Gemeinderat,
19. Sitzung vom 26.09.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 60 von 70
wesentlich bessere Unterbringungsqualität für viele Familien.
Es haben ja auch die Kinder darunter gelitten, wenn sie in einer solchen
Großeinrichtung aufwachsen mussten.
Als nächsten Schritt werden wir die Meldemannstraße
sukzessive absiedeln. Auch hier ein Meilenstein in der Wohnungslosenpolitik,
und zwar werden wir einen Teil der Bewohner in einem modernen Haus - wieder in
meinem Heimatbezirk - in der Siemensstraße unterbringen, wo die Betreuung auch
gewährleistet ist, vor allem aber auch diejenigen, die nicht in Finalwohnungen
vermittelt werden können, ältere Wohnungslose, in weiteren Seniorenwohnhäusern
in Wien unterbringen. Derzeit gibt es 150 Plätze. Geplant sind 290 Plätze. Es
sollen all diese Menschen in kleineren Einheiten untergebracht werden.
Wichtig ist mir noch zu erwähnen, dass es eine effiziente
Beratung gibt, und zwar durch eine Clearingstelle, die in Kooperation mit der
MA 12 und mit der Caritas geführt wird, als Erstanlaufstelle mit zentraler
Bettenevidenz betrieben wird und somit eine sofortige Vermittlung für alle
Hilfe suchenden Personen ermöglicht. Auch das ist ein wesentlicher Schritt zur
Verbesserung der Wohnungslosenhilfe.
Bewährt hat sich wie immer auch die medizinische
Betreuung durch den Luise-Bus, der gemeinsam mit der Caritas betrieben wird und
obdachlosen Menschen ärztliche Grund- und Notversorgung 40 Stunden pro
Woche an verschiedenen Plätzen in Wien anbietet.
Ich darf im Großen und Ganzen sagen, dass es ein
Verdienst der sozialdemokratischen Stadtregierung ist, dass die wohnungslosen
Menschen in Wien nicht an den Rand gedrängt werden, sondern in einer
menschlichen Form mit sozialer Betreuung untergebracht werden und dass durch
die Prävention, die betrieben wird, auch das Problem der Wohnungslosigkeit im
Vergleich zu anderen europäischen Großstädten sehr gering gehalten werden kann.
In diesem Sinne darf ich Sie um die Zustimmung zu
diesem Akt bitten. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Zum
Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.
Der Herr Berichterstatter hat auf sein Schlusswort
verzichtet.
Wir kommen zur Abstimmung.
Wer für die Postnummer 23 ist, den bitte ich um
ein Zeichen mit der Hand. - Das ist mehrstimmig, ohne die Freiheitlichen, so
angenommen.
Zum vorliegenden
Beschlussantrag der GRÜNEN betreffend Schuldnerberatung darf ich fragen, wer
dafür ist, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. - Das ist einstimmig so
angenommen worden.
Es gelangt nunmehr Postnummer 26 (03794/2002-GJS)
der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft die Subvention an das
Österreichische Institut für Jugendforschung zur Unterstützung seiner Aktivitäten
im Jahr 2002.
Ich bitte den Berichterstatter, Herrn GR Vettermann,
die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter GR Heinz Vettermann:
Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Auch hier bitte ich wieder um Zustimmung.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Zum
Wort gemeldet ist Frau GRin Sommer-Smolik. Ich erteile es ihr.
GRin Claudia Sommer-Smolik (Grüner
Klub im Rathaus): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Herr Berichterstatter!
Meine Damen und Herren!
Wir werden diesem Geschäftsstück natürlich zustimmen,
nur kann es nicht sein, dass wir nichts zur Situation des Instituts für Jugendforschung
sagen.
Hierbei kann man ganz gut nachvollziehen, was sich in
der Politik der Bundesregierung schon seit zwei Jahren zeigt, nämlich unbequeme
ideologisch nicht nahe stehende Institutionen und Vereine werden ausgehungert
beziehungsweise wird diesen die Subvention gestrichen. So auch hier beim
Institut für Jugendforschung. Das ist wohl eine Situation, die nicht tragbar
ist. Ich hoffe, dass sich das am 24. November aufhört.
Natürlich kann man immer wieder diskutieren und
Evaluationen über Institute und ihre Arbeit, die sie machen, durchführen, aber
von heute auf morgen eine Basissubvention zu streichen, so geht man nicht mit
Institutionen um, die sich intensiv mit der Situation der Jugendlichen in
diesem Land beschäftigen. Es ist eigentlich untragbar, was hier passiert und
wenn es jetzt auch in diese Forschungsinstitutionen hineingeht.
Es gibt noch das Institut für Familienforschung, das
genauso subventioniert wird. Dort wird nicht mit diesem Maß gemessen, sondern
wird weitersubventioniert und weiterfinanziert. Der Grund liegt auf der Hand.
Hier gibt es nämlich Ergebnisse, die ideologisch stimmen, die auch mit der
Intention der Bundesregierung sehr in Übereinklang sind beziehungsweise dieser
sehr recht ist, was herauskommt. Vor allem sind auch die dort handelnden
Personen genehmer als im Institut für Jugendforschung.
Wir begrüßen ausdrücklich, dass Wien eine Subventionierung
des Instituts für Jugendforschung heute machen wird! - Danke. (Beifall bei
den GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Als
Nächster ist Herr GR Ing RUDOLPH zum Wort gemeldet. Ich erteile es ihm.
GR Ing Herbert RUDOLPH (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Herr Vorsitzender! Herr Berichterstatter! Meine
sehr geehrten Damen und Herren!
Dankenswerterweise enthält der Akt auch ganz konkrete
Zahlen für 2002, für das hier veröffentlichte Budget. Da ist es so, dass die
Landesjugendreferate gemeinsam knapp über 33 400 EUR investieren, der
Bund, also das Bundesministerium für Soziales und Generationen, hingegen mehr
als 254 000 EUR, also bald das Zehnfache, und dann gibt es noch die
Förderung der Jugendstudie mit 72 000 EUR. Also allein diese beiden
letztgenannten Posten sind ein Vielfaches dessen, was die Landesjugendreferate
auf den Tisch des Hauses legen, nur um die Relation einmal deutlich zu machen.
Hier geht es heute um eine Subvention in der Größenordnung
von 11 943 EUR. Davon sind 5 349 EUR
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