Gemeinderat,
16. Sitzung vom 29.05.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 49 von 90
Berichterstatter GR Friedrich Strobl: Herr Vorsitzender! Meine sehr geehrten Damen und
Herren!
Ich bitte um Zustimmung.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Die Debatte ist eröffnet. Herr GR Dipl Ing Margulies
hat das Wort.
GR Dipl Ing Martin Margulies (Grüner Klub
im Rathaus): Herr Vorsitzender! Herr Berichterstatter! Meine Damen und
Herren!
In aller Kürze: Wir stimmen zu, da die ansuchenden
Vereine unseres Erachtens nicht dafür bestraft werden sollten, dass wir trotz
allem mit der gängigen Subventionspraxis nicht einverstanden sind. Das nur als
Anmerkung dazu.
Wir würden
uns für die Zukunft, quer durch alle Ausschüsse, vor allem überall dort, wo
Subventionen vergeben werden, wünschen - ich weiß mich in dem Fall auch eins
mit den anderen Oppositionsparteien -, dass es endlich möglich wird, in
Ausschüssen zu erfahren, wer überhaupt bei den unterschiedlichen
Magistratsabteilungen tatsächlich um Subventionen ansucht. Es ist ein
undemokratischer Zustand, dass die gewählten Mandatare und Mandatarinnen des
Gemeinderats nicht darüber informiert werden, welche Vereine, Organisationen,
in welcher Organisationsform auch immer, um eine Subvention bei der Gemeinde
Wien ansuchen. (GR Harry Kopietz: In
rechtmäßiger Weise!) Es nimmt nämlich vor allem das Kontrollrecht und die
Möglichkeit der Opposition zur Bewertung der Vergabe der Subventionsmittel - es
sind Steuergelder - durch die Gemeinde Wien, ob im Vergleich dazu alternative
Projekte, die möglicherweise eine ähnliche Funktion wie die subventionierten
wahrnehmen wollen, dies besser, schlechter oder überhaupt nicht wahrnehmen
könnten. Wir halten das für einen untragbaren Zustand.
Es wird in
den kommenden Monaten immer wieder auch öffentlich darauf hingewiesen werden,
dass wir uns von einer absolut regierenden Sozialdemokratischen Partei
erwarten, dass die Selbstverständlichkeit endlich erfüllt wird, dass Gemeinderatsmitglieder
tatsächlich Bescheid bekommen können, welche Subventionen an den Magistrat der
Stadt Wien herangebracht werden. - Ich danke sehr. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender
GR Günther Reiter: Zum Wort
ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist somit geschlossen.
Der Herr
Berichterstatter hat das Schlusswort.
Berichterstatter GR Friedrich Strobl: Herr Vorsitzender! Meine sehr geehrten Damen und
Herren!
Wir haben dieses Begehren in der letzten Legislaturperiode
schon einige Male gehört. Damals war es der Abgeordnete des Liberalen Forums,
Herr GR Alkier, der dies vorgebracht hat. Es hat auch damals immer wieder die
gleichen Stellungnahmen dazu gegeben.
Einerseits ist es so, dass die Vereine oft selbst
nicht wollen, dass es automatisch eine Information gibt. (GR Dipl Ing Martin Margulies: Wenn sie beim Magistrat ansuchen?) Zweitens
ist es auch so, dass es dann natürlich einen erhöhten Aufwand diesbezüglich
gibt. Ich glaube, wir sind uns alle darin einig, dass wir das nicht wollen.
Im Übrigen würde ich Sie ersuchen, den Subventionen
zuzustimmen. - Danke. (Beifall bei der
SPÖ. - GR Günter Kenesei: Da haben Sie schon bessere Argumente gehabt!)
Vorsitzender
GR Günther Reiter: Wir kommen
sogleich zur Abstimmung, die wir getrennt durchführen.
Es geht
zuerst um den Punkt "Verein zur Förderung der internationalen Solidarität
und der Entwicklungszusammenarbeit".
Wer für
die Subvention an diesen Verein ist, den bitte ich um ein Zeichen der Zustimmung.
- Das ist mehrheitlich, gegen die Freiheitlichen, angenommen.
Ich darf
alle anderen Einrichtungen und Vereine, die in dieser Subventionsliste
angeführt sind, zur Abstimmung bringen und erspare mir mit Ihrem Einverständnis
die namentliche Nennung.
Wer dafür
ist, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. - Das ist somit einstimmig
angenommen.
Es gelangt
nunmehr die Postnummer 56 (02219/2002-GFW)
der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft eine Subvention an den Verein
für Konsumenteninformation.
Frau
Berichterstatterin GRin Tomsik hat das Wort.
Berichterstatterin
GRin Josefa Tomsik: Herr
Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Ich bitte
um Zustimmung.
Vorsitzender
GR Günther Reiter: Zum Wort
ist Herr GR Ellensohn gemeldet. Ich erteile es ihm.
GR David Ellensohn (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Frau
Berichterstatterin! Meine Damen und Herren!
Eigentlich
besteht kein großer Grund, um ein langes Aufheben um den Verein für
Konsumenteninformation zu machen. Der Antrag auf 116 276,53 EUR wird
hoffentlich einstimmig beschlossen werden. Ich möchte aber trotzdem ein paar
Worte zum VKI verlieren, der ein paar wesentliche Aufgaben in dem Land
wahrnimmt, nämlich Konsumenten- und Konsumentinnenschutz und -information, und
der in seiner Arbeit behindert wird und gefährdet ist, einmal mehr durch eine
Bundesregierung, die es nicht verwinden kann, wenn nicht alles in Österreich
blau eingefärbt ist.
Der Herr
Böhmdorfer hält zugesagtes Geld zurück. Es handelt sich in etwa um
1,5 Millionen EUR. Das ist der Beitrag, den die vier Sozialpartner
auch zuschießen. Bislang war es üblich, dass die Bundesregierung in der
gleichen Höhe Geld zugeschossen hat. Das hätte heuer auch passieren müssen und
ist zugesagt worden, aber dieses Geld fließt nicht, mit der ganz einfachen
Begründung, die auch in mehreren Presseaussendungen vom Herrn Böhmdorfer
nachzuvollziehen ist, dass er zu wenig Einflussrecht hat. Was nicht unter
seinem Einfluss steht, darf so nicht gefördert werden, es wird lieber ausgehungert
und wir schauen halt, wie der Verein weiterkommt.
Der Verein hat sich in den letzten Jahren finanziell
insofern stark verbessert, als er in der Lage ist, 70 Prozent der eigenen
Kosten aus anderen Einnahmen als aus öffentlicher Hand zu finanzieren. Es sind
auch seit 1980 - seit ungefähr 20 Jahren - die Beiträge der Kommunen in
Österreich gleich geblieben. Das heißt, die
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular