Gemeinderat,
12. Sitzung vom 01.03.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 69 von 81
viel Zeit habe ich noch?) Du
hast noch 8 Minuten. (GR Mag Rüdiger
Maresch: Wunderbar!) Wennst noch lang brauchst, 7 Minuten. In Wahrheit
5 Minuten. Zah an! (Heiterkeit bei
der SPÖ und bei den GRÜNEN.)
GR Mag Rüdiger
Maresch (Grüner Klub im Rathaus): Genau!
Sehr geehrter
Herr Vorsitzender! Vielen Dank für die Zeitauskunft, weil die Zeit ist ja ein
Hund, wie man weiß. So wie die Technik.
Sehr geehrte
Damen und Herren!
Ich möchte das
nicht verheimlichen, wir werden der Post natürlich zustimmen, glauben aber, dass
das Geld natürlich aus verschiedenen Quellen kommt, unter anderem aus dem
Abwasser, was man natürlich nicht wirklich als eine Quelle bezeichnen kann, und
zwar 17 Millionen S von den Entgelten und 37,7 Millionen S
von der Müllentsorgung. Das heißt, ein bisserl kommt es uns so vor, man macht
das Geld, das durch die Müllentsorgung dem Gemeindebudget zugeflossen ist, ein
bisschen weniger und beim Abwasser auch. Wir glauben, es könnte sein, dass das
eine Motivation ist, die Gebühren zu erhöhen. Zwar eine kleine, aber immerhin
doch.
Insgesamt
möchte ich zu den Altlasten sagen, dass das die Versäumnisse der vorigen
Stadtregierungen sind. Jetzt sitzt der Herr Bürgermeister vor mir. Er war ja
immerhin auch einmal Umweltstadtrat. In der Zeit ist über die Altlasten in Wien
ein wunderbares Buch geschrieben worden. Eine tolle Dokumentation. Ein bissel
eine Beschleunigung bei der Sanierung der Altlasten hätte ich mir allerdings
gewünscht. Herausgekommen ist, dass im nächsten Jahr drei Altlasten angegangen
werden. Wir finden das einerseits ganz toll. Andererseits gibt es noch fünf
weitere in Wien, mit dem Nordbahnhof sind es sogar sechs, die der Dinge harren.
Und wir glauben, dass man mit den 150 Millionen S zwar einiges
beheben kann, aber nicht wirklich viel. Außerdem würde ich die Stadtverwaltung
bitten, nicht immer von Altlastensanierung zu sprechen, denn es ist bestenfalls
eine Sicherung der Altlasten. Erstens.
Zweitens würde
ich mir wünschen, dass zum Beispiel verschiedene Altlasten, wie zum Beispiel
das Gaswerk in Simmering, das auch Priorität hat, endlich einmal zu sanieren
sind. Seit 7.2.96, habe ich nachgeschaut, ist es bekannt. Bereits sechs Jahre!
Es ist in der Liste für das nächste Jahr nicht angeführt. Eine dieser Altlasten
wird uns also offensichtlich die nächsten, ich hoffe, nicht die nächsten
20 Jahre, aber vielleicht die nächsten 5, 6 Jahre begleiten. Ich
hoffe, es wird diese Periode nicht so enden wie alle anderen, dass da noch
einiges in petto bleibt.
Also wie
gesagt, wir stimmen der Geschichte zu und weil die Zeit immer weiter
fortschreitet, möchte ich Sie nicht länger langweilen.
Ein kleines
Ding noch am Schluss. Einen kleinen Gag. Ich finde, da haben wir ein
Perspektivenbuch. Ich hoffe, die Perspektiven sind nicht so, dass alles grün
ist, nur die Altlasten rot, weil das ein bisschen schlecht für die Stadtregierung
wäre. - Danke schön. (Beifall bei den
GRÜNEN.)
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Danke
schön. - Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.
Herr GR Valentin: 2 Minuten.
Berichterstatter
GR Erich Valentin: Sehr geehrte Damen und Herren!
In
aller Kürze. Die letzten Jahre waren, was die Sanierung der Altlasten betroffen
hat, eine Erfolgsstory. Wir haben in den letzten 15 Jahren über weit mehr
als 1 Milliarde S für die Sanierung und die Absicherung der Altlasten
in Wien ausgegeben. Wir werden das in diesem Jahr fortsetzen. Drei Altlasten
sind heute zur weiteren Sanierung beziehungsweise Absicherung beantragt.
In diesem
Sinne ersuche ich Sie, dieses ökologisch sinnvolle Projekt, das eine
Notwendigkeit der Zukunft und Daseinssicherung ist, auch mit Ihrer
Beschlussfassung heute abzusichern. - Danke.
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Danke
schön. - Ich komme zur Abstimmung.
Wer für die
Postnummer 44 ist, ein Zeichen mit der Hand. - Danke, das ist einstimmig
angenommen.
Postnummer 2 (00353/2002-GJS): Sie betrifft die Subvention
für den Verein "Kulturzentrum Spittelberg".
Wer dafür ist,
ein Zeichen mit der Hand. - Ich danke schön. Das ist mehrstimmig ohne die
Freiheitlichen angenommen.
Postnummer 5
(00301/2002-GJS): Subvention an den
Landesverband Wien für Schulspiel, Jugendspiel, Amateurtheater.
Wer dafür ist,
ein Zeichen mit der Hand. - Das ist mehrstimmig ohne ÖVP angenommen.
Ich darf nun
mit der dringlichen Anfrage (PGL/00978/2002/0003-KGR/MDGF)
beginnen.
Wir kommen zum
Verlangen, dass die von GR Günter Kenesei und Freundinnen und Freunde
eingebrachte, an den Herrn Bürgermeister gerichtete dringliche Anfrage,
betreffend Wiener Widmungsskandal, vom Fragesteller mündlich begründet werde
und hierauf eine Debatte über den Gegenstand stattfinde.
Ich habe mit
den Einbringern vereinbart, dass es zu keiner Verlesung der dringlichen Anfrage
kommt.
Für die
Begründung der dringlichen Anfrage sieht die Geschäftsordnung gemäß § 37
eine Redezeit von 20 Minuten vor.
Herr GR
Kenesei, bitte.
GR Günter Kenesei (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Meine
sehr geehrten Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Bürgermeister!
Wir haben heute zu
dem Mittel der dringlichen Anfrage gegriffen, um hier im Zusammenhang mit dem
Widmungsskandal, der in den letzten Wochen durch die fünf Kontrollamtsberichte
an das Tageslicht gebracht wurde, einiges abzuklären. Und zwar insofern mit
einer dringlichen
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