grete Laska: Kann man Sie jetzt
treffen, wenn man Sie dort anruft?) Natürlich kann man mich nicht treffen,
denn wenn jemand etwas inseriert und behauptet, was eben nicht der Realität
entspricht, wenn jemand etwas macht, ohne dass man es weiß, dann werden Sie
doch hoffentlich verstehen, Frau Stadträtin - das wird doch für Sie ausreichen,
um das zu verstehen! -, dass man da nichts dafür kann. Das werden Sie
hoffensichtlich realisieren (VBgmin
Grete Laska: Natürlich!) - ich hoffe doch, ansonsten würde ich mich
wirklich äußerst wundern müssen. (VBgmin
Grete Laska: Ich wollte nur wissen, ob man Sie treffen kann oder nicht!)
Aber ich komme jetzt auf den Geschäftsordnungspunkt
zu sprechen. Der Geschäftsordnungspunkt betreffend die "Austrian Players
League" ist etwas, was wir unterstützen, und wir werden daher auch
zustimmen. Wir haben das im Ausschuss auch schon festgehalten.
Eines ist aus unserer Sicht anzumerken: Unserer
Meinung nach ist die Gebühr von 5 EUR, die verlangt wird, zu hoch. Es wird
ja im Verein auch extra festgehalten, dass dieser auch für sozial schwächere
Jugendliche da sein soll, und es ist aus unserer Sicht nicht sozial, wenn man
in der Stunde 5 EUR verlangt. Das ist viel Geld, und gerade Jugendliche
haben nicht gerade das dicke Geldbörserl, sodass sie sich für mehrere Stunden,
wenn sie sich dort treffen, 5 EUR pro Stunde auch wirklich leisten können.
Dazu kann ich hier nur festhalten: Sozial ist das nicht! Deshalb möchte ich
hier die Anregung machen, dass man diese Stundengebühr reduziert, und zwar
deutlich, zumindest um 50 Prozent, damit das auch wirklich sozial wird.
Was heute auch noch gesagt worden ist, nämlich dass
Jugendliche, auch zu Hause, Spiele spielen, die manchmal auch mit Gewalt zu tun
haben, das wissen wir. Das ist leider ein Problem unserer Zeit. Aber ich halte
es für gut, dass in diesem Verein ein freier Zugang vorhanden ist und
Jugendliche aus allen Bereichen mit ihren Spielen diesen Verein aufsuchen
können, wo man auch die Chance nutzen kann, darüber vielleicht zu diskutieren.
Das ist sogar ein Vorteil, dass man dort diskutieren kann - zu Hause kann man
mit Jugendlichen nicht darüber diskutieren, wenn sie dort Gewaltspiele zur
Anwendung bringen. Im Verein wird diese Möglichkeit gegeben sein. Das wäre auch
ein Ansatz, dass man in diesem Verein und in der Vereinsarbeit einmal mit den
Jugendlichen darüber spricht und vielleicht versucht, sie diesbezüglich zu
sensibilisieren. Von Verboten halte ich gar nichts - das wäre das Schlechteste
im Jugendbereich, zumal Spiele ja auch nur nach Altersgrenzen verkauft werden
dürfen und es ja nicht so ist, dass da verbotene Spiele verwendet werden,
sondern das sind ja im Sinne der Gesetzgebung erlaubte Spiele. Also von
Verboten halte ich hier nichts. - Das wolle ich nur anmerken.
Wir werden diesem Tagesordnungspunkt zustimmen. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Als Nächster ist Herr GR Wutzlhofer zum Wort gemeldet. Ich erteile ihm das
Wort.
GR Jürgen Wutzlhofer
(Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats): Sehr
geehrte Frau Vorsitzende! Frau Berichterstatterin! Sehr geehrte Damen und
Herren!
Ich bin der letzte Redner heute, und es ist schön,
dass noch so viele im Raum sind. Ich werde aber Ihre Geduld nicht über die
Maßen strapazieren, sondern werde es kurz machen.
Die Computernutzung wird schon
längst neben Lesen, Schreiben und Rechnen als vierte Kulturtechnik angesehen,
und es wird in Zukunft kaum möglich sein, ohne so genannte Computer Literacy
auszukommen. Es muss daher unser Ziel sein, eine durchaus auch in westlichen
Demokratien drohende Spaltung der Gesellschaft, einen so genannten Digital
Divide, zu verhindern, wo es auf der einen Seite Leute gibt, die Zugang zur
Information haben, die Zugang zu Wissen und Kompetenz im
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