Gemeinderat,
16. Sitzung vom 29.05.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 50 von 90
Sozialpartner und die Regierung
haben gleich bleibende Beträge für den VKI zur Verfügung gestellt. Das bedeutet
im Vergleich zu anderen Ländern, wenn man als Nachbarland Deutschland nimmt,
dass der KonsumentInnenschutz der öffentlichen Hand in Österreich nur die
Hälfte wert ist. Das war schon bei anderen Regierungen in Österreich so, das
ist auch jetzt so, nur kommt nun eben die verschärfte Variante.
Man muss
schon sagen, nachdem in Österreich der ORF und ein Haufen anderer
Organisationen entpolitisiert blau eingefärbt wurden, wundert es mich bei der
ÖVP, die immerhin bei den Sozialpartnern gewichtige Organisationen einbringt
und im VKI-Vorstand sitzt, als Mitglied beide Organisationen der ÖVP nahe
stehen, dass die ÖVP einmal mehr zuschaut, dass in dem Land eine Organisation
nach der anderen sukzessive von einer FPÖ zusammengeschlagen wird, deren
politische Stoßrichtung schon des Öfteren von uns GRÜNEN heftig kritisiert
wurde. Die ÖVP sitzt einmal mehr daneben und schaut einfach, was der Böhmdorfer
macht. Er ruiniert den VKI oder möchte das zumindest und es passiert überhaupt
nichts. Es gibt nicht ein Wort von der ÖVP dazu. Einmal mehr ist es schwer
unterscheidbar, was die ÖVP von der FPÖ unterscheidet, denn unterscheidbar ist
es eben nicht mehr. Ich hätte gerne zwischendurch gewusst, wo zwischen der FPÖ
und der ÖVP ein Unterschied ist.
Die
Hoffnung, dass es in der Wiener ÖVP anders ist, ist jetzt natürlich auch
vorbei, weil jetzt bekommt sie den Aufpasser und Nachläufer vom Bund, den
Herrn, der hinter dem Grasser nachläuft, hergeschickt. Das ist heute schon
besprochen worden. Dann ist das auch fertig und wir haben auch in diesem Haus
eine Koalition zwischen Blau und Schwarz, die in vielen Bereichen schädlich
ist.
In diesem
Fall geht es um den VKI. Ich hoffe trotzdem, dass wenigstens heute noch alle in
diesem Hause vertretenen Parteien für diesen Antrag stimmen. Wir machen das mit
Vergnügen. - Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender
GR Günther Reiter: Zum Wort
gemeldet hat sich Herr GR Römer. - Bitte schön.
GR Johann Römer (Klub der Wiener Freiheitlichen): Herr Vorsitzender! Frau
Berichterstatterin! Werte Kolleginnen und Kollegen!
Ich
glaube, so einfach, wie es sich der Vorredner gemacht hat, kann man es sich
nicht machen, vor allem deswegen, weil Konsumentenschutz keine Sache ist, die
nebenher geht, sondern Konsumentenschutz ist eine ganz wichtige Sache.
Konsumentenschutz ist daher in vielen Dinge angesiedelt. Es gibt immerhin ein
zuständiges Ministerium für Konsumentenschutz. Konsumentenschutz ist eine sehr
wichtige Aufgabe der Arbeiterkammern und es gibt auch den VKI.
Es ist
allgemein gut, dass man davon ausgehen kann - es wird bei vielen Institutionen
so sein -, dass auch beim VKI in der Vergangenheit nicht alles optimal gelaufen
ist, natürlich auch die Schwierigkeit, wenn Sozialpartner, die vielleicht nicht
immer am selben Strang ziehen, dort zusammenarbeiten müssen. Es ist daher nicht
verwunderlich gewesen - damit man weiß, wovon man spricht, Herr Kollege
Ellensohn -, dass zum Beispiel in Kärnten der Landeshauptmann von Kärnten mit
dem Arbeiterkammerchef Quantschnig ein Abkommen geschlossen hat, welches das
Land verpflichtet, jährlich 5 Millionen S der Arbeiterkammer
zufließen zu lassen und die Arbeiterkammer Kärnten daher den Konsumentenschutz
für alle Bewohner Kärntens und nicht nur für die Mitglieder der Arbeiterkammer
wahrnimmt. Nur damit man das ins rechte Licht rücken kann, worum es wirklich
geht. Ähnlich ist es auch in Oberösterreich passiert.
Das heißt, es ist momentan eine Umstrukturierung im Laufen,
weil der Konsumentenschutz an mehreren Stellen angesiedelt ist. Zum einen Teil
nimmt der VKI die Tätigkeiten wahr und zum anderen Teil nimmt in Bundesländern,
in denen der VKI nicht existent ist, die Arbeiterkammer diese Agenden wahr. Es
ist nur gut und billig, dass man versucht, hier eine Lösung zu finden, die alle
mit dem Konsumentenschutz befassten Stellen einschließt und allen mit dem Konsumentenschutz
befassten Stellen die Möglichkeit gibt, für die Konsumenten in einem
Gesamtkonzept tätig zu werden.
Daher werden wir dem heutigen Antrag, wonach die
Stadt Wien den VKI unterstützt, ebenfalls zustimmen, und wir gehen davon aus,
dass die gesamte Frage des Konsumentenschutzes für uns Konsumenten in nächster
Zeit optimal gelöst wird. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Danke
schön. - Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.
Die Frau Berichterstatterin hat das Schlusswort.
Berichterstatterin GRin Josefa Tomsik:
Meine Damen und Herren!
Bei den zwei Redebeiträgen habe ich sehr wohl verstanden,
dass keine der Parteien gegen Konsumenteninformation und Konsumentenschutz ist.
Ich möchte nur eines erläutern, weil vielleicht nicht alle wissen, wie der VKI
zusammengesetzt ist. Dieser fällt unter die gesetzliche Interessenvertretung
der österreichischen Arbeitnehmer, nämlich des Arbeiterkammertages, die Bundeskammer
der gewerblichen Wirtschaft, den Österreichischen Gewerkschaftsbund und die
Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammern.
Ich denke, dass es sehr wohl richtig ist, dass Konsumentenschutz
und Konsumenteninformation nicht nur für einen Bereich der Bevölkerung, sondern
für alle gilt, die in dieser Stadt leben. Aus diesem Grund bitte ich Sie um die
Zustimmung zur Subvention.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Danke
schön. - Wir kommen zur Abstimmung.
Wer von den Damen und Herren für die Postnummer 56
ist, den bitte ich um ein Zeichen. - Das ist einstimmig so beschlossen.
Es gelangt nunmehr die Postnummer 23 (02068/2002-GKU)
der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft eine 3-Jahresvereinbarung für
die Jahre 2002 bis 2004 mit dem Österreichischen Theater.
Frau GRin Klicka wird die Debatte einleiten. - Bitte.
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