Gemeinderat,
39. Sitzung vom 30.01.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 56 von 64
das muss man einem Volksschulkind schon ziemlich
lange erklären. (GR Mag Andreas Schieder: Jetzt übertreiben Sie! –
Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.) Nein!
- Man verlangt von den Unternehmern, dass sie flexibel sind und die
Frauen ganz einfach aus dem Unternehmen hinauslassen, Teilzeitarbeit
ermöglichen, Verständnis aufbringen. - Gibt es aber hier Verständnis für
allein stehende berufstätige Frauen und deren Kinder? - Das ist die Frage! (Beifall bei der ÖVP. – Zwischenruf der GRin
Mag Sonja Wehsely.) - Das hängt mit einer Gage überhaupt nicht zusammen,
sondern das ist ein Prinzip, ein Bewusstsein, eine gedankliche Haltung. Wenn
wir die Vorreiterrolle hier nicht übernehmen können, warum sollen wir das dann
von anderen verlangen? (Beifall bei der ÖVP.)
Ganz abgesehen davon gibt es hier genug
Gemeindebedienstete, die heute einfach Überstunden machen müssen und nicht in
ihren verdienten Urlaub fahren können, obwohl Semesterferienwoche ist.
Gut. - Ich möchte mich wieder im Sinne der
Ganztagsbetreuung - beziehungsweise auf dem Weg dorthin - dafür aussprechen,
dass man in neu geplanten und in Umbau befindlichen Schulen Funktionsräume
vorsieht (Zwischenruf der VBgmin Grete
Laska) - möchten Sie noch ein Argument von mir hören (VBgmin Grete
Laska: Oja! Viele noch!) oder
kann ich wieder weitersprechen? (GRin Mag Sonja Wehsely: Ich bitte Sie, so
weiterzusprechen!) – danke! -, um die Musikschulen von vornherein
einzuplanen. In bestehenden Schulen ist es aufgrund der rückgängigen
Schülerzahlen sicherlich auch möglich, Funktionsräume einzurichten, wo
Musikschulen ihren Unterricht fortsetzen können.
Nachdem das Konservatorium als Privatuniversität
ausgegliedert wurde, liegt es in der vollen Verantwortung der Frau StRin Laska,
die verbleibenden Musikschulen rasch zu reformieren und so an den Stand der
anderen Bundesländer anzugleichen. Dem Thema der Musikerziehung muss eine
zentrale Rolle zukommen, und die Versäumnisse gehören beseitigt.
Dem Antrag der GRÜNEN betreffend Verpflichtung der
GmbH, die Unterlagen vorzulegen, stimmen wir nicht zu, weil das nicht dem
GmbH-Gesetz entspricht. Wir würden allerdings zustimmen, wenn in der
entsprechenden Passage die zuständige Stadträtin verpflichtet würde, im Rahmen
ihrer Möglichkeit als Eigentümerin und mit ihrer Weisung als Eigentümerin die
entsprechenden Zahlen zur Verfügung zu stellen. Bei einer derartigen
Veränderung könnten wir dann zustimmen.
Wir stellen folgenden Beschlussantrag:
"Die amtsführende Stadträtin für Bildung,
Jugend, Information und Sport möge ehestmöglich ein Entwicklungskonzept für den
Ausbau des Wiener Musikschulnetzes vorlegen. Im Rahmen eines solchen Konzepts
sollte die Errichtung von acht neuen Musikschulen und eine merkliche Ausweitung
des Netzes an Zweigstellen geplant werden. Im Übrigen soll für die Umsetzung
dieses Entwicklungskonzepts in den Budgets der kommenden Jahre entsprechend
Vorsorge getroffen werden.
In formeller Hinsicht wird die sofortige Abstimmung
verlangt." (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Ich
korrigiere: Es war die zweite Rede der Kollegin. (GRin Mag Sonja Wehsely:
Sicher! Bei der ersten hätte ich nie dazwischengerufen!) – Zum Wort gelangt
nun Frau GRin Mag Unterreiner.
GRin Mag
Heidemarie Unterreiner (Klub
der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr
Berichterstatter! Sehr geehrte Frau Stadträtin! Sehr geehrte Damen und Herren!
Wir werden diesem Geschäftsstück zustimmen. Es sind
eigentlich ganz pragmatische Gründe vorerst. Es ist ganz einfach so, dass es in
Europa eine Entwicklung gibt, dass man ganz einfach die musikpädagogischen
Qualifikationen vereinheitlicht, und da muss es eine Neuausrichtung auch für
das Konservatorium geben. Das heißt, das Magisterstudium, so wie meine
Vorrednerin der GRÜNEN das schon gesagt hat, und das Bakkalaureat-Studium
verlangen eine Akkreditierung des Konservatoriums als Privatuniversität - wenn
man das wünscht - und aus diesem Grund muss man auch eine andere Rechtsform
wählen. Das ist der Grund, warum wir diesem Antrag zustimmen.
Es hat aber
noch andere Gründe. Wir verbinden nämlich diese Veränderung der Rechtsform mit
der Hoffnung, dass das eine allgemeine Schubkraft haben wird, dass diese
Neuorganisation des Konservatoriums auch eine Änderung im Musikschulbereich mit
sich zieht.
Sie wissen,
Frau Stadträtin, dass wir uns schon seit Jahren auf diesem Gebiet einsetzen und
wir hoffen, dass diese Neuorganisation hier etwas bewirkt.
Bevor ich
aber auch jetzt noch einmal auf unser altes Thema Musikschulen eingehe, möchte
ich gerne noch etwas zu der neuen Privatuniversität sagen. Ich glaube, dass es
jetzt wichtig wäre, dass man die wichtigsten Ziele hier definiert, dass man
zielorientiert die Sache angeht, und da gibt es einige Schwerpunkte, wie ich
schon mehrmals erwähnt habe, und die uns sehr am Herzen liegen. Das wäre einmal
die allerhöchste Qualifikation, der allerbeste Ruf, den wir für unser
Konservatorium nun zur Verfügung stellen sollten.
Womit
hängt das zusammen? Selbstverständlich mit guten Lehrern, ich habe das schon
bei unserem Informationsgespräch gesagt, die allerbesten Künstler, die
allerbesten Lehrer sollte man nach Wien holen.
Ich habe
damals bei der Information irgendwie herausgehört, dass man den Schwerpunkt
eher auf den organisatorischen Bereich hinlenken will. Ich möchte aber hier
betonen, dass wir das, was die Geldvergabe und die Schwerpunktbildung angeht,
eher nachrangig sehen, sondern dass man hier höchste Qualifikation der Lehrer
anstreben soll.
Ich möchte hier auch ein Thema anschneiden, das vielleicht
ein bisschen heikler ist, das ist die Zusammensetzung der Studierenden, was
Österreicher angeht, und was Studierende im internationalen Bereich angeht. Es
ist nämlich so, dass wir der Meinung sind, dass es in Österreich sehr viele
begabte Kinder gibt, dass eben, was die Grundausbildung angeht, der Nachwuchs
nicht
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