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Gemeinderat, 18. Sitzung vom 26.06.2002, Wörtliches Protokoll  -  Seite 70 von 74

 

Ausmaß, dann sind nicht 100 Prozent gemeint, denn das eine oder andere Detail wird man möglicherweise nicht über die Bahn transportieren, aber alles, was Massengut ist, soll über die Bahn transportiert werden. Ich meine, wir sollten das auch penibel verfolgen, und was hier einmal mehr ein Pilotprojekt ist, kann und soll in Wien zum Regelfall werden.

 

Das sage ich jetzt bewusst auch Richtung StR Faymann. In der unmittelbaren Umgebung sind häufig Gleisanschlüsse, man braucht hier keinen Bahnhof dazu, hier könnten wir von heute auf morgen den Lkw-Verkehr auch auf der Tangente signifikant reduzieren, signifikant!

 

Ich verweise Sie da auf ein gutes Forschungsprojekt, das die Stadt Wien mit der EU hier abwickelt und das diese Chance gibt. Ich wundere mich ein bisserl, warum das in der öffentlichen Diskussion nicht die Rolle spielt, die es spielen könnte.

 

Ein Zweites, meine Damen und Herren, und darüber freue mich sehr: Nach der autofreien Siedlung im 21. Bezirk wird hier eine zweite autofreie Siedlung entstehen. Um es klarzustellen, nicht das gesamte Areal, aber immerhin drei Baufelder, Größenordnung plus/minus rund 200 Wohnungen sollen dort autofrei geschaffen werden und auch hier soll klargestellt werden, dass jene Kosten, die sich die Bauträger durch die Nichterrichtung von, in dem Fall rund 180 Stellplätzen, ersparen, in Qualitäten investiert werden.

 

Es geht nicht darum, dass immer die öffentliche Hand alles bezahlen muss, das sollen Bauträger finanzieren. Und wer sich von Ihnen einmal die Zeit genommen hat, für ein, zwei Stunden in den autofreien Stadtteil, Fultonstraße-Nordmanngasse zu fahren und die Qualitäten dort sieht, der merkt, dass das finanzierbar ist, dass man dort mit 20 Millionen S ganz schön viel an Dachbegrünungen, Freiraumqualitäten, Sauna, Kindereinrichtungen, finanzieren kann.

 

Da wird Geld frei und das soll klargestellt werden, so soll das umgesetzt werden. Ich erspare mir jetzt ein paar andere Punkte, wo im Grunde nur klargestellt werden soll, dass der Innenbereich des Stadtteils frei von motorisierten Fahrzeugen sein kann, dass finanzielle Mittel bei der Einlösung von EPK-Flächen für die Sanierung oder für die Herstellung des Parks verwendet werden. Dort gibt es eine große Parkfläche und ich möchte darauf verweisen, dass die Freiraumgestaltung oft zu den Schwächen der Realisierung von neuen Stadtteilen zählt.

 

Die Qualität von Freiflächen ist aber, im Unterschied zu Architektenwettbewerben, wo man immer oben drüber schaut und sich die Situierung der Baukörper anschaut, anders zu beurteilen. Die Menschen erleben das in einer Höhe von 1,60 bis 1,80 Metern und das ergibt oft ein anderes Bild, als man es bei Wettbewerben hat. Hier soll in Freiräume investiert werden.

 

Dann geht es darum, dass wir jetzt schon kulturelle und soziale Nutzungen in den historischen Backsteinbauten haben, die in Zukunft auch dafür genutzt werden sollen und von den Bauträgern an die Stadt Wien zu Miet- und Pachtzinsen übergeben werden sollen, die deutlich unter dem Marktwert liegen. Das ist ein wichtiger Punkt, ich orte hier auch Bereitschaft von den Bauträgern, das zu tun. Ich halte es nur für wichtig, dass der Gemeinderat das auch festhält.

 

Dann, die grundsätzliche Zielvorgabe, der Spielraum des ökologischen Bauens, ist ein sehr großer. Ob Bauherrn das wollen oder nicht wollen, ist etwas Wesentliches, das wir hier festhalten. Dass dem energieeffizienten Bauen, der Trinkwasseroptimierung, den Passivhäusern, der Regenwassernutzung, et cetera, höchster Stellenwert gegeben wird, ist ein weiterer Punkt. Dann geht es um die U-Bahn-Station, die es zwar dort schon gibt, für viele, die nicht in den Süden mit der U 6 fahren, klingt Tscherttegasse irrsinnig weit weg. Sie ist aber unglaublich zentral, diese U 6-Station Tscherttegasse, wer sich den Faust oder andere Dinge angeschaut hat, kennt das, sie hat nur einen kleinen Nachteil, sie ist die kleinste U-Bahn-Station Wiens.

 

Wenn das dort errichtet wird, muss diese U-Bahn-Station ausgebaut werden und das bitte rechtzeitig. Das hält dieser Antrag fest, dass auf die Wiener Linien eingewirkt wird, dass zeitgerecht mit einer Adaptierung der U 6-Station Tscherttegasse begonnen wird, vielleicht sogar - nicht vielleicht, sondern unbedingt - einen zweiten Eingang im Süden erhält, denn dort gibt es noch keine abwärts führende Rolltreppe. Sie ist jetzt noch eine kleine Station und es war bisher auch nicht notwendig, dass sie ausgebaut wird.

 

Und ein Letztes, die Symbolik Tscherttegasse. Bitte, wer, wo, war, ist Tscherttegasse. Jeder oder viele kennen schon die Trademark Kabelwerk, eine Station weiter heißt Schöpfwerk. Dass diese Station umbenannt werden soll, zumindest teilweise in Kabelwerk, ist empfehlenswert, denn ich glaube, die Schaffung von Identitäten ist ein wichtiger weiterer Punkt, umgesetzt zu werden. Ich freue mich, dass es auch mit dem Kollegen Puchner möglich war, der das Stadtteilmanagement von der MA 21dort machen wird und der aus meiner Sicht hier hervorragende Arbeit leistet. Ich möchte mich bei vielen, bei euch allen bedanken, die sich für diese gute Planung sehr eingesetzt haben und wenn es gelingt, diese gute Planungsqualität auch bei der Errichtung unterzubringen, dann haben wir wieder einen Stadtteil, der sich sehen lassen kann.

 

Wenn ich mir anschaue, wie viel der autofreie Stadtteil international nachgefragt wird - erst vor zwei Wochen war ich in Brüssel eingeladen, um das vorzustellen -, es gibt für diese Arten der Planungen weit über die Stadtgrenzen hinaus Interesse, und darum freue ich mich, dass wir über diesen Antrag abstimmen und freue mich auch, dass es möglich war, auch diesen Beschlussantrag gemeinsam einzubringen. - Danke schön.(Beifall bei den GRÜNEN.)

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Danke. - Zum Wort ist niemand mehr gemeldet.

 

Herr GR Deutsch als Berichterstatter, bitte.

 

Berichterstatter GR Christian Deutsch: Herr Vorsitzender! Meine sehr geehrten Damen und Herren!

 

Mit der Beschlussfassung des hier vorliegenden Plandokuments werden nun die Voraussetzungen für die

 

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