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Gemeinderat, 21. Sitzung vom 27.11.2002, Wörtliches Protokoll  -  Seite 71 von 122

 

Ich könnte das jetzt so weiter machen, weil das schöne Wortspielereien sind und Sie wissen alle, so Wortspielereien gefallen mir immer.

 

Ich könnte jetzt sagen: Wer, wenn nicht wir, haben den ersten Frauenpreis einer Stadt hier vor wenigen Tagen an Frauen überreicht, die etwas für die Gesellschaft tun?

 

Wer, wenn nicht er, hat sogar darüber nachgedacht, den Käthe-Leichter-Preis nicht weiter fortzusetzen?

 

Wer, wenn nicht wir, haben hier bei der Stadt 1 100 Zivildiener aufgenommen?

 

Wer, wenn nicht er - unter seiner Ägide -, hat gemeint, Zivildiener können sein, aber drei Wurstsemmeln sind eh für den Tag genug und mehr braucht ein Zivildiener nicht? Ich glaube, das sollten wir auch sagen!

 

Wer, wenn nicht wir, hat hier auch im Rahmen des Frauenbüros eine Vernetzung mit Ost-West durchgeführt, nämlich "Milena", wo die Menschen aus Bratislava, Prag, Budapest und so weiter mit Wien vernetzt werden und hier auch verschiedene Seminare besuchen können?

 

Wer, wenn nicht er, ist für eine Öffnung der Grenzen und klarerweise so wie auch wir für ein vereintes Europa, aber die, die jetzt kommen, sollen möglichst nur wirtschaftlich interessant sein? Aber Menschlichkeit und dass man Demokratie hier auch weitergibt, das ist wieder die Aufgabe der Wiener Sozialdemokraten oder der Stadt Wien insgesamt! (GR Gerhard Pfeiffer: Wer, wenn nicht ihr, hat die Wahlziele verfehlt?)

 

Wer (GR Gerhard Pfeiffer: Wer, wenn nicht ihr, hat die Wahlziele verfehlt?), wenn nicht wir, haben hier Förderungen beschlossen, die für Frauenprojekte jetzt drei Jahre gelten und nicht mehr nur ein Jahr, damit nicht mehr jedes Projekt zittern muss, ob es nächstes Jahr im Jänner überhaupt noch etwas gibt, sondern eben für drei Jahre, weil es für uns so wichtig ist?

 

Wer, wenn nicht er, hat die Lehrlingsausbildung gestoppt?

 

Wer, wenn nicht wir, hat hier mehr Lehrlinge aufgenommen und die Stadt Wien hat hier sehr viel dazu beigetragen, dass auch mehr Lehrlinge in der Wirtschaft aufgenommen werden? (GR Dr Matthias Tschirf: Frau Vorsitzende, das ist Ihrer nicht würdig!) Das kann schon sein. Laut Ihnen ist das nicht meiner würdig, aber glauben Sie mir das eine: Sind Sie wirklich so vermessen, dass Sie hier bundesweit meinen, außer - ich sagte es schon - in Wien, im Burgenland und auch in Kärnten, dass das die Menschen sind und alle Wähler repräsentieren, denn auch die SPÖ hat hier um 4 Prozent mehr bekommen und Sie haben halt das große Glück gehabt? (GR Gerhard Pfeiffer: 2 Lehrlingsoffensiven! 2 Lehrlingsoffensiven!)

 

Ich bin nicht einmal so weit, dass ich sage, ich gratuliere Ihrem Bundeskanzler Schüssel. Was der für Zick-Zack-Kurse macht, das kann ein Sozialdemokrat nie im Leben, aber seine Zick-Zack-Kurse (GR Walter Strobl: Ha, ha, ha! - Heiterkeit bei der ÖVP.) sind ja sehr arg!

 

Aber wir sind hier beim Wiener Budget und ich glaube, dass es hier wichtig ist, dass wir bereit sind, den Menschen in unserer Stadt zu einem Miteinander zu verhelfen. Das ist gerade in unserer Gruppe sehr vertreten.

 

Wenn ich denke, dass hier vor allem auch das Personal der Stadt Wien alles unternimmt, dass auch Sprachen erlernt werden, dass die Sprachen dann auch in den Magistratsabteilungen gesprochen werden, die die Menschen auch verstehen, nämlich alle Sprachen, die in Wien beheimatet sind und das ist ja nicht nur deutsch und wienerisch und brigittenauerisch, sondern eben auch vielleicht türkisch, serbokroatisch, englisch, chinesisch und so weiter. Margaretnerisch natürlich auch noch, weil ja die Frau Stadträtin von dort ist.

 

Ich glaube, dass ich mit dem kurzen Überblick über ... (GR Gerhard Pfeiffer: Burgenländisch ist aber nicht zugelassen, salzburgerisch oder tirolerisch auch nicht, die dürfen alle nicht wählen!) Wählen dürfen sie schon. (GR Gerhard Pfeiffer: Aber wo denn!) Wir reden von der Nationalratswahl! (GR Gerhard Pfeiffer: Wenn sie Ihren Wohnsitz hier nicht haben!) Aber dass ein Burgenländer nicht in Wien wählen kann, wenn er da nicht seinen Lebensinhalt hat, oder ein Tiroler oder ein Steirer, Herr Kollege Pfeiffer - also dann verstehe ich die Welt nicht mehr, wenn Sie das nicht begreifen, wenn Sie das nicht verstehen, was es heißt, den Lebensinhalt in dieser Stadt zu haben: Das heißt hier arbeiten, hier wohnen und hier auch das Geld ausgeben. Genau das ist der Lebensinhalt in einer Stadt!

 

Nachdem nach mir die Kollegin Yilmaz da ist und - keine Frage - sie noch viel mehr zur Integration sagen wird, höre ich jetzt auf.

 

Danke für Ihr Vertrauen und für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Die Kollegin Yilmaz hat noch 9,30 Minuten.

 

Als Nächste kommt die Kollegin Cordon und die Frau Cordon hat bitte 4 Minuten.

 

GRin Waltraud Cecile Cordon (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Stadträtin! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Ich hatte vor kurzem das Vergnügen und die Ehre, zu einer Preisverleihung eines neu geschaffenen Preises für Frauen eingeladen zu sein. Zwei mutige Frauen mittleren Alters bekamen den Preis. Sie kämpfen beide für Gleichberechtigung und Rechte der Frauen.

 

Ich stehe hier heute, um für Frauen zu kämpfen, denen Mut erst wieder zugesprochen werden muss, damit sie nicht endgültig zu den Verlierern dieser Gesellschaft gehören, zu denen sie durch den Umgang der Gesellschaft mit älteren Frauen gestempelt werden. Im Rahmen ... Nein, ich muss noch vorher sagen, man hat sie in der Gesellschaft, in der Arbeitswelt und in der Wirtschaft zum alten Eisen erklärt. Und ich rede hier nicht von Frauen über 60, sondern bereits ab einem Alter von 45, wenn nicht gar nicht 35.

 

Im Rahmen einer Studie interessierte sich die Hälfte der befragten Unternehmen nur für Bewerberinnen bis 45. Mit über 50-Jährigen wollte überhaupt nur ein Fünftel der Unternehmen sprechen. Gegenwärtig hat Österreich

 

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