Gemeinderat,
39. Sitzung vom 30.01.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 50 von 64
Konzeption für die Positionierung der Weltstadt und
Kulturstadt Wien zum Thema der Neuen Medien zu wenig sind.
Daher werden wir erstens "Public Netbase"
ablehnen und sind zweitens zwar massiv dafür - und fordern das auch ein -, dass
es ein Konzept für die Neuen Medien in dieser Stadt gibt, aber nicht aus der
Privatvergabe des Kulturstadtrates. (Beifall
bei der ÖVP.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist
somit geschlossen.
Die Frau Berichterstatterin hat das Schlusswort. -
Bitte schön.
Berichterstatterin GRin Dr Elisabeth Vitouch: Herr Vorsitzender!
Meine Damen und Herren!
Als Berichterstatter darf man ja einen Redner nicht
direkt ansprechen, aber ich meine doch - nur so zur Richtigstellung, was die
Ausführungen von Herrn Dr Salcher betrifft -: Als öffentliche Person kann man
sich gegen gewisse Dinge nicht wehren. Ich weiß nicht, wie das mit einer
Platzbenennung ist, aber was den Fall betrifft, dass man zum Beispiel im
Internet auftaucht, so hat man da eben keine Rechte - oder andere Rechte, als
sie normale Staatsbürger haben. Ob das gut oder schlecht ist, sei
dahingestellt. Also ich wäre da nicht zu empfindlich.
Ich finde auch, manche Leute meinen, dass alles
vernünftig ist, was jemand mit ernstem Gesicht vorträgt. Zum Glück hat Kollege
Dr Salcher von Natur aus eine reizende vis comica, und so nehme ich auch
nicht alles ganz ernst, was er sagt; das konterkariert sich ein bisschen.
Aber ich komme nun schon zum Akt, so wie es sich
gehört. – Vielleicht sollte ich, was "Public Netbase" betrifft,
einmal ganz kurz Aufklärungsarbeit betreiben: Sie sind demnächst zehn Jahre
alt. Sie wurden als Netzkulturinstitution gegründet. Sie bieten dem Kunst- und
Kulturbereich eine Plattform für die selbstbestimmte Nutzung von Neuen Medien.
Sie erforschen die Wechselwirkungen zwischen Kunst und Technik. Sie schaffen
nicht nur virtuelle, sondern auch reale Umgebungen für die elektronisch
vernetzte Kunstpraxis.
Vielleicht ganz kurz auch noch ein paar Zahlen: Neben
den Ausstellungen, den Events, den Symposien und den Workshops sind für heuer
zum Beispiel unter den Titeln "Free Bitflows" und "Deep
InfoPolitics" zwei Konferenzen mit Ausstellungen geplant, die
Wiederbelebung von wahlkabine.at, Projekte im öffentlichen Raum und auch eine
Fortführung der World-Information.Org.
"Public Netbase" erreicht damit seit 1995
immerhin mehr als 200 Millionen Internetzugriffe, 100 000
Veranstaltungsbesucher und –besucherinnen und 3 000 internationale
Medienberichte. Wenn das nicht jeder von uns verfolgt oder verfolgen kann, ist
das verständlich, aber es wurden zum Beispiel auch im realen
Veranstaltungsprogramm von "Public Netbase" bisher mehr als 350
KünstlerInnen, Kulturschaffende und Theoretiker und Theoretikerinnen
vorgestellt. Ich denke also, das ist eine ganz beachtliche Bilanz.
Die Subvention dieser Plattform für selbstbestimmte
Nutzung von Neuen Medien im Kunst- und Kulturbereich wurde daher von Wien inzwischen
auch - nicht auf 800 000, aber auf das Dreifache der ursprünglichen
Unterstützung - erhöht, denn Wien fördert die Neuen Medien wie zum Beispiel
"Public Netbase", die aber - das muss man auch sagen - natürlich
nicht das Monopol auf Förderung und auf Neue Medien haben. Und Sie werden beim
nächsten Akt, bei dem es um die Subvention des Rahmenbetrags geht, sehen: Im
Bereich "Neue Medien" ist Wien mit dabei, denn vor dieser Realität -
und New Media ist eine Realität - kann man sich als moderne, erfolgreiche und
kulturbewusste Stadt nicht verschließen.
Mehr habe ich dazu eigentlich nicht zu sagen.
Vielleicht noch ein kurzes ceterum censeo, was das
Geld betrifft und wofür es verwendet wird: Für die willkürliche Beseitigung von
"Public Netbase" aus dem Museumsquartier war nicht Wien
verantwortlich. - Deutlicher will ich es gar nicht sagen.
Ich bitte um Zustimmung zu diesem Akt. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Danke schön. Wir kommen zur Abstimmung.
Es gibt keinen Abänderungsantrag.
Jene Damen und Herren, die für die Postnummer 22
sind, bitte ich um ein Zeichen der Zustimmung. - Das ist mehrheitlich, gegen
die Stimmen der Freiheitlichen und der Volkspartei, so beschlossen.
Es gelangt nun die Postnummer 23 der Tagesordnung zur
Verhandlung. Sie betrifft einen Rahmenbetrag zur Bewilligung von Subventionen
im Bereich der Neuen Medien.
Ich sehe aus meinen Unterlagen, dass hiezu keine
Wortmeldung vorliegt. Somit kommen wir gleich zur Abstimmung.
Ich bitte jene Damen und Herren, die für diese
Postnummer sind, um ein Zeichen. - Gleiches Stimmverhalten: Es ist dies gegen
die Stimmen von FPÖ und ÖVP beschlossen.
Es gelangt nun die Postnummer 24 der Tagesordnung zur
Verhandlung. Sie betrifft eine Subvention an die IG Kultur Wien.
Auch hiezu ist keine Wortmeldung vorgesehen. Wir
kommen somit gleich zur Abstimmung.
Wer dafür ist, den bitte ich um ein Zeichen. - Das
ist mehrheitlich, gegen die Stimmen der FPÖ, so beschlossen.
Wir gelangen zur Postnummer 27. Sie betrifft eine
Bedeckungsänderung bezüglich des Vereins zur Schaffung offener Kultur- und
Werkstättenhäuser.
Auch hiezu liegt keine Wortmeldung vor. Wir kommen
daher zur Abstimmung.
Ich bitte jene Damen und Herren, die für diese
Postnummer sind, um ein Zeichen. - Das ist mit Mehrheit, gegen die Stimmen der
Freiheitlichen, so beschlossen.
Es gelangt nunmehr die Postnummer 46 der Tagesordnung
zur Verhandlung. Sie betrifft eine Subvention an die Vereinigten Bühnen Wien
GesmbH zur Durchführung des Mozartjahres.
Die Berichterstatterin, Frau GRin Klicka, wird die
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular