Gemeinderat,
19. Sitzung vom 26.09.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 45 von 70
Bund, der hier die BOKU erweitern will.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, es ist Zeit zu
handeln! Es ist Zeit, dass der Wirtschaftsstadtrat endlich handelt, denn es
wird notwendig sein, dass wir nun endlich die neuen Arbeitsplätze, die auf der
Hand liegen, gründen und nicht immer nur parteipolitisch darüber reden, sondern
tatsächlich Maßnahmen setzen. (Beifall
bei der ÖVP.)
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.
Die Frau Berichterstatterin hat das Schlusswort.
Berichterstatterin GRin Dr Elisabeth Neck-Schaukowitsch:
Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich kann schon verstehen, dass Herr Kollege Pfeiffer
hier als Döblinger Mandatar natürlich besonders enthusiastisch für eine
Entwicklung in einem Gebiet in Döbling eintritt, aber ich glaube, er kommt ein
bisschen zu spät mit seinen Ratschlägen an StR Rieder, aber auch was
Vorgängerin und Vorgänger betrifft, denn die Stadt Wien hat sehr wohl schon
längst mit ihren entscheidenden Politikern erkannt, dass das ein Gebiet ist, wo
wir in Zukunft Wien im internationalen Vergleich einen wichtigen Standort geben
wollen. Also, es ist ein bisschen wie Eulen nach Athen tragen. (GR Gerhard
Pfeiffer: Die Idee ist von mir!)
Gerade unlängst war erst der Startschuss (GR
Gerhard Pfeiffer: Die Idee war von mir!) für das Forschungszentrum beim
AKH. (GR Gerhard Pfeiffer: Ja, aber die Idee war von mir!) Ich würde mir
nur wünschen, dass eine zukünftige Bundesregierung in dieser Richtung auch so
viel in Wien mithilft und investiert, denn dann habe ich überhaupt keine Sorge,
dass wir sehr wohl einmal zu den führenden internationalen Zentren nicht nur in
der Biotechnologie, sondern auch in anderen Forschungsbereichen zählen. Das ist
uns allen ein gemeinsames Anliegen.
Weil auf diesem Gebiet auch Tests an Menschen erforderlich
sind, ist es besonders wichtig, dass wir in Wien eine gut arbeitende
Ethikkommission haben. Deshalb ersuche ich um Zustimmung zum vorliegenden
Antrag. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Wir kommen zur Abstimmung.
Anträge liegen keine vor.
Ich bitte jene Damen und
Herren des Gemeinderats, die dem Antrag der Berichterstatterin zustimmen
wollen, die Hand zu erheben. - Danke schön, dies ist einstimmig angenommen.
Es gelangt Postnummer 41 (02766/2002-GGS)
der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft den Abschluss einer
Zusatzvereinbarung zwischen der Stadt Wien und dem Dachverband Wiener Pflege-
und Sozialdienste.
Ich bitte die Berichterstatterin, Frau GRin Lettner,
die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Ursula Lettner:
Ich ersuche um Zustimmung zum vorliegenden Poststück.
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Ich eröffne die Debatte und jetzt ist Frau Dr Pilz nicht nur gemeldet, sondern
sie bekommt auch das Wort erteilt.
GRin Dr Sigrid Pilz (Grüner Klub im
Rathaus): Danke, Frau Vorsitzende!
Vielleicht hätte ich mir beim letzten
Tagesordnungspunkt auch so einen Umweg über die Förderung von Arbeitsplätzen in
den Bezirken leisten sollen. Das war schon ein Meisterstück, Herr Kollege
Pfeiffer, wie man von der Ethikkommission zum 19. Bezirk kommen kann!
Zurück zur Gesundheitspolitik. Wir stimmen diesem
Aktenstück und dieser Ausweitung des Auftrags des Dachverbands auch auf die
Geriatriezentren und Pflegeheime der Stadt Wien sehr zu, denn wir glauben, dass
es gut ist, dass es richtig ist, wenn hier der Dialog zwischen dem stationären
und dem ambulanten Bereich gesucht wird, dass es gut ist, wenn hier in Bezug
auf Ausbildung und auf Qualitätssicherung der ambulante und der stationäre
Bereich zusammenarbeiten.
Ich möchte diesen Punkt zum Anlass nehmen, um zwei
Fragen zur Debatte zu stellen, die mir sehr am Herzen liegen, nämlich die
Sicherung von Qualität in der Pflege sowohl im stationären, als auch im
ambulanten Bereich, und auch die Sicherstellung von gerechter Bezahlung für
diese Leistungen.
Ich habe dazu an Sie, Frau StRin Pittermann, in der
letzten Zeit zwei Anfragen gestellt. Die eine hinsichtlich der Abgeltung der
Leistungen für die ambulanten Dienste wurde mir sehr umfangreich beantwortet. Eine
weitere war, wie es denn nun mit der Sicherstellung von Qualität dieser
ambulanten Leistungen bestellt ist, die für pflegebedürftige, meist hochbetagte
Menschen in Wien zur Verfügung gestellt werden: Wie wird diese Qualität
sichergestellt? Wie wird sie kontrolliert? Wie wird sie dokumentiert? Wie wird
sie evaluiert?
Die Antwort darauf, Frau Stadträtin, hat uns leider
nicht zufrieden gestellt, denn Sie schreiben - und da sind wir mit Ihnen durchaus
eins -, dass Qualitätskontrolle heißt, die Ergebnisqualität im Einzelfall
sicherzustellen und zu überprüfen. Wir meinen nur, Frau Stadträtin, die
Gesundheits- und Sozialzentren, die Ihrerseits mit dieser Aufgabe betraut sind,
sollten doch darüber hinaus nicht nur die Ergebnisqualität, sondern auch die
Strukturqualität prüfen und sicherstellen.
Strukturqualität ist jetzt ein bisschen ein
komplizierter Terminus, um das zu erklären. Ergebnisqualität würde heißen, dass
jemand, der pflegebedürftig ist, bei so einer Qualitätskontrolle gut versorgt
ist, zufrieden ist und die nötige gesundheitliche Situation, die er haben
sollte, auch vorgefunden wird, und so weiter. Strukturqualität würde heißen,
dass man darüber hinaus auch nachschaut, ob die Arbeitsbedingungen für das
Personal, die Ausstattung, was ihr Instrumentarium betrifft, die Infrastruktur,
die Wegzeiten, die Arbeitszeiten und so weiter in einem Ausmaß gewährleistet
sind, dass die Bediensteten, die Pflegepersonen, ihre Leistung erbringen
können.
Wir meinen, Frau Stadträtin, dass in der Beantwortung die
Qualitätskontrolle, die sich ausschließlich auf Ergebnisqualität stützt, zu
kurz greift. Es sollte klarge-
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