Gemeinderat,
9. Sitzung vom 14.12.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 100 von 138
Die Frau Berichterstatterin
hat das Schlusswort.
Berichterstatterin
GRin Helga Klicka: Der
heutige Akt, der uns vorliegt, behandelt die Dreijahresverträge für die
kommenden drei Jahre mit dem Verein der Freunde und Förderer des
Rabenhoftheaters.
In diesem
Zusammenhang ist dazu zu sagen, dass auch in den letzten acht Monaten Karl
Welunschek ein hervorragendes Programm erstellt hat, das auch jetzt im Herbst
im großen Ausmaße besucht wird, wobei wir feststellen konnten, dass es fast nur
Spieltage und keine Schließtage gibt. Für die nächsten drei Jahre, vor allem
für das kommende Jahr 2002, sind unter der kaufmännischen Leitung von Gernot
Lechner, der eben für Personal, Finanzen und Organisation zuständig ist, vier
Eigenproduktionen geplant und in weiterer Folge auch eine Öffnung des Theaters.
Deshalb ist es uns auch ganz besonders wichtig, dass dieses Theater erhalten
bleibt und so Kabarettisten, jungen, neuen Gruppen die Möglichkeit gibt, in dem
Haus aufzutreten, und dass dort auch Gastspiele stattfinden können.
Wir sind sehr
froh, dass wir diese Dreijahresverträge jetzt abschließen können. Der Verein
und auch die Verantwortlichen wissen, dass sie mit dieser Unterstützung rechnen
können, und wir freuen uns, diese Veranstaltungen auch im kommenden Jahr
besuchen zu können.
Ich
ersuche um Zustimmung zu der Dreijahressubvention.
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Ich
danke schön. - Wir kommen zur Abstimmung.
Wer für die
Post 83 in der vorliegenden Fassung ist, den ersuche ich um ein Zeichen
mit der Hand. - Das ist mit Stimmenmehrheit, ohne ÖVP, FPÖ und Grüne, so angenommen worden.
Wir kommen
jetzt zur Postnummer 93 (PrZ 292/01-M07).
Sie betrifft eine Subvention an den Verein Wiener Kulturservice.
Es liegt keine
Wortmeldung vor.
Ich komme
gleich zur Abstimmung.
Wer dafür ist,
den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. - Das ist mit Stimmenmehrheit, ohne
die Freiheitlichen und Grünen, so
angenommen.
Postnummer 95
(PrZ 246/01-M07). Sie betrifft eine
Sachkrediterhöhung für die Hofüberdachung, Hofunterkellerung und so weiter
bezüglich Historisches Museum der Stadt Wien.
Herr GR Dr
LUDWIG, ich ersuche Sie, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter
GR Dr Michael LUDWIG: Ich ersuche
um Zustimmung zum vorliegenden Akt.
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Danke.
- Die Debatte ist eröffnet. Herr GR Kenesei, bitte.
GR Günter Kenesei (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Meine
sehr geehrten Damen und Herren!
Dass dieser
Akt heute auf die Tagesordnung des Gemeinderats kommt, ist zumindest den
Mitgliedern des Kontrollausschusses schon vorangekündigt worden, denn wir
hatten in der vorletzten Kontrollausschusssitzung den Akt über die Kontrolle
der Kosten für den Umbau des Historischen Museums der Stadt Wien, die einer
stichprobenweisen Prüfung unterzogen wurden, zu behandeln.
Es hat eine
ausführliche Debatte im Kontrollausschuss gegeben und auch eine klare
Stellungnahme, eine klare Aussage des Kontrollamts der Stadt Wien, dass es bei
diesem Umbau und bei dieser Hofüberdachung nicht so gelaufen ist, wie es an und
für sich die Ausschreibungskriterien der Stadt Wien vorsehen würden. Es hat
auch eine Debatte darüber gegeben, wieso diese Arbeiten überhaupt ohne Ausschreibung
an einen Architekten gegangen sind. Es hat dann Gegenstellungnahmen der
Dienststellen gegeben und in der Debatte auch eine Stellungnahme des Direktors
des Historischen Museums der Stadt Wien, der in die Richtung argumentiert hat,
dass es sich um eine künstlerische Leistung handelt, bei der man nicht per Ausschreibung
zu einem Ergebnis kommen kann, sondern wo eben bewertet wird, dass es sich um
eine künstlerische Leistung handelt.
Ich habe
damals auch nachgefragt, wer von dieser Vorgangsweise, die gewählt wurde,
Bescheid gewusst hat. Daraufhin hat der Herr Direktor des Historischen Museums
sehr bereitwillig wahrheitsgemäß Auskunft gegeben, dass eigentlich alle
Dienststellen immer über diesen Umstand informiert gewesen sind, dass bei den
diversesten Besprechungen auch die Magistratsdirektion und alle anderen
Dienststellen immer davon gewusst haben, dass eigentlich hier keine Ausschreibung
stattgefunden hat, und offensichtlich ist niemandem dieser Damen und Herren von
der Magistratsdirektion abwärts bis in alle Abteilungen, die damit beschäftigt
sind, irgendwie in den Sinn gekommen, dass es auch eine Haushaltsordnung der
Stadt Wien gibt und Vergabekriterien.- So gut, so schlecht.
Es hat diese
Vergabe gegeben und es hat von Anbeginn an einiges an Unwägbarkeiten gegeben,
denn es hat sich nicht alles so unkompliziert dargestellt, wie es sich der
Architekt und vielleicht auch der Herr Direktor des Historischen Museums
vorgestellt hat. Nur kurz zusammengefasst, was sich in diesem Kontrollamtsbericht
widerspiegelt und wie - ich muss schon fast sagen - sorglos mit Summen umgegangen
wurde von Dienststellen, von denen man an und für sich eine ordentliche
Haushaltsführung erwarten sollte.
Begonnen hat
das Ganze damit, dass diese Hofüberdachung ursprünglich mit rund
7,2 Millionen S veranschlagt gewesen ist, die endgültigen Kosten sich
aber auf rund 21,15 Millionen S belaufen haben, also das Ganze
dreimal so teuer geworden ist wie ursprünglich angenommen.
Dann hat es ein
mittleres bis schwereres Problem mit der Statik und der Dachkonstruktion
gegeben. Da hat sich der Statiker offensichtlich ein bisschen geirrt, denn
nachdem diese Dachkonstruktion eingehängt worden ist, haben sich die ganzen Verspannungen
zu verbiegen und zu verwinden angefangen, sodass der
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