Gemeinderat,
9. Sitzung vom 14.12.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 44 von 138
viel Steuergeld wir
umleiten, sondern wie effizient wir es tun. Ich habe Ihnen schon im Ausschuss gesagt,
Herr Dr Schock: Erklären Sie dem Steuerzahler, was der Skandal ist, dass man
das Steuergeld sinnvoll und gezielt einsetzt, nämlich es bündelt! Erklären Sie
dem Steuerzahler, dass es eigentlich darum geht, dass derjenige der Beste ist,
der am meisten Steuergeld verwendet. Das kann es doch nicht sein! Erklären Sie
den Wirtschaftsunternehmen, dass es, wenn sie mehr Geld kriegen, bedeutet, dass
das eine Kürzung ist!
Und erklären
Sie und auch Dr Serles uns, warum da plötzlich keine Innovationen drinnen sind.
Da ist ja eine Vielzahl von Innovationen enthalten und eine der wichtigen
Innovationen ist, dass wir die Förderung auch daran binden, welche
beschäftigungspolitischen Auswirkungen das hat. Hat dieses Projekt, das wir
fördern, Auswirkungen auf die Situation der Lehrlinge, hat das eine Wirkung für
die Ausbildungsebene? Das sind doch Elemente, mit denen in einer Zeit, wo es
mehr denn je auch um die Beschäftigung mit dem Thema Arbeitslosigkeit geht,
Mittel verstärkt und zu diesem Zweck gebündelt und sinnvoll eingesetzt werden.
Und da stellen Sie sich her und sprechen davon, dass das keine Innovation ist.
Ich verstehe,
wenn Sie als Oppositionspolitiker herausgehen und sagen: Es tut mir furchtbar
Leid, aber meine Oppositionsrolle verbietet es mir, hier zuzustimmen. Aber dass
Sie unter den fadenscheinigsten Vorwänden hier eine Argumentation aufbauen, das
ist in Wirklichkeit nicht notwendig.
Letzter Punkt:
Es ist wieder einmal mehr der Zusammenhang hergestellt worden zwischen der Regierungspolitik
und der Politik der Stadt Wien hinsichtlich des Energiepreises. Ich erneuere
einmal mehr mein Angebot, obwohl wahrscheinlich der Finanzminister das Angebot
zunehmend genauso attraktiv finden wird, wie der Wirtschaftsminister mein
Angebot attraktiv gefunden hat, wie ich der heutigen Presse entnehme. Mein
Angebot ist: Wenn der Finanzminister auf die Stromabgabe verzichtet, wenn er
die 20,64 Prozent streicht, ist die Stadt Wien bereit, auch ihren Beitrag
zu leisten. (Zwischenruf des GR Dr Helmut
GÜNTHER.) Ich habe gemeint, dass es dem Finanzminister vielleicht auch
zunehmend attraktiv erscheint, denn das Verfassungsgerichtshoferkenntnis bringt
ihn ja in eine peinliche Lage, wie mir das heute berichtet worden ist.
Und jetzt
möchte ich auch einmal Folgendes an die Adresse der Wirtschaftspartei ÖVP
richten (GR Gerhard Pfeiffer: Was kommt
jetzt?): Ich habe keinen Aufschrei der ÖVP gehört, die ja Koalitionspartner
ist - einer meldet sich zu Wort als Vertreter der Wirtschaftspartei -, als der
Finanzminister die Strompreisrückvergütung nur auf die Produktionsunternehmungen
und nicht auch auf die Dienstleistungsunternehmungen erstreckt hat, was ja
bedeutet, dass gerade die Dienstleistungsunternehmen, die schwerpunktmäßig in
Wien sind, durch diese Regelung des Finanzministers benachteiligt sind.
Meine Frage an
den Koalitionspartner auf Bundesebene: Warum hat es die Wirtschaftspartei ÖVP
hingenommen, dass eine Regelung wie die Strompreisrückvergütung, die jetzt aus
diesem Grund als gleichheitswidrig gefallen ist, überhaupt in die Welt gesetzt
werden konnte? Warum hat es die ÖVP in Kauf genommen, dass
Dienstleistungsunternehmungen schlechter behandelt worden sind, wobei damit
insbesondere der Wirtschaftsstandort Wien betroffen ist? - Wenn Sie mir die
Erklärung dafür bieten, warum das gestattet ist, dann reden wir über den
KWK-Zuschlag weiter. - Danke. (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzende
GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.
Der Herr
Berichterstatter hat das Schlusswort.
Berichterstatter
GR Franz Ekkamp: Frau
Vorsitzende! Meine sehr verehrten Damen und Herren!
Es wäre jetzt
natürlich noch interessant, auf die einzelnen Positionen, insbesondere jene
mancher Oppositionsredner, im Zusammenhang mit dem doch sehr sinnvollen und
zukunftsorientierten Antrag einzugehen.
Ich will aber
zum Schluss nur mehr das Verlangen der grünen Fraktion auf getrennte Abstimmung
dieses Antrags zum Ausdruck bringen. Insbesondere will sie die "Wiener
Garagenförderungsaktion" getrennt abgestimmt haben. - Ich bitte um Abstimmung.
Vorsitzende
GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Wir kommen nun zur Abstimmung.
Ein Abänderungs-
oder Gegenantrag wurde nicht gestellt.
Sie haben
gehört, der Herr Berichterstatter hat vorgeschlagen, eine getrennte Abstimmung
durchzuführen. Ich nehme diese Bitte an und werde daher die "Wiener
Garagenförderung" als Erstes abstimmen lassen.
Ich bitte jene
Damen und Herren, die diesem Punkt zustimmen wollen, die Hand zu heben. - Das
ist mehrheitlich, gegen die Stimmen der GRÜNEN und der Freiheitlichen,
angenommen.
Ich lasse nun
die restlichen Punkte abstimmen.
Ich bitte jene
Damen und Herren, die den restlichen Punkten zustimmen wollen, die Hand zu
heben. - Dies ist mehrheitlich, gegen die Stimmen der Freiheitlichen,
angenommen. (GR Dipl Ing Martin
Margulies: Im Ausschuss habt ihr noch zugestimmt!)
Es gelangt
nunmehr die Postnummer 183 (PrZ 118/01-GFW)
der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft die Gewährung eines zinsenfreien
Darlehens an die BAI Bauträger Austria Immobilien GmbH.
Ich bitte den
Berichterstatter, Herrn GR Driemer, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter
GR Johann Driemer: Werte Frau
Vorsitzende! Meine Damen und Herren!
Ich ersuche um
Zustimmung zu dem Poststück 183.
Vorsitzende GRin Mag
Heidemarie Unterreiner:
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