Gemeinderat,
10. Sitzung vom 23.1.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 9 von 56
erfahren, dass sie dort die Infektion erlitten haben. Das
heißt - Kommunikationsfehler gibt es eben -, sie waren dort in Behandlung, und
es wurde dann recherchiert. In Behandlung waren sie. Man tut alles. Bei einer
Betroffenen ist die Infektion schon ausgeheilt, bei den anderen läuft es
derzeit gut.
Sie sind durch ihr Fachgebiet ein sehr Wissender. Sie
wissen daher, dass auch eine Hepatitis C durchaus mit Heilungsphasen und
Virämien einhergehen kann. Die Erkrankung spricht, wie gesagt, darauf an. Ob
die Patienten vollständig ausgeheilt werden, kann ich Ihnen heute nicht sagen.
Das können wir alle noch nicht sagen.
Ich werde die Probleme, die die Patienten haben, mit
ihnen besprechen, und selbstverständlich wird alles getan, um das in Zukunft zu
verhindern und ihnen weitgehend zu helfen. Es hat auch mein Büro schon mit
einigen der Betroffenen Kontakt aufgenommen, weil ich auch gesagt habe, sie
sollen zu mir ins Büro kommen. Sie liegen nicht mehr im Spital, ich kann sie
nicht besuchen. Ich weiß auch gar nicht, ob die Patienten wollten, dass ich sie
in ihren Wohnungen besuche, daher lade ich sie zum Sprechen zu mir ein.
Die finanzielle Entschädigung obliegt dem Patientenentschädigungsfonds,
da man hier nicht zuordnen kann, ob ein schuldhaftes Verhalten vorliegt. Bei
einem schuldhaften Verhalten ist es etwas anderes. Aber Sie wissen, wir haben
die verschuldensunabhängige Entschädigung, und in diesem Fall, wo wir nicht
zuordnen können oder bis jetzt nicht zuordnen können, was die Ursache ist,
tritt dieser Topf in Aktion.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Die vierte und letzte Zusatzfrage stellt Frau
GRin Bayr. - Bitte.
GRin Petra Bayr
(Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtags und Gemeinderats): Sehr
geehrte Frau Stadträtin!
Ich möchte
mich für die Ausführlichkeit der Beantwortung dieser so wichtigen Frage
durchaus bedanken.
Was mich
noch interessieren würde, ist, was machbar und was möglich ist, um die Prognose
von Hepatitis-C-Infizierten verbessern zu können?
Amtsf StRin Dr Elisabeth Pittermann: Wir behandeln, wie gesagt, mit sehr teuren, sehr
guten Medikamenten. Es hat sich aber auch herausgestellt, dass für die Prognose
einer Hepatitis C Begleiterkrankungen eine große Rolle spielen. Es ist
bekannt, dass sich die Prognose einer Hepatitis C bei einer Superinfektion
mit Hepatitis A verschlechtert, sodass wir auch Impfungen gegen
Hepatitis A empfehlen, und in diesem Fall, so die Patienten noch keine Hepatitis-Antikörper
haben, auch die Kosten für die Hepatitis-A-Impfung übernehmen werden.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Ich danke schön. - Somit ist die
2. Anfrage beantwortet.
Wir kommen zur 3. Anfrage (FSP/00351/2002/0001-KGR/GM). Sie ist von Frau GRin Dr Vana an den
amtsführenden Stadtrat der Geschäftsgruppe Finanzen, Wirtschaftspolitik und
Wiener Stadtwerke gerichtet: Sie haben
wiederholt angekündigt, die Wiener Wirtschaftsförderung an
beschäftigungspolitische Maßnahmen zu binden. Welche konkreten neuen Maßnahmen
planen Sie angesichts der Rekordarbeitslosigkeit in Wien zur Bindung der Wiener
Wirtschaftsfördermittel an beschäftigungspolitische Kriterien?
Ich ersuche um Beantwortung.
VBgm Dr Sepp Rieder:
Frau Gemeinderätin, Sie haben an mich eine Frage mit folgendem Wortlaut gerichtet:
"Sie haben wiederholt angekündigt, die Wiener Wirtschaftsförderung an
beschäftigungspolitische Maßnahmen zu binden. Welche konkreten neuen Maßnahmen
planen Sie angesichts der Rekordarbeitslosigkeit in Wien zur Bindung der Wiener
Wirtschaftsfördermittel an beschäftigungspolitische Kriterien?"
Ich will mich, auch im Hinblick darauf, dass es
zuerst eine Kritik daran gegeben hat, dass die Beantwortung zu breit
ausgefallen ist, und wir auf der anderen Seite ja anschließend auch auf Grund
einer Mitteilung und der folgenden Diskussion die Möglichkeit haben, im Detail
die Fragen zu besprechen, tatsächlich nur konkret auf diesen einen Punkt, der
sich aus Ihrer Frage ergibt, beschränken.
Sie wissen, dass die Wirtschaftsförderungsrichtlinien
auf Grund eines neuen Konzepts überarbeitet worden sind, wobei es insbesondere
auch um mehr Innovation und mehr Strukturveränderung und Strukturreform geht.
In diesem Zusammenhang ist sowohl bei der Nahversorgungsrichtlinie als auch bei
der Strukturverbesserungsrichtlinie Bedacht genommen worden, dass man bei der
Auswahl von Projekten - es wird ja hier in einem Entscheidungsprozess nach der
Qualität der Projekte entschieden und es werden die Förderungsmittel nicht sozusagen
mit der Gießkanne ausgeleert - besonders jene Projekte berücksichtigt, die
neben dem eigentlichen Zweck Nahversorgung, Strukturverbesserung auch dafür
sorgen, auch bewirken, dass es zu neuen Beschäftigungsmöglichkeiten oder auch
zu neuen Lehrplätzen kommt. Das ist etwas, was es bisher in den Richtlinien der
Wirtschaftsförderung nicht gegeben hat und von dem ich sage, das kann auch ein
Beitrag, ein Stück eines Beitrags in einem Gesamtpaket sein, was dazu führt,
dass wir mit der gegenwärtigen Situation, die sich ja in ganz Österreich in
unterschiedlicher Form ergeben hat, besser fertig werden können.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Ich danke. - Die erste Zusatzfrage stellt Frau
GRin Dr Vana. - Bitte.
GRin Dr Monika Vana
(Grüner Klub im Rathaus): Werter Herr Stadtrat!
Sie haben gestern
angekündigt, aus dem Budgettopf "Wirtschaftliche Notmaßnahmen"
45 Millionen S zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit
bereitzustellen, sofern der Bund mitmacht. Also, Sie haben ein Angebot an den
Bund gerichtet.
Wir
begrüßen diese Initiative, glauben aber nicht, dass sie von großem Erfolg gekrönt
ist, und ich möchte Sie daher fragen: Stellen Sie die 45 Millionen S
auch zur Verfügung, wenn der Bund nicht mitmacht?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Bitte.
VBgm Dr Sepp Rieder:
Also, wenn ich jetzt diese Frage in Ihrem Sinn beantworten würde, weiß ich
schon, was Minister Bartenstein macht. Der lehnt sich einmal
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