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Gemeinderat, 19. Sitzung vom 26.09.2002, Wörtliches Protokoll  -  Seite 54 von 70

 

dafür nicht begabt genug sind, und die Plätze erhalten dann eben andere.

 

Frau StRin Laska hat in der Ausschusssitzung schon gesagt, es wird nunmehr geprüft werden, ob diese Schule sozusagen Sinn macht. Ich wiederhole das jetzt nicht wortwörtlich, sondern sinngemäß: Es soll überprüft werden, ob die Leute, die dort ausgebildet werden, nachher auch Jobs bekommen und irgendwo unterkommen, wie es also unter anderem damit aussieht. In diesem Zusammenhang möchte ich darauf hinweisen, dass gerade diese Filmschule eine Schule ist, die auf sehr hohem Niveau arbeitet, eine Schule, die innovativ ist, eine Schule, die tatsächlich alles das lehrt, was man sowohl hinter der Kamera als auch vor der Kamera braucht. Das ist also eine sehr umfassende und ganzheitlich angelegte Ausbildung.

 

Die Filmschule hat in ihrer Broschüre auch angeführt, was die bisherigen Absolventinnen und Absolventen mit dieser Ausbildung angefangen haben, wo sie untergekommen sind, wo sie derzeit tätig sind oder welche Preise sie bis jetzt erhalten haben. Jetzt möchte ich Sie nicht damit langweilen, dass ich seitenweise aufzähle, wo sie alle untergekommen sind, sondern möchte nur Folgendes festhalten. Die Menschen, die von dort weggehen, sind offensichtlich gut ausgebildet, kommen bei Film und Fernsehen gut unter und heimsen Preise ein. Ganz offensichtlich ist das eine erfolgreiche Ausbildung, die bei den Absolventinnen und Absolventen zu Erfolg führt.

 

Um einen Hinweis zu geben, möchte ich diese Schule ein bisschen mit der Modeschule vergleichen. Wir haben in Wien mehrere Ausbildungen auf dem Gebiet der Modeschule, und dennoch hat auch die Stadt ihre Modeschule und ist die Stadt Wien Trägerin einer solchen Schule. Ich finde das auch für gut. Das ist durchaus eine Schule, mit der man Renommee macht, das bringt auch etwas im Ausland. Es gibt ja von dort schon genug Absolventinnen und Absolventen, um das festzustellen. Wenn man überprüft, wo die AbsolventInnen der Modeschule unterkommen, sieht man, dass viele von ihnen nicht in der Modebranche tätig sind. Man dürfte das daher nicht quasi zum Maßstab machen. (VBgmin Grete Laska: ... kurz sehen, Frau Kollegin!) Nein, ich möchte es nicht kurz sehen. Ich möchte es ganz breit sehen, ich will weit öffnen. (VBgmin Grete Laska: Sie sollten in der Geschichte zurückdenken, was die Modeschule vor ein paar Jahren war und was sie jetzt ist!) Ja, da gebe ich Ihnen 100-prozentig Recht. (VBgmin Grete Laska: Aber Sie sagen es nicht!)

 

Ich stehe ganz auf der Seite der Modeschule. Ich bin dafür, dass Wien sich diese Modeschule leistet. Ich finde es auch toll, was sie dort leisten und was sie machen. Mein Plädoyer geht in eine ganz andere Richtung, nämlich: Leisten wir uns neben der Modeschule auch eine Filmschule, und zwar diese Filmschule? - Denn es ist es wert, dass man das macht.

 

Zum einen sage ich einmal, dass ich sehr froh bin, dass diese Geschichte, die sehr böse hätte enden können, so geendet hat und wir heute hier die Subvention beschließen. Zweitens geht mein Plädoyer in diese Richtung: Leisten wir uns für Wien eine Filmschule und sorgen wir dafür, dass es keine Studiengebühren an dieser Filmschule gibt! (GR Heinz Hufnagl: Und überhaupt keine!) - Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)

 

Vorsitzende GRin Josefa Tomsik: Ich danke. - Als Nächster ist Herr GR Walter Strobl zum Wort gemeldet. Ich erteile es ihm.

 

GR Walter Strobl (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Frau Vizebürgermeisterin! Meine Damen und Herren!

 

Seit 12.10.1997 gibt es die Filmschule Wien. Man kann heute schon sagen, es ist eine Erfolgsstory, wobei es gelungen ist, im deutschsprachigen Raum ein einmaliges Konzept, nämlich die drei Bereiche Drehbuch, Schauspiel und Regie, zusammenzuführen. Es ist eine einzigartige Situation insofern, als die Filmschule Wien im internationalen Bereich bereits überall in Spitzenpositionen und zu Keynotes eingeladen wird. Das heißt, wir haben hier eine herzeigbare Institution, eine ganz tolle Einrichtung, die es in fünf Jahren geschafft hat, an die Weltspitze - zumindest im deutschsprachigen Raum - vorzudringen.

 

Ich darf dort anschließen, wo Frau Kollegin Jerusalem einige Überlegungen bezüglich der Studierenden angestellt hat. Wir haben derzeit 25 Regiestudenten und 15 Schauspielstudenten. In Summe sind an der Schule derzeit 85 Studenten aktiv tätig. Diese Schule verbraucht, wenn man so will, als Anteil am Förderkuchen einen Bruchteil von anderen Institutionen oder Einrichtungen im kulturellen oder im schulischen Bereich, die von der Stadt Wien gefördert werden. Ich glaube daher, dass es wichtig ist, herauszustellen, dass 30 Prozent der Schüler aus dem Ausland kommen, weil dies einzigartig ist. Es ist auch wichtig zu erwähnen, dass 95 Prozent aller Studierenden unmittelbar danach einen Job haben. Frau Kollegin Klicka, die sehr lange gemeinsam mit mir im Vorstand gesessen ist - ich sitze jetzt nicht mehr drinnen, aber sie sitzt nach wie vor drinnen -, kann das sehr gut bestätigen.

 

Ich freue mich daher, wenn wir heute eine wichtige Förderung zum Auffangen dieser Filmschule mehrheitlich beschließen werden, möchte aber die Hoffnung nicht verbergen, dass damit sozusagen allen klar wird: wir müssen dieser Schule eine Chance und auch Sicherheit geben. Das müsste in den nächsten Wochen passieren, weil ja die Planungen für ein Schuljahr nicht erst mit dem Stichtag 1. Jänner beginnen, sondern schon viel früher grundsätzlich zu überlegen sind. Wir müssen dieser Schule durch eine Sockelförderung rechtzeitig die Sicherheit geben, den kulturellen und den Ausbildungsstandort Wien damit sicherstellen und gewährleisten, dass die Förderung dafür vorhanden sein wird. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Vorsitzende GRin Josefa Tomsik: Ich danke. - Als Nächste ist Frau VBgmin Laska zum Wort gemeldet. Ich erteile es ihr.

 

VBgmin Grete Laska: Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Ich kann es mir einfach nicht entgehen lassen,

 

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