Gemeinderat,
19. Sitzung vom 26.09.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 21 von 70
gesehen!) und gegen
Gusenbauer und Pilz. (Beifall bei der
ÖVP.)
Was gelungen ist in diesen zweieinhalb Jahren, ist,
die Staatsfinanzen zu sanieren. (GR
Godwin Schuster: 5 Milliarden zusätzliche Schulden! 5 Milliarden!)
Wenn Sie die Debatte der letzten Tage verfolgen, wenn Sie vielleicht auch
Zeitungen lesen, dann werden Sie wissen, meine sehr geehrten Damen und Herren,
dass derzeit in Europa eine Diskussion über blaue Briefe stattfindet, die da
verschickt werden, etwa an den Herrn Eichel und Ähnliches. Aber Österreich
kommt nicht in diese Situation, weil genau jenes Defizit, das Herr Edlinger,
der einmal da gesessen ist, zurückgelassen hat (GR Christian Oxonitsch: Der hat es abgebaut!), in Österreich nicht
besteht (GR Heinz Hufnagl: Das wissen wir
noch nicht, wie es am Jahresende ausschaut!), weil etwa die ÖIAG-Schulden
weggekommen sind, weil tatsächlich Maßnahmen zur Strukturierung der Wirtschaft,
zu einer entsprechenden Finanzkraft dieses Staates gesetzt wurden. Das alles
wurde geschaffen, meine sehr geehrten Damen und Herren. (GR Christian Oxonitsch: Warum haben wir dann jetzt einen höheren Schuldenstand,
Herr Kollege? - GR Franz Ekkamp hält eine Grafik in die Höhe.)
Lassen Sie mich nur einige Punkte aufzählen von dem,
was alles gelungen ist. (GR Kurt Wagner:
Warum haben Sie gegen die Arbeitslosigkeit nichts gemacht? - Weitere
Zwischenrufe bei der SPÖ.) Es ist nicht nur eine Zeit einer guten
Wirtschaftspolitik gewesen, sondern auch einer guten Sozialpolitik. Ich sage
nur: Beschäftigungsoffensive für behinderte Menschen, Einführung von
Gruppenpraxen.
Im Bereich der Universitäten kam es zu einer Modernisierung,
einer Internationalisierung - alles Dinge, die von Wissenschaftsministern Ihres
Couleurs verabsäumt wurden, meine sehr geehrten Damen und Herren.
Weiters kam es zu einer Angleichung zwischen Arbeitern
und Angestellten. (Zahlreiche Rufe: Wo?
Wo denn?) Das ist sozialistischen Sozialministern, sozialistischen
Finanzministern nicht gelungen. Das ist jetzt möglich geworden. (Beifall bei der ÖVP. - GR Franz Ekkamp:
Herr Tschirf, bitte bleiben Sie bei den Tatsachen!)
Erstmals kam es - das ist eines der wesentlichsten
Dinge - zu einer Anhebung des faktischen Pensionsalters an das gesetzliche.
Hier ist ein Schritt erfolgt. Das haben Sie alles verabsäumt, und zwar zu
Lasten der nächsten Generationen in diesem Land. (GR Kurt Wagner: Und was haben Sie gemacht bei den Eisenbahnern, bei
der Post? Das ist Ihre Art: Zwangspensionierungen!)
Und noch ein Thema: die Liberalisierung im Bereich
Gas und Strom. Das ist etwas, was nicht nur für die Haushalte, was nicht nur
für die Bezieher kleiner Einkommen, sondern auch für den Wirtschaftsstandort Österreich
eine Rolle spielt. Und was haben Sie in Wien gemacht? - Sie haben gleich eine
Stromsteuer draufgeschlagen. Das ist Ihre Politik und die würden Sie mit
Rot-Grün auch weiter fortsetzen. (GR Kurt
Wagner: Den kleinen Einkommensbeziehern ziehen Sie das Geld aus der Tasche mit
der Ambulanzgebühr und diversen anderen Sachen!)
Meine sehr geehrten Damen und Herren! In vielen
anderen Bereichen ist auch sehr viel geschehen, etwa im Bereich der
Sicherheitspolitik. (Lebhafte
Zwischenrufe bei der SPÖ. - GR Godwin Schuster: 2 000 Polizisten weniger!)
Was hier etwa Minister Strasser zusammengebracht hat, meine sehr geehrten
Damen und Herren. (GR Kurt Wagner: Ja,
unbequeme Leute in die Pension schicken!) Er ist ein Innenminister, von dem
Jörg Haider nicht sagen konnte: Er ist mein bester Mann in der Regierung. Ich
weiß, es ist unangenehm für Sie, das zu hören.
Ich weiß, dass es für Sie auch unangenehm ist zu
hören, dass Strasser erstmals die Frage einer echten Integration, eines
Integrationsvertrags angegangen ist. (Ironische
Heiterkeit und Zwischenrufe bei der SPÖ und bei den GRÜNEN.) Hier sind
tatsächlich Schritte gesetzt worden, von denen Sie wissen, dass sie in vergangenen
SPÖ-Regierungszeiten einfach nicht geschehen sind. (GR Kurt Wagner: Märchen und Sagen!)
Vorsitzender GR Günther Reiter (unterbrechend):
Herr Klubobmann, ich bitte, zum Schluss zu kommen.
GR Dr Matthias Tschirf (fortsetzend): Meine sehr geehrten
Damen und Herren! Es tut mir Leid, nicht Stunden zur Verfügung zu haben, um all
das aufzuzählen, was hier geschehen ist. (GR
Franz Ekkamp: Nein! Ende! Ende! - GR Heinz Hufnagl: Danke, es reicht!)
Am 24. November geht es darum, ob Wolfgang
Schüssel und sein professionelles ÖVP-Team für dieses Land weiterarbeiten
können oder ob Gusenbauer und Pilz in ein rot-grünes Chaos führen. (Bravo-Rufe und Beifall bei der ÖVP. -
Zahlreiche Rufe bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zum Wort gemeldet ist Herr GR Strache. Ich erteile
es ihm.
GR Heinz Christian Strache (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Sehr
geehrter Herr Vorsitzender! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Laut "News" - und zwar die neueste Ausgabe
berichtet davon - gibt es die beliebteste Regierung in der österreichischen
Bevölkerung, und diese beliebteste Regierung ist mit 34 Prozent
Schwarz-Blau. (Beifall bei der FPÖ und
bei der ÖVP. - Ironische Heiterkeit und Zwischenrufe bei der SPÖ. - GR Heinz
Hufnagl: Das können sich nur Masochisten wünschen!) Sie können sich
"News" heute kaufen und können das nachstudieren. Sie können im
letzten "profil" nachlesen, dass 64 Prozent der Österreicher
zufrieden sind mit dieser schwarz-blauen Bundesregierung und mit der Leistung
dieser schwarz-blauen Bundesregierung. (Beifall
bei der FPÖ und bei der ÖVP.)
Und ich sage, es gibt nur eine Chance für Wien,
nämlich dass Schwarz-Blau nach dem 24. November wieder in einer Bundesregierung
vorhanden sein wird, denn sonst geht es mit Wien weiter bergab. (Beifall bei der FPÖ.)
Ich frage mich, warum heute Herr Prof Kopietz eigentlich
kein Plakat von Ihrem Spitzenkandidaten hergezeigt hat. Ja, warum wird der
versteckt? Ich frage mich wirklich. - Warum, ist mir klar: Weil nur
8 Prozent der
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