Gemeinderat,
19. Sitzung vom 26.09.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 11 von 70
Veränderung auch künftig nicht erreichen.
Sicher
ist aber, dass beim Anteil jener, die zufrieden sind mit dem öffentlichen Verkehr
in Wien, die zufrieden sind damit, dass in Wien die Umweltverbundverkehre auch
im Straßenraum unterstützt und gefördert werden, das Ansehen des Rades deutlich
gehoben werden konnte.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Ich danke schön. - Somit kommen wir zur
3. Anfrage (FSP/04080/2002/0001-KGR/GM).
Sie ist gerichtet von Frau GRin Ringler an den amtsführenden
Stadtrat der Geschäftsgruppe Kultur und Wissenschaft: Herr Stadtrat, Sie und
Ihre Partei haben immer wieder bekräftigt, dass Ihnen die Anliegen der großen
Wiener Community von Lesben, Schwulen und TransGenders ein Anliegen sind. Seit
einigen Jahren findet nun das sehr erfolgreiche, international renommierte und
vielbeachtete Filmfestival "queer identities" statt, das 2003 sein 10-jähriges
Jubiläum feiern würde. Seit letztem Jahr kann "queer identities" allerdings
nicht mehr im Rahmen der Viennale stattfinden, sondern benötigt nunmehr eine
eigene Finanzierung, die von den Veranstalterinnen und Veranstaltern von DV8
mit 265 000 EUR für die Jahre 2002 und 2003 beziffert werden. Nun
steht das Festival, das seit über einem Jahr das Programm vorbereitet, aber in
der prekären Situation, Verträge unterzeichnen zu müssen, für die das Festival
noch immer keine finanziellen Mittel zugesprochen bekommen hat. Werden Sie noch
dieses Jahr ausreichende Budgetmittel zur Verfügung stellen, damit das Festival
Anfang Juni 2003 stattfinden kann?
Und
da Herr Dr Mailath-Pokorny den Herrn Vizebürgermeister in Brüssel vertritt und
jetzt am Rückflug ist, wird der Herr Vizebürgermeister jetzt den Herrn Kulturstadtrat
vertreten.
VBgm Dr Sepp Rieder:
Faire Lösung. - Ja, Frau Gemeinderätin, ich habe der Korrespondenz und den mir
zur Verfügung gestellten Informationen drei Dinge entnommen:
Das Eine ist, dass es sich - aber dazu hätte es der Information
nicht bedurft -um ein wichtiges Festival handelt, das durchaus eine Unterstützung
verdient.
Das
Zweite ist, dass es durchaus Bemühungen gegeben hat, dass man zwar nicht von
vornherein gesagt hat, das ist nicht zu finanzieren, aber das Problem darin gelegen
ist, dass es in den früheren Jahren bis 2001 - es findet ja alle zwei Jahre
statt - im Rahmen der Viennale finanziert und auch durchgeführt wurde, im
Rahmen der Viennale aber sich das Festival sozusagen verselbständigen wollte.
Damit ist natürlich das Problem aufgetreten, dass die dazu notwendigen Mittel
auf der einen Seite von der Viennale nicht herausgerückt wurden, auf der anderen
Seite nicht zusätzlich im Budget zur Verfügung gestanden sind und dass man
daher - das ist sozusagen die letzte Antwort des Kollegen Mailath-Pokorny gewesen
- versuchen wird, das im Rahmen des Budgets 2003 zu lösen.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Ich danke schön. - Bitte, Frau GRin Ringler.
GRin Marie Ringler
(Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrter Herr Stadtrat!
Ich
freue mich natürlich sehr, dass Sie heute die Kultur vertreten und erlaube mir einen
Appell an Sie zu richten, doch in Ihrer Funktion als Finanzstadtrat nicht nur
so wichtigen Festivals wie "queer identities", sondern auch der
Kulturszene im Allgemeinen wieder einmal eine kleine Finanzspritze zu geben.
Das fände ich sehr, sehr fein und würde mich sehr freuen, wenn sie sich im Budget
2003 auch tatsächlich finden lassen würde. Das zum einen.
Zum
anderen ist mir diese Antwort, die Sie hier gegeben haben, ganz ehrlich gesagt,
wesentlich zu unklar. Tatsache ist, das Festival arbeitet seit Jahren hervorragend,
hat sehr gute Zuschauerzahlen. Ich selbst habe dort schon den einen oder
anderen besonders interessanten Abend verbracht und ich glaube, viele andere
Gemeinderätinnen und Gemeinderäte auch. Tatsache ist, das Festival soll im
Frühjahr beziehungsweise Frühsommer 2003 stattfinden und Sie wissen als
Finanzstadtrat sehr gut, dass solche Festivals einer ganzen Menge Vorbereitung
bedürfen und dass es bereits jetzt notwendig ist, Verträge zu unterzeichnen,
und dass die Organisatoren, die übrigens heute auch anwesend sind und uns hier
sozusagen äußerst gespannt zuhören, natürlich schon seit vielen Monaten
unentgeltlich arbeiten und völlige Unklarheit darüber haben, was nun konkret
mit dem Festival sein wird.
Wir
wissen, der Kulturstadtrat hat gesagt, er wird sich bemühen im Jahr 2003. Allerdings
sage ich Ihnen ganz ehrlich, diese Antwort kann ich jetzt einmal so nicht stehen
lassen und frage Sie daher ganz konkret: Wird es das Geld geben? Ja oder Nein?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Bitte.
VBgm Dr Sepp Rieder:
Das Eine ist, ich habe hier ein e-mail, das Frau Barbara Freimüller an den
Kollegen Mailath-Pokorny gerichtet hat, wo - und das stimmt mich positiv - sie
darauf hinweist, dass ein Teil der zur Vorbereitung notwendigen Kosten durch
Sponsoring und durch Unterstützung aufgebracht wird, sodass tatsächlich ein
Teil der Kosten von den ursprünglich angesprochenen 5,45 Millionen - noch
in Schillingen ausgedrückt - damit abgedeckt sein dürfte, und das andere ist,
dass natürlich damit auch die Vorbereitung - wenn das richtig ist und davon
gehe ich aus - in Angriff genommen werden kann.
Ich verstehe schon, dass ein Veranstalter, der ein
solches Projekt angeht, eine gewisse Sicherheit haben muss und ich räume ein,
dass der Kollege Mailath-Pokorny auch eine gewisse Sicherheit haben muss, aber
es liegt im Prinzip einer Budgetverhandlung, dass der Finanzverantwortliche -
das bin ich, Sie haben das Glück, dass Sie sozusagen die Frage auch an mich
richten können -, dass ich ihm nicht von vornherein sagen kann, das gebe ich
ihm automatisch dazu.
Sie können sicher sein, dass das Kulturbudget fair und
ordentlich behandelt wird, aber ich kann ihm nicht vorgreifen, meine Vertretung
ist nur hier und nicht sozusagen in der Entscheidung selbst, dass er das auch
tatsächlich dann so löst. Aber ich gehe davon aus, von
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