Gemeinderat,
14. Sitzung vom 22.03.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 45 von 81
geworden ist, jetzt einmal wirklich nur die tatsächliche
Berichtigung:
Herr StR Rieder, ich habe nicht gesagt, dass wir eine
Personalreduktion einfordern, weil sonst die Tarife noch teurer werden müssten.
Das, was ich klargestellt habe, war, dass in der Pressekonferenz von Ihnen und
von Dior Grois auf die Frage Personalabbau Dior Grois von 1 000 Personen
bis 2010 gesprochen hat. Und die Frage, die ich aufgeworfen habe, war: Wie will
man mit 12 Prozent weniger Belegschaft das angestrebte Ziel eines Modal
Split von 45 Prozent erreichen, das eine Steigerung des Modal Split
ausgehend vom Verkehrskonzept um ungefähr 20 Prozent vorsieht?
Das war das Einzige, was ich gefragt habe und mich
hat eher der Aufschrei, der fehlende Aufschrei der Gewerkschaft, verwundert,
dass das so einfach hingenommen wird, dass 12 Prozent der Belegschaft bis
2010 eingespart werden sollen. Das ist es, was ich gesagt habe, und nichts
Gegenteiliges.
Eine zweite tatsächliche Berichtigung: Ich glaube, es
obliegt nicht einer Regierungspartei festzuhalten, welche Mittel lächerlich
sind oder nicht. Es obliegt uns selbst. (GR
Heinz Hufnagl: Sie glauben, die Kritik ist eine Einbahnstraße! Die Kritik ist
eine Einbahnstraße! - Aufregung bei der SPÖ.) Es obliegt uns selbst, mit
unseren Möglichkeiten Werbung für unsere Positionen zu betreiben. Und wenn Sie
der Meinung sind, dass sie lächerlich ist, dann frage ich mich tatsächlich:
Wieso schafft es etwas wie dieser "Grün-Express" tatsächlich hier in
den Gemeinderat? Da glaube ich viel eher im Sinne der Richtigstellung, dass
hier die Opposition einmal mehr, und zwar die grüne Opposition, gänzlich
richtig in ihrer Analyse dieser Tariferhöhung gelegen ist! - Danke sehr. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Herr Klubobmann Dr Tschirf, die nächste Wortmeldung.
- Bitte schön.
GR Dr Matthias Tschirf (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien):
Herr Vizebürgermeister! Herr Vorsitzender! Meine sehr geehrten Damen und
Herren!
Wir haben uns in der Präsidiale ausgemacht, dass wir
uns hier mit dem Thema "Erhöhung der Tarife bei den Wiener Linien"
befassen, und dass wir uns mit den Wiener U-Bahnen und Straßenbahnen
beschäftigen. Sie haben uns aber in Ihre Welt einer Geisterbahn entführt. Einer
Geisterbahn, bei der Sie da immer so zimmern, was alles Schreckliches auf
Bundesebene passiert. So Geisterbahnen haben es in sich, dass es eigentlich nur
(GR Heinz Hufnagl: Das ist real, bitte!
Das ist real! - GR Godwin Schuster: Sie haben alles vergessen! - Aufregung bei
der SPÖ.) ein bisserl irgendwo so hingepappt und angemalt und Ähnliches ist
und wenn man draufklopft, sieht man, dass das gar nicht so ist. Jedes Mal fällt
ein bissel was runter und auch heute haben wir wieder gesehen, dass das absolut
nicht den Realitäten entspricht, was Sie uns hier dargestellt haben. (Beifall bei der ÖVP.)
Was tatsächlich ist, ist, dass für die
Österreichische Volkspartei, wenn es ... (GR
Godwin Schuster: Vergessen! Alles vergessen!) Für die Österreichische
Volkspartei sieht man ja hier eine klare Politik, die sich durch den Bereich
der Versorgung von Energie und öffentlichem Verkehr durchzieht. Nicht nur durch
die letzten zehn Jahre, sondern tatsächlich in den letzten Jahrzehnten. (GR Godwin Schuster: Vergessen! Vergessen!
Vergessen!) Uns ist es immer darum gegangen, effizient, kostengünstig und
bürgernah mit öffentlichem Verkehr und Energie die Wienerinnen und Wiener zu
versorgen. (GR Kurt Wagner: Schauen Sie,
der Forstinger haben Sie so lange zugeschaut, dass Wien überall das Nachsehen
hatte! Wien hat überall das Nachsehen! Überall! Überall! Überall!) Daher,
Herr Kollege gehen Sie raus aus der Geisterbahn, beschäftigen Sie sich wirklich
mit der Realität! Meine ... (GR Kurt
Wagner: Mit der Geisterbahn möchte ich mich nicht beschäftigen! - Aufregung bei
der SPÖ.)
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Womit wir uns
beschäftigen sollten und das ist eigentlich das ernste, auch
wirtschaftspolitische Thema, ist, wie wir unter schwieriger werdenden
Bedingungen Energie und Verkehr tatsächlich auch entsprechend für die Bürger
anbieten können. Auf dieser Linie liegt es, dass wir in der Zeit der Regierungsbeteiligung
danach getrachtet haben, dass die Stadtwerke ausgegliedert werden. (GR Godwin Schuster: Vergessen! Alles
vergessen!) Es ist nur bedauerlich, dass die nächsten Schritte, die wir
hier definiert haben, gefordert haben, einfach nicht gesetzt wurden. Und wenn
Sie, Herr Vizebürgermeister, das Thema EON ansprechen, dann ist das ein sehr
gutes Beispiel. Es ist nämlich ein Beispiel dafür, was passiert, wenn keine
Bereitschaft besteht, rechtzeitig die notwendigen wirtschaftlichen Maßnahmen zu
setzen. (Beifall bei der ÖVP.)
Herr Vizebürgermeister, kommen wir auf dieses Bespiel
Energieversorgung zurück. Wenn WIENSTROM rechtzeitig Fusionen mit dem Verbund
und mit anderen Energieversorgungsunternehmungen in Österreich angestrebt hätte, dann wären wir ein so
starkes Unternehmen, dass wir bestimmen könnten und dass wir in Wien hier nicht
nur beobachten können, ob wir das eine oder andere verhindern könnten, sondern
dass tatsächlich im Interesse der Wienerinnen und Wiener, der Haushalte,
Gewerbebetriebe und der Industrie rechtzeitig die Maßnahmen gesetzt worden
wären. (Beifall bei der ÖVP.)
Dann wäre es auch möglich, dass gerade das österreichische
Energieanliegen Wasserkraft ganz anders umgesetzt werden könnte, und da sind
wir dann auch beim Thema KWK-Zuschlag. Was uns als Österreichische Volkspartei
an dem KWK-Zuschlag empört, ist (VBgm Dr
Sepp Rieder: Sind Sie jetzt für den EON-Deal oder nicht? Sind Sie jetzt für den
EON-Deal oder nicht?), dass die Höhe des KWK-Zuschlags sich daran bemisst,
dass das Unternehmen ineffizient geführt ist, weil das einfach die Parameter
für die Berechnung sind. Ich verstehe schon, warum die SPÖ daher auf Ebene des
Nationalrats alles darangesetzt hat, diese Möglichkeit, den KWK-Zuschlag
einzuheben, auch in das ElWOG hineinzuverhandeln. Das verstehe ich aus der
Sicht der SPÖ.
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