Gemeinderat,
20. Sitzung vom 25.10.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 18 von 106
Wien führt, wirtschaftspolitisch
natürlich weniger interessant ist als eine Variante, die in der Nähe des
Siedlungsgebiets und von Stadterweiterungsgebieten liegt.
Insofern gehe ich davon aus, dass
die SUPerNOW, die ja auch die ökonomischen Anforderungen nördlich der Donau mit
berücksichtigt, ein Ergebnis erbringen wird, das für die wirtschaftliche
Entwicklung, aber auch für die Absicherung der Umwelt und der Natur vor allem
im 22. Bezirk erträglich sein wird und dann in der Detailplanung auch die
entsprechenden Grundlagen für eine auf jeden Fall noch notwendige UVP erbracht
werden.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Zweite Zusatzfrage: Herr GR Parzer.
GR Robert Parzer (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Herr Stadtrat!
Ich glaube sehr wohl, dass die Nordostumfahrung sehr
viel für unseren Bezirk und auch für den anderen Bezirk bringen wird, weniger
halte ich vom Ausbau der Raffineriestraße, ohne die Brücke zu bauen und die
vorhergehenden Maßnahmen zu setzen bezüglich dessen, ob die Autobahn am
Stadtrand Wiens oder weiter innerhalb Wiens zu bauen ist.
Ich hoffe, dass Sie die Ergüsse der SUPerNOW ernster
nehmen, als die Ergüsse, die beim Abfallwirtschaftsplan waren, und meine Frage
ist: Werden Sie diese auch ernst genug nehmen?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Bitte.
Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker:
Also, ich tu mir ein bisschen schwer, über die Ergüsse des
Abfallwirtschaftsplans zu sprechen. (Heiterkeit bei er SPÖ.) Die
Kollegin Kossina wird sich dabei etwas leichter tun.
Aber was die SUPerNOW betrifft, so kann ich Ihnen
garantieren, dass ich die Ergebnisse sehr ernst nehmen werde und auch der ÖSAG
anempfehlen werde, diese Ergebnisse ernst zu nehmen.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Danke. - Die dritte Zusatzfrage: Frau GRin Trammer. - Bitte.
GRin Heike Trammer (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Herr Stadtrat!
Die SUPerNOW präsentiert sich auch im Internet, und
da kann man lesen, dass das SUPerNOW-Team nach intensiven Diskussionen sowie
einer gemeinsamen Busexkursion ins Bearbeitungsgebiet eine gemeinsame Sicht der
derzeitigen Situation im Nordosten Wiens erarbeitet hat. Vor allem wurde, so
steht da geschrieben, die Einschätzung sozialer und wirtschaftlicher Aspekte zu
den Themen Raum, Verkehr und Umwelt ergänzt. Man sieht dann Ziele der
Arbeitsbereiche unter dem Abschnitt Verkehr, die strukturelle
Verkehrsvermeidung, Sicherstellung der Mobilität für Autolose, und dann geht es
noch um die Schaffung gut erschlossener Standorte auch im öffentlichen Verkehr,
Güterverlagerung von der Straße auf die Schiene. Es steht nichts von einer
Variantenprüfung, es steht auch nichts von einer möglichen
Lobau-Untertunnelung.
Dann darf ich noch in Erinnerung rufen, dass als
provisorische Lösung, vor Fertigstellung der Nordostumfahrung, der Ausbau - das
war der Wunsch des 21. und des 22. Bezirks - der Raffineriestraße geplant
war. Und so hoffe ich, dass bei dieser gemeinsamen Busexkursion in dieses
Bearbeitungsgebiet auch diese Raffineriestraße begutachtet wurde.
Meine Frage, Herr Stadtrat: Können Sie mir etwas über
die Kosten, Begleitmaßnahmen und den Zeitrahmen bezüglich Ausbau der
Raffineriestraße berichten und darüber, ob es überhaupt vorerst zu einem
provisorischen Ausbau der Raffineriestraße kommen wird?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Bitte.
Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker:
Frau Gemeinderätin!
Sie sehen mich ein bisschen verwundert. Mir sind drei
einstimmige Bezirksvertretungsbeschlüsse der Bezirksvertretung Donaustadt bekannt,
dass der Ausbau der Raffineriestraße für diesen Bezirk sozusagen ein Casus
belli wäre. Ich bin deswegen etwas verwundert, weil ich ja weiß, dass Sie vom
22. Bezirk kommen, und wenn Sie jetzt sagen, dass sowohl 21. als auch
22. Bezirk forciert für den Ausbau der Raffineriestraße sind, dann
entspricht das eigentlich nicht den Tatsachen. Ich bin deshalb etwas
verwundert, ich kann Ihnen aber sagen, dass Grundlage der Bearbeitungen der
SUPerNOW natürlich schon die Varianten sind, die im Bundesstraßengesetz enthalten
sind. So sind - und darauf ist auch noch hinzuweisen - der Ausbau einer
Autobahn statt der Raffineriestraße, nämlich der A 22 statt der
Raffineriestraße, versus S 1, nämlich Querung der Lobau, Gegenstand der
Beratungen im SUPerNOW-Team.
Ich bitte um Verständnis, dass ich nicht jede
Internetseite - wir haben über 800 seitens der Stadtplanung - jeden Tag
kontrolliere hinsichtlich dessen, was da drinnen steht. Mir liegt jedenfalls
ein Bericht des Koordinators für die SUPerNOW, des SR Glotter, vor, in dem ganz
ausführlich darauf hingewiesen wird, welche Varianten untersucht werden. Wenn
ich mich recht erinnere - man kann es ja im Protokoll nachlesen -, ist das auch
in der Unterkommission der Stadtentwicklungskommission von ihm so berichtet
worden.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Danke. - Die vierte Zusatzfrage: Herr GR Mag Reindl.
GR Mag Thomas Reindl (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats): Herr Stadtrat!
Ich bin Ihnen als Donaustädter sehr dankbar, dass Sie
hier die Raffineriestraße und unsere Beschlüsse richtig interpretiert haben.
Offensichtlich weiß die FPÖ nicht einmal, was sie im eigenen Bezirk beschlossen
hat. Aber so ist das einmal.
Ich bin auch dankbar, dass Sie mit der SUPerNOW doch einen
sehr wesentlichen Schritt gesetzt haben, um hier ein sehr kompliziertes und
richtungsweisendes Verfahren, wie Sie schon gesagt haben, auf Schiene zu
bringen. Leider müssen wir aber erleben, dass gerade aus Niederösterreich, wo
ja auch die Interessen für die Nordostumfahrung eigentlich sehr groß sein
sollten, offensichtlich auf Grund der bevorstehenden Gemeinratswahlen in
Niederösterreich - und das kann man nur so deuten -, vom zuständigen
niederösterreichischen Landesrat immer wieder Querschüsse gegen das
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