Gemeinderat,
41. Sitzung vom 26.03.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 29 von 87
Gemeinderats null eingelangt sind.
Vor Sitzungsbeginn sind
von Gemeinderatsmitgliedern des Grünen Klubs im Rathaus sechs, des ÖVP-Klubs
der Bundeshauptstadt Wien null, des Klubs der Wiener Freiheitlichen zwei und
der Sozialdemokratischen Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats null
Anträge eingelangt. Den Fraktionen wurden alle Anträge schriftlich bekannt
gegeben.
Die Anträge des
Stadtsenates zu den Postnummern 2 und 3, 5, 8 bis 12, 15, 17 und 18, 21, 22 und
24 bis 26 gelten gemäß § 26 der Wiener Stadtverfassung als bekannt
gegeben.
Bis zu Beginn dieser
Sitzung hat kein Mitglied des Gemeinderates zu diesen Geschäftsstücken die
Verhandlung verlangt. Ich erkläre daher gemäß § 26 der Wiener
Stadtverfassung diese als angenommen und stelle fest, dass die im Sinne des
§ 25 der Wiener Stadtverfassung erforderliche Anzahl von Mitgliedern des
Gemeinderates gegeben ist.
In der Präsidialkonferenz
wurde nach entsprechender Beratung die Postnummer 27 zum
Schwerpunktverhandlungsgegenstand erklärt und gleichzeitig folgende Umreihung
der Tagesordnung vorgeschlagen: Postnummern 1, 27, 23, 31, 14, 16, 28, 29,
30, 13, 19, 20, 4, 6 und 7. Die Postnummern werden daher in dieser Reihenfolge
zur Verhandlung gelangen.
Wir kommen nun zur
Postnummer 1. Sie betrifft die Wahl eines Dienstgebervertreters in die
gemeinderätliche Personalkommission und die Wahl eines Mitgliedes in den
Vorstand der KFA.
Bevor wir über die
vorliegenden Wahlvorschläge abstimmen, ist über die Art die Abstimmung zu
entscheiden. Gemäß § 27 Abs°2 der Wiener Stadtverfassung sind Wahlen
mittels Stimmzettel vorzunehmen, wenn der Gemeinderat nicht mit
Zweidrittelmehrheit anderes beschließt.
Ich schlage vor, die auf
der Tagesordnung unter Postnummer 1 vorgeschlagenen Wahlen der heutigen
Sitzung durch Erheben der Hand vorzunehmen.
Ich bitte nun jene Damen und
Herren des Gemeinderates, die mit meinem Vorschlag einverstanden sind, um ein
Zeichen mit der Hand. - Danke, mein Vorschlag ist einstimmig angenommen.
Frau Josefa Tomsik ist
durch ihren Mandatsverzicht als Dienstgebervertreterin aus der gemeinderätlichen
Personalkommission ausgeschieden. Der entsprechende Wahlvorschlag der
Sozialdemokratischen Fraktion lautet auf Herrn GR Volkmar Harwanegg.
Ich bitte jene Damen und
Herren, die Herrn GR Harwanegg als Dienstgebervertreter in die
gemeinderätlichen Personalkommission wählen wollen, um ein Zeichen mit der
Hand. - Das ist einstimmig angenommen.
Weiters ist Frau Josefa
Tomsik als Mitglied aus dem Vorstand der KFA ausgeschieden. Die
Sozialdemokratische Fraktion schlägt für dieses Mandat Herrn GR Kurt Wagner vor.
Ich bitte jene Damen und
Herren, die diesem Vorschlag ihre Zustimmung geben wollen, um ein Zeichen mit
der Hand. - Auch das ist einstimmig angenommen.
Es gelangt nunmehr
Postnummer 27 der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft zwei
Teilberichte zum Tätigkeitsbericht des Kontrollamtes über das Geschäftsjahr
2003.
Ich bitte die
Berichterstatterin, Frau GRin Reinberger, die Verhandlungen einzuleiten.
Berichterstatterin GRin
Brigitte Reinberger: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Meine sehr geehrten
Damen und Herren!
Es
liegen uns zwei Teilberichte zum Tätigkeitsbericht des Kontrollamtes für das
Geschäftsjahr 2003 vor. Ich ersuche, die Berichte zur Kenntnis zu nehmen, und
um Ihre Zustimmung.
Vorsitzende GRin Renate Winklbauer: Ich eröffne die
Debatte.
Zum
Wort gemeldet ist Frau GRin Dr Pilz. Ich erteile es ihr.
GRin
Dr Sigrid Pilz (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrte Frau
Vorsitzende! Sehr geehrte Damen und Herren!
Seit
vergangenem Montag gibt es Hoffnung für die pflegebedürftigen Menschen in der
Stadt. Denn der Kontrollausschuss hat getagt, der Herr Bürgermeister war in der
Sitzung, und erstmals habe ich den Eindruck, dass ein sozialdemokratischer
Politiker in Entscheidungsfunktion sieht, was Sache ist, und sieht, welche
Mängel, welche beschämende Situation den pflegebedürftigen Menschen in dieser
Stadt durch Jahrzehnte zugemutet wurde. Herr Bgm Häupl war deutlich und klar,
und er ist der Erste, der frank und frei zugegeben hat, dass es Missstände
gibt. "Hier gibt es nichts schönzureden", hat er gesagt.
Durch
Jahre, Jahrzehnte gab es keine Strukturverbesserungen, und die Beschlüsse, die
der Gemeinderat und andere Kommissionen gefasst haben, wurden nur zu
20 Prozent umgesetzt. Zu 20 Prozent, meine Damen und Herren!
Jahrzehntelang hat die Regierung zugeschaut, war untätig und hat nichts
unternommen, um die Misere der Menschen in den Pflegeheimen zu verbessern. (GR
Gerhard Pfeiffer: Schanigärten!) Schanigärten wurden eröffnet - das ist
Gott sei Dank nichts, was wir uns jetzt auch noch anschauen müssen. -
Dummerweise ist jetzt wenig Interesse von Seiten der Sozialdemokratie
vorhanden, aber Sie sollten es doch wissen: Die Anordnungen wurden schlicht und
einfach nicht befolgt. Man hat zugeschaut, man hat Beschlüsse gefasst, und man
hat nicht gehandelt.
Herr
Bgm Häupl hat das Kontrollamt und den Bericht des Kontrollamtes an den
Ausschuss ernst genommen. Er hat die wichtigsten Eckdaten genannt, die jetzt
erfolgen sollen: Wir wollen einen Paradigmenwechsel in der Pflege zu Hause, wir
wollen wohnortnahe Pflegeheime, es soll eine Differenzierung geben zwischen
Geriatriezentren, die später als Spitäler geführt werden müssen, weil die
Menschen auch krank sind, es soll auf der anderen Seite Pflegeheime geben für
die Menschen, die nicht in erster Linie einen Arzt brauchen, und es soll eine
eigene Teilunternehmung für Geriatrie innerhalb des Krankenanstaltenverbundes
geben.
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular