Gemeinderat,
21. Sitzung vom 27.11.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 18 von 122
Bezirken verordnet wurden, genau das Gegenteil bewirken. Da
werden Investitionsspielräume verspielt und hier wird am falschen Fleck
gespart, nämlich wenn man dort das Geld abzieht, wo die Politik und die
Verwaltung bürgernah ist, und hier für die Bürger unmittelbar Spürbares leisten
kann. Wir haben uns dagegen verwehrt. Wir hoffen nur noch, dass, wie es sich
jetzt im gedruckten Budget auch erwiesen hat, durch höhere Kommunalsteuerleistungen
sich diese Absicht etwas mildert, indem die tatsächlichen Mittel, die zugeteilt
werden können, höher ausfallen.
Unüberbietbar ist aber natürlich die Spitzenmeldung,
dass die Wirtschaftsförderungsmittel nahezu verdoppelt wurden. Wie schaut das
jetzt im Detail aus, meine sehr geehrten Damen und Herren? - Innovative Ideen,
wirklich innovative Ideen für die zukünftige Wirtschaftspolitik sind nicht
erkennbar. Die monetäre Direktförderung, speziell jene, die über den
Wirtschaftsförderungsfonds abgewickelt wird und die auch im Einzelnen im
Budgetwerk ausgewiesen ist, hat sich nicht erhöht. Sie wurde umgeschichtet. Sie
wurde umgeschichtet in Richtung Innovation und in Richtung
Co-Finanzierungsprojekte mit dem Bund.
Nun sage ich ganz deutlich, auch ich stehe dafür,
dass wir die technologiepolitischen Ansätze erhöhen müssen und den
zukunftssichernden Ansätzen, ob das jetzt Innovation, Technologie oder
Forschung ist, mehr Bedeutung beimessen müssen, nur bitte das ist nicht neu und das ist auch nicht die Innovation für das
Budget 2003, weil es zum Teil sogar schon in der vorigen Regierungsperiode, als
die ÖVP noch in Koalition war, mit den wesentlichen Eckpfeilern begonnen wurde!
Ich sage nur: Im 3. Bezirk Bohrgasse. Also, dieses Vorhaben bitte ist in
der letzten Periode begonnen worden.
Herr Vizebürgermeister, Sie
haben uns heute einige Beispiele angeführt, die mir alle selbstverständlich
geläufig sind. Auch die sind eine Rückschau auf das, was in der Vergangenheit
begonnen wurde oder jetzt auf Schiene läuft. Dass das nicht gestoppt wird und
im Jahr 2003 finanziell bedeckt werden muss - also ich hoffe doch, dass man das
nicht als die große Innovation bezeichnet, sondern als eine
Selbstverständlichkeit! Und da habe ich sehr gut zugehört, Herr
Vizebürgermeister! Das geht ja bis in das Detail der Gewerbehöfe, die Sie auch
noch angeführt haben, hinein.
Das Programm
"Gewerbehöfe" haben wir in der vorigen Periode begonnen. Das war ein
wesentlicher Punkt der Koalitionsvereinbarung und wenn Sie sich das grüne
Budgetheft ansehen, ist für die Gewerbehofinitiative im Jahr 2003 ein
geringerer Betrag als in den letzten Jahren angesetzt!
Die Gesamterhöhung der Wirtschaftsförderung ist
allerdings Tatsache, die kann man jetzt nicht wegdiskutieren, aber sie geht auf
Einzelmaßnahmen zurück. Dazu muss ich abschließend und resümierend sagen:
Abgesehen von Einzelereignissen, die wichtig sind, darüber gibt es keinen
Zweifel, ist es aber dennoch im Wirtschaftsförderungsbereich eine reine
Fortschreibung der bisherigen Politik.
Und nun zu diesen hochgerühmten, antizyklischen,
konjunkturfördernden wirtschaftpolitischen Maßnahmen, für die im Budget
Vorsorge getroffen sind. Nun, da haben wir aus der Budgetrede des Herrn
Vizebürgermeisters keine Neuigkeiten erfahren, keine Projekte, die noch nicht
bekannt wären, die erst als Ausdruck des politischen Gestaltungswillens in
Angriff genommen werden müssen oder werden sollen. Es ist natürlich im Budget
Vorsorge getroffen worden, hauptsächlich auch durch eine Aufstockung der
wirtschaftlichen Notstandsmaßnahmen um über 80 Prozent. Ich bin froh
darüber, weil wir dadurch in der Lage sind, dass wir rasch reagieren können,
wenn wirklich Notstandsmaßnahmen notwendig sind. Nur, es ist ja überhaupt nicht
einschätzbar und erkennbar, in welche Richtung die konjunkturfördernde
Wirtschaftspolitik dann gehen wird, denn erstens einmal ist es nicht
deklariert, im Budget sowieso nicht, zweitens hat uns der Herr
Vizebürgermeister nicht einmal Andeutungen gemacht, zum Unterschied zur
Öffentlichkeitsarbeit, aus der wir bereits erfahren haben, dass für Grundig
sehr wohl ein Betrag da sein wird, wenn wir hier unterstützen wollen und
müssen.
Aber dennoch können wir zum heutigen Zeitpunkt nicht
einmal beurteilen, ob diese konjunkturstützenden, antizyklischen Maßnahmen, die
beabsichtigt sind oder die auf Grund der finanziellen Bedeckung möglich sind,
überhaupt in die richtige Richtung gehen werden und können.
Nun, die große Jubelmeldung der Erhöhung der
Wirtschaftspolitik muss man natürlich auch in dem Zusammenhang sehen, dass dem
wesentliche und ganz erhebliche Gebühren- und Tarifbelastungen entgegenstehen,
die die Wirtschaft zu tragen hat. Nun wird sie auf der einen Seite gefördert,
aber auf der anderen Seite nimmt man ihr über die Betriebskosten wieder
wesentliche Betriebseinnahmen weg. Ja, das muss man zur Kenntnis nehmen und
muss das auch aussprechen. Man kann sich über diese Tatsache nicht einfach
hinwegschummeln.
Wenn ich sage, dass effiziente Konjunkturpolitik auch
definiert sein muss, dann kann ich mir doch nicht verkneifen, auch noch einmal
auf die Bundessituation hinzuweisen, nämlich auf das 600 Millionen EUR
Konjunkturpaket, das im September beschlossen wurde, übrigens auch mit den
Stimmen Ihrer Partei, und das aus gutem Grund, weil es ein gutes Paket ist, das
als Pakt für Jugendbeschäftigung, Ausbildung und Konjunktur bezeichnet wurde
und nicht nur so eine Bezeichnung ... (GRin Erika Stubenvoll: Sehr spät
gekommen!) Aber es ist gekommen, Frau Kollegin (GRin Erika Stubenvoll:
Sehr spät gekommen!), und es ist nicht nur gekommen, sondern es ist auch
definiert. (GR Dr Matthias Tschirf: Richtig, das ist der Unterschied!)
Es wird nicht nur als "Pakt für ... " bezeichnet,
sondern es sind die Schwerpunkte ganz, ganz eindeutig definiert, einzeln
angeführt und man weiß, wofür das Geld ausgegeben wird. Die Wirtschaft weiß, in
welchen Bereichen sie sich eine Unterstützung erwarten kann und es ist
sozusagen Sicherheit gegeben, dass ein
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