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Gemeinderat, 22. Sitzung vom 12.12.2002, Wörtliches Protokoll  -  Seite 58 von 93

 

weil das ja immer ein bisschen auch von den GRÜNEN in Frage gestellt wird, dass ihre Ideen auch umgesetzt sind. In diesem Fall glaube ich, dass es eine originäre Aufgabe des WissenschaftsZentrums, des Stadtrats für Kultur und Wissenschaften und der Stadt ist, sich diesem ganz bedeutenden Thema zu widmen, und in diesem Sinn sollte auch ohne Neid darauf, dass einmal andere Leute auch innovative Ideen haben und nicht nur der Herr Salcher, dem zugestimmt werden.

 

Vorsitzender GR Günther Reiter: Danke schön. - Wir kommen gleich zur Abstimmung.

 

Es gibt keinen Abänderungsantrag, und ich bitte die Damen und Herren, die der Postnummer 128 die Zustimmung geben wollen, es mir zu bekunden. - Das ist mehrheitlich gegen die ÖVP und die Freiheitlichen so beschlossen.

 

Ich darf kurz die Kulturdebatte, meine sehr geehrten Damen und Herren, unterbrechen und Ihnen ein bisschen ressortübergreifend eine Mitteilung aus der APA machen, die vor 10 Minuten erfolgte. Die Fußball-Europameisterschaft 2008 wird in Österreich und in der Schweiz ausgetragen! (Allgemeiner Beifall.) Die gemeinsame Kandidatur beider Alpenländer erhielt am Donnerstag bei der Sitzung des Exekutivkomitees des europäischen Fußballs den Zuschlag. Ich finde, das ist ein großer Erfolg für den österreichischen Fußball und für unser Land überhaupt.

 

Wir gehen weiter in der Tagesordnung. Die Kultur lässt uns nicht los. Wir kommen zur Post 136 (04899/2002-GKU) der Tagesordnung. (Unruhe im Saal.) Ich darf Sie wieder in die Höhen der Kultur führen. Post 136 der Tagesordnung kommt zur Verhandlung. Sie betrifft eine Subvention an den Verein Porgy & Bess.

 

Es gibt keine Wortmeldung. (Anhaltende Unruhe.) Die Begeisterung setzt sich fort. Ich darf trotzdem auch hier bei der Post 136 um die Abstimmung bitten. Wer dafür ist, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. - Das Geschäftsstück ist mehrheitlich gegen die Stimmen der Freiheitlichen so angenommen.

 

Es gelangt nunmehr die Postnummer 141 (05036/2002-GKU) der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft eine Subvention an den Verein IG Freie Theaterarbeit.

 

Frau GRin Zankl wird einleiten. Ich bitte sie zum Rednerpult.

 

Berichterstatterin GRin Inge Zankl: Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Ich ersuche um Zustimmung.

 

Vorsitzender GR Günther Reiter: Zum Wort gemeldet ist Herr GR Dr Salcher.

 

GR Dr Andreas Salcher (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Die Begeisterung bei der ÖVP-Fraktion war so groß, dass Porgy & Bess fast die Subvention von uns nicht gekriegt hat, aber wir haben es noch rechtzeitig geschafft, was uns auch ein großes Anliegen ist.

 

Ja, wir freuen uns natürlich auch für den Fußball. Und eines dürfen wir schon stolz sagen, wenn wir in der Kulturdebatte hier durch eine Sportmeldung unterbrochen werden: Wir hoffen, dass Österreich bei dieser Fußball-Europameisterschaft jene Rolle spielen wird, die Österreich im Kulturbereich international schon immer gespielt hat. Ich würde sagen, da ist noch ein leichter Steigerungs- und Trainingsbedarf, aber wir wünschen uns alle als Patrioten, dass das funktionieren wird.

 

Ich darf aber jetzt zu dem Bereich wieder zurückkommen, wo wir schon Weltklasse sind, nämlich zum Bereich der Kultur, und erlaube mir, zwei Anträge einzubringen, und zwar den ersten Antrag aus Anlass der Debatte, die ja die IG Kultur veranstaltet hat, wo auch die drei Kultursprecher eingeladen werden, wo es übrigens eine massive Kritik - damit der Herr Stadtrat nicht glaubt, das ist nur die böse ÖVP oder das sind nur die bösen GRÜNEN - der dort vorhandenen Freien Szene an den Herrn Stadtrat gegeben hat. Aber Kollege Woller hat ja dort versucht, das dann irgendwie für Sie über die Bühne zu bringen, kann man im besten Fall des Wortes sagen. Und eine der Ideen, die dort aufgetreten ist, die greifen wir gerne auf, dass nämlich die Stadt Wien einen Kreativpreis für die Freie Szene machen soll, in drei Kategorien, im Sinne einer Projektarbeit. Und ich möchte hier diesen Beschlussantrag einbringen:

 

"Der Gemeinderat möge beschließen, den von der IG Kultur vorgeschlagenen Innovationspreis der Freien Kulturszene Wien mit einer Dotierung von insgesamt 15 000 EUR jährlich auszuschreiben. Die Details der Durchführung sind in Rücksprache mit der IG Kultur festzulegen."

 

In formeller Hinsicht wird die sofortige Abstimmung beantragt.

 

Das erscheint uns sinnvoll, um sozusagen ein positives Zeichen an die Szene zu setzen, die ja mit unserer Zustimmung jetzt evaluiert wird, was dort nicht unbedingt nur positive Gefühle ausgelöst hat, was ich aber als durchaus sinnvoll empfinde. Deswegen haben wir es auch unterstützt. Aber ich glaube, man sollte hier auch ein positives Signal setzen. (GR Christian Oxonitsch: Zuweisungen werden behandelt! Das wissen Sie schon! Nur damit das nicht im Raum stehen bleibt!) Es wurden Anträge auf Zuweisung auch schon abgelehnt. Aber wir nehmen das gerne zur Kenntnis. Wir können es auch ändern. Wenn Sie zustimmen, ist das kein Problem.

 

Der zweite Antrag betrifft die vorliegende Problematik zum Theater im Auersperg. Wir wollen hier nicht noch einmal das Thema des Herrn Desy thematisieren, weil ich hier auf höherer Ebene gehört habe, dass es vielleicht doch eine Lösung geben wird. Worum es uns geht, ist aber die Erhaltung dieses Theaterraums. Und, Herr Stadtrat, da ist eine Antwort von Ihnen schon sehr, sehr lange ausständig. Ich möchte daher den Antrag stellen, dass es endlich einmal, was das Auersperg betrifft, von Ihnen zu einer Antwort kommt, ob dieser Kulturraum als Theater erhalten bleibt. Konzepte liegen genug vor. Es liegen vier vor. (Amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny: Das gibt es nicht mehr!) Es gibt vier Konzepte und seit ein paar Wochen auch ein fünftes Konzept, vom Herrn Kern. Und wir wollen eigentlich von Ihnen jetzt einmal

 

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