Gemeinderat,
15. Sitzung vom 26.04.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 49 von 99
auch alle, glaube ich, davon überzeugt, dass überall, wo die
U-Bahn als ein wesentliches Verkehrsmittel dieser Stadt hinkommt, die
Infrastruktur verbessert wird, dass eine Belebung stattfindet und dass dort
Investitionen hinfließen. Daher glaube ich, dass es auch positive Impulse für
das Stuwerviertel geben wird.
In Bezug auf die Verbindungsstraße, die Kollege
Wagner angesprochen hat, kann ich nur sagen: Auch im Messeplan ist drinnen,
dass zum Beispiel die neue Straße als Ersatz für die Messestraße dienen soll.
So habe zumindest ich es aus den Plänen herausgelesen. Aber, wie gesagt, jeder
versucht dann, sein persönliches Süppchen zu kochen.
Ich kann daher für Wien und für die Leopoldstädter
Bevölkerung nur sagen, dass wir hinter diesem Projekt stehen. Ich bin froh
darüber, dass wir heute die entsprechende Widmung hier im Gemeinderat
beschließen werden. Einmal mehr zeigt sich, wie wichtig es ist, dass die
Sozialdemokratie in dieser Stadt dazu beitragen darf und die Feder in der Hand
hat. - Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Josefa Tomsik: Danke.
- Zum Wort ist niemand mehr gemeldet.
Der Herr Berichterstatter verzichtet auf das Schlusswort.
Ein Gegen- oder Abänderungsantrag wurde nicht gestellt.
Ich bitte nun jene Damen und Herren des Gemeinderats,
die dem Geschäftsstück zustimmen, um ein Zeichen mit der Hand. - Das ist
mehrheitlich, ohne die GRÜNEN, angenommen.
Als Nächstes kommt die Postnummer 50 (01108/2002-GSV)
zur Verhandlung. Sie betrifft den Entwurf einer Verordnung bezüglich
Feststellung der Haupt- und Nebenstraßen.
Ich bitte den Berichterstatter, Herrn GR Mag Schieder,
die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter GR Mag Andreas Schieder:
Ich bitte um Zustimmung zum vorliegenden Akt.
Vorsitzende GRin Josefa Tomsik: Ich
danke. - Zum Wort gemeldet ist Herr GR Mag Gerstl. Ich erteile es ihm.
GR Mag Wolfgang Gerstl (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrter Herr
Berichterstatter!
Ich stehe noch unter dem Eindruck von heute Vormittag
und möchte daher meine Rede sehr kurz halten.
Herr
StR Schicker! Zunächst: Die Hauptstraßenverordnung ist eine Verordnung, in die
nun die Bundesstraßen B übertragen werden. Es hat alles formal seine
vollkommene Richtigkeit, wie es hier vorgesehen ist. Wir würden nur meinen, dass
man eine solche Gelegenheit auch wahrnehmen könnte, um aus dieser Hauptstraßenverordnung
etwas mehr zu machen, als derzeit vorliegt, nämlich dass man die Hauptstraßenverordnung
dazu benützt, um auch verkehrspolitische Grundsatzregelungen zu treffen: Was
hat es für eine verkehrspolitische Bedeutung, eine Hauptstraße B zu sein
oder eine Hauptstraße A zu sein? Was hat es für eine Bedeutung, eine Nebenstraße
zu sein?
Wir
stellen aus diesem Grund einen entsprechenden Beschlussantrag:
Wir
bitten Sie, Herr Stadtrat, dies im Ausschuss der Geschäftsgruppe
Stadtentwicklung und Verkehr zu diskutieren und die jeweiligen Parameter dazu
festzulegen.
Dafür
bitten wir um Zustimmung. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzende
GRin Josefa Tomsik: Als Nächster ist Herr GR Dr Troch zum Wort
gemeldet. Ich erteile es ihm.
GR
Dr Harald Troch (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtags und Gemeinderats): Sehr geschätzte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte
Damen und Herren!
Ich
kann dem Kollegen Gerstl versichern, auch ich bin sehr betroffen von heute
Vormittag. Allerdings ist meine Betroffenheit primär durch die Ignoranz der ÖVP
ausgelöst worden. (Beifall bei der SPÖ. - Zwischenrufe bei der ÖVP.)
Kehren
wir jedoch zum Thema zurück. Ein Antrag der kleinen Oppositionspartei liegt
vor. Ich kann es meinem Vorredner allerdings nicht ersparen, kurz einen kritischen
Kommentar zur einleitenden Antragsbegründung abzugeben. Auch wenn gemunkelt
wird, Herr Mag Gerstl, dass Sie gerne die Wiener ÖVP-Zentrale in ein Headquarter
für Verkehrspolitik umwandeln möchten und Verkehrspolitik für Sie mehr als ein
Steckenpferd ist: Mit dieser Antragsbegründung können Sie sich keine politischen
Lorbeeren verdienen. Sie bestreiten in Ihrer Begründung, dass die zur
Diskussion stehende Verordnung - Zitat - "auf einer detaillierten
Konzeption und Definition über die Straßeneinteilung in Wien" - Zitat Ende
- basiert.
Ich
empfehle Ihnen da eine gründlichere Recherche. Denn erstens dient als Grundlage
der vorliegenden Hauptstraßen-Auflistung das klare und exakte Punkteschema des
Verkehrsamts der Stadt Wien. Kurz zu diesem Punkteschema: In 21 Aspekten
werden hier Punkte vergeben in Bezug darauf, welche Straße eine Hauptstraßenbezeichnung
verdient und welche nicht. Dieses Punkteschema ist also ganz klar und eindeutig.
Zweitens:
Die vorliegende Verordnung ist mit den Wiener Bezirken akkordiert worden.
Weiters:
Der laufende Arbeitsausschuss der Stadtentwicklungskommission beschäftigt sich
auch mit dieser Frage der Hauptstraßen in Wien. Im Verkehrs-Masterplan werden neben
einem großräumigen, zukunftsweisenden Verkehrskonzept Wien auch detaillierte
Bezirkstandems einfließen. Das heißt, es sind dies effiziente lokale Verkehrskonzepte.
Abschließend möchte ich auf eine - wohlwollend bezeichnet -
nebulose Formulierung in Ihrem Antrag hinweisen. Sie sprechen hier vom - Zitat
- "Verhältnis des motorisierten zum Individualverkehr". Wenn ich
einmal von den Gehsteigen absehe, die ja auch Verkehrsflächen sind, so spielen
sich 99 Prozent des Verkehrs mit Passagieraufkommen in der einen oder anderen
Form motorisiert ab. Wenn ich diese Antragsbegründung richtig interpretieren
darf, meinen Sie wohl das Verhältnis des motorisierten zum nicht motorisierten
Individualverkehr oder das Verhältnis des öffentlichen Verkehrs zum
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