Gemeinderat,
12. Sitzung vom 01.03.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 42 von 81
wohnhäuser und die
Magistratsabteilung - Planung - Dr Schmidl - vertreten.
Vom
Ist-Zustand zum Soll-Zustand: Es ist festgestellt worden, dass bisher ein
pauschaliertes Finanzierungssystem vorhanden ist und dass wir ein
differenziertes Finanzierungssystem erreichen wollen, eine abgestufte Finanzierung,
sodass nur jene Leistung bezahlt wird, die auch wirklich in Anspruch genommen
wird.
Ganz wichtig
ist das bedarfsgerechte Angebot an Wohn- und Pflegeplätzen, daher auch die
Bedarfserhebung, etwa betreffend das bedarfsgerechte Angebot an Pflegepersonal.
Die Sicherung
des baulich-räumlichen Standards ist sicher nicht von heute auf morgen möglich,
aber wenn ich nur zurückblicke bis ins Jahr 1994, so konnten in diesem Zeitraum
doch sehr viele der großen Abteilungen verkleinert werden, und auch in den
alten Pavillons, die ja eine sehr gute räumliche Atmosphäre haben, konnte die
Hotelqualität eingeführt werden.
Auf Grund
dieser Erhebungen ist auch der Entwurf zum Pflegeheimgesetz derzeit in
Bearbeitung. Warum es doch noch ein bisschen länger dauern wird - bis Ende des
Jahres -, ist deshalb, weil ein Gesetz natürlich auch in Begutachtung gehen
muss, in die interne und in die externe Begutachtung, und dieser Zeitraum nur
unwesentlich verkürzt werden kann.
Weil es vorhin
so angeklungen ist, als würde dieses Pflegeheimgesetz nur für die städtischen
Einrichtungen gelten, wollte ich nur darauf hinweisen - ich bin ganz sicher,
der Herr Kowarik weiß es -, dass dieses Heimgesetz dann natürlich für alle
Pflegeheime Wiens, das heißt auch für die privaten Träger, bindend ist.
Hier gibt es
naturgemäß sehr große Unterschiede, weil natürlich Patienten, die sehr hoch
pflegebedürftig sind, also mit einem großen Stundenausmaß, zum Großteil in den
städtischen Häusern untergebracht sind, denn hier ist natürlich die ärztliche
Betreuung rund um die Uhr und auch eine bestmögliche Ausstattung mit
medizinisch-technischen Geräten vorhanden, sodass kleine Eingriffe und
Akutbehandlungen sofort durchgeführt werden können, was natürlich in privaten
Häusern nicht in diesem Ausmaß der Fall ist. Daher sind die städtischen
Pflegeeinrichtungen auch die teuersten.
Unser Ziel ist
es nach wie vor, die Menschen so gut wie möglich und so lange wie möglich in
ihren eigenen Wohnungen wohnen zu lassen, sodass wir die gewöhnlichen
Wohneinheiten in diesem Bereich eigentlich schon zurücknehmen können, weil die
Unterstützung der Betreuung zu Hause ja schon sieben Tage und 24 Stunden
möglich ist. Herr Kowarik, Sie wissen, vor neun Jahren war dieser Ausbauzustand
noch nicht gegeben.
Was uns in
Wien für die Finanzierung selbstverständlich auch ganz wichtig wäre, ist, dass
das Pflegegeld erhöht wird. Die Erhöhung des Pflegegeldes ist aber vom Bund
abhängig und ist schon viele Jahre ausgeblieben. In diesem Bereich, denke ich,
spart der Herr Finanzminister zu viel, genauso wie er umgekehrt mit den
Ambulanzgebühren und mit der Erhöhung der Rezeptgebühr die Menschen belastet.
Auf der anderen Seite mussten wir heute aus den Medien erfahren, dass dieses
Geld wahrscheinlich für einen Topf aufgehoben wird, aus dem sich dann die
Verantwortlichen des Hauptverbands bedienen können, denn dort sind die Kosten
jetzt dreimal so hoch, als sie früher waren. Sie werden das selbst aus den
Medien entnommen haben. Ich denke, das ist wirklich der falsche Weg, dass
Entschädigungen bezahlt werden und dass eine Aufwandsentschädigung nun auch für
die Mitglieder des Verwaltungsrats bezahlt wird. (GR Gerhard Pfeiffer: Ist das unzulässig?) Möglicherweise müssen
sie genauso viele Bälle besuchen wie der Herr Frad. (GR Gerhard Pfeiffer: Ihre Auffassung haben wir zur Kenntnis genommen!)
Ich hoffe,
dass Sie in Ihren Gremien auch in diese Richtung einwirken werden, dass das
Geld wirklich den Bürgern und Bürgerinnen zugute kommt, so wie wir es in Wien
auch umsetzen. Wir wollen die Voraussetzungen schaffen, dass die älteren und
pflegebedürftigen Wienerinnen und Wiener, egal, ob sie jetzt zu Hause leben
oder in einer Pflegeeinrichtung, in größtmöglicher Gesundheit, aber auch bei
möglichst viel Selbstbestimmung - das wird sich auch im Gesetz niederschlagen -
und in entsprechender Lebensqualität, diesen Lebensabschnitt verbringen können
und dann auch in Würde ihr Leben beenden können. - Danke. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende
GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.
Die Frau
Berichterstatterin verzichtet auf das Schlusswort.
Wir kommen
daher gleich zur Abstimmung.
Ich bitte jene
Damen und Herren, die diesem Antrag zustimmen wollen, die Hand zu heben. - Dies
ist einstimmig der Fall.
Es gelangt
nunmehr die Postnummer 14 (00782/2002-GKU)
der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft eine Subvention an den Verein
Wiener Stadtfeste.
Bevor ich den
Berichterstatter, Herrn Dr Michael Ludwig,
bitte, die Verhandlung einzuleiten, möchte ich sagen, dass sich Herr GR Gerstl
für befangen erklärt und den Raum verlässt.
Nun bitte ich
Herrn GR Dr Michael LUDWIG, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter
GR Dr Michael Ludwig: Ich ersuche um Zustimmung zum vorliegenden
Akt.
Vorsitzende
GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Zum Wort gemeldet ist Frau GRin Ringler. Ich erteile es ihr.
GRin Marie Ringler (Grüner Klub im Rathaus): Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Frau Vorsitzende!
"Alle Jahre
wieder", heißt das lustige Kinderlied, in diesem Fall ist die Sache
natürlich nicht ganz so amüsant.
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