Gemeinderat,
8. Sitzung vom 21.11.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 96 von 99
entsprechenden
Arbeitern, und haben einen Grundstein mit einer Urkunde eingemauert. Dieser
Grundstein wartet heute noch auf seine Bestimmung.
1996, es geht
ja weiter, gibt es was Interessantes. Da gibt es ein Protokoll einer
Bürobesprechung in der Bezirksvertretung Wien 15, wo unter anderem auch
StR Mayr oder VBgm a.D. Mayr anwesend war. Er schlägt da eine
Verwertungs-GesmbH vor. Er schlägt vor eine gemeinsame Plattform mit den ÖBB
und interessanterweise auch wieder einen Architektenwettbewerb. Ich nehme an,
Herr Kollege Zimmermann, Sie werden da ganz nostalgisch werden, weil Sie waren
ja damals auch dabei. (GR Paul
Zimmermann: Sie werden es noch hören!) Na, sehr gut. Das ist interessant.
Was ist dann
nachher geschehen? - Dann ist hier zwischen den ÖBB und der Porr eine
Vereinbarung abgeschlossen worden: Realisierung des Europaviertels Wohnen
Wien-West. Das war am 3. Mai 1996. Und was ist dann wieder gemacht worden?
- Hier wurde eine Machbarkeitsstudie angesprochen und ein darauf aufbauender
Masterplan.
Wir waren ja
nicht untätig und haben auch einen Arbeitskreis Westbahnhof einberufen, wo
unter anderem verschiedene Architekten und so weiter anwesend waren, auch VBgm
Mayr, der sich damals auch schon Gedanken gemacht hat, wie man das Ganze
finanzieren kann. Es ist also da anscheinend verhandelt worden, aber geschehen
ist leider nichts.
Ich habe mir
erlaubt, im Jahre 1998 eine Anfrage zu stellen, und zwar: "Welche
konkreten Maßnahmen wurden von der Gemeinde Wien unternommen, um das derzeit
zum Großteil brachliegende Westbahngelände für innerstädtische Stadterweiterung
zu nützen?" Die Antwort lautete damals: "In mehreren Gesprächen
zwischen Vertretern der Stadt Wien und den Österreichischen Bundesbahnen, auch
teilweise des 15. Bezirks, wurde festgestellt, dass es sinnvoll erscheint,
einen Masterplan zu entwickeln", der sinnvolle Teilschritte enthalten
hätte zur Verbauung und so weiter. In Wirklichkeit ist nichts passiert.
Dasselbe war
1999, wo ich wiederum eine Anfrage gemacht habe. Es wird wieder geantwortet: Es
werden Gespräche und Überlegungen mit den ÖBB angestellt und so weiter und so
fort.
Wir kommen ins
Jahr 2000, wo wiederum neue, unglaubliche, tolle Vorschläge gemacht werden für
das Gebiet rund um den Westbahnhof. Westbahnhof neu soll den Bezirk Fünfhaus
aufwerten. Und da steht auch wiederum: "Im Frühjahr 1999 wurde nach Aufbereitung
grundsätzlicher Rahmenbedingungen seitens der eingesetzten Arbeitsgruppe das
Architektenteam Prof Holzbauer und Prof Peichl beauftragt, in einer
städtebaulichen Studie" und so weiter und so fort.
Wenn man hier
den Westbahnhof betrachtet, muss man sagen: Das ist eigentlich der "Who is
who" der österreichischen Architekten. Es gibt nämlich - das habe ich
vergessen - im Jahre 1996 auch ein wunderschönes Gutachten von Falkner und
Guttmann, die ebenfalls einen Masterplan hier vorschlagen und so weiter und so
fort.
Und das
Schicksal ist ja der Sozialdemokratischen Partei hold gewesen, denn im Jahr
2000 ist Frau Minister Forstinger ins Amt gekommen, und jetzt hat man endlich
gewusst, wer schuld war, dass der Westbahnhof nicht gebaut wurde. Denn - und
das war das Interessante - hier steht: "Chaos um Bahnhofsoffensive endlich
beenden." Und hier steht weiter unter anderem: "Es kann nicht sein,
dass für fertig geplante Wiener Projekte“ - jetzt waren sie auf einmal fertig
geplant - "die zugesagten Mittel für die Modernisierung der Wiener
Bahnhöfe" und so weiter "nicht zur Verfügung gestellt werden."
Nun, wir sind
im Jahre 2001. Im August sagt dann der neue Bahnchef Vorm Walde zum Westbahnhof,
wie er gefragt wird, was dann mit dem Westbahnhof und dem Südbahnhof geschieht:
"Hier werden erst Architektenwettbewerbe vorbereitet."
Jetzt muss ich
natürlich schon sagen, dass es eigentlich eine Verhöhnung des normalen Bürgers
ist. Da werden also Planungen gemacht, da werden Architekten bezahlt, da werden
konkrete Projekte gemacht, da wird angekündigt, da wird damit beworben, und
alles Mögliche wird erzählt, wie der 15. Bezirk hier aufblühen wird und
was hier alles geschieht. Und in Wahrheit ist nichts geschehen!
Wir stehen
jetzt vor der Tatsache, dass wir hier neuerlich - oder zum ersten Mal, ich weiß
es nicht - von der Stadt Wien einen Wettbewerb Westbahnhof ausschreiben, wo in
gemeinsamen Gesprächen - das ist aus dem Aktenstück - zwischen ÖBB und Stadt
Wien ein gesamtheitlicher städtebaulicher Wettbewerb angestrebt wird, dessen
Ausgangspunkt die kurzfristige Umsetzung einer ersten Bauphase - und so weiter
- ist. In einem längerfristigen Leitbild soll das gesamte Bahnhofsareal behandelt
werden.
Wir werden
diesem Aktenstück zustimmen. Aber ich appelliere an den Planungsstadtrat, hier
nicht wiederum irgendwelche Planungen vorzunehmen und dann letztendlich nicht
zu verwirklichen. Der 15. Bezirk braucht unbedingt Impulse. Das Gebiet um
den Westbahnhof ist wichtig für die Erneuerung des 15. Bezirks und es kann
für den 15. Bezirk nicht heißen, dass man wieder bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag
Planungen verspricht und letztendlich nicht verwirklicht. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzende
GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Als nächster Redner hat sich Herr GR Zimmermann zum Wort gemeldet. (GR Paul Zimmermann: Nach diesen
Ausführungen verzichte ich!) Aha. Ich danke für den Verzicht! (Beifall bei der SPÖ, bei der ÖVP und bei
den GRÜNEN.)
Es ist aber
noch jemand auf der Liste, und zwar Herr GR Ellensohn.
GR David Ellensohn (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr
geehrte Frau Vorsitzende!
Je mehr Applaus,
desto kürzer die Rede; je mehr Buhrufe, desto länger. - Nein. Ich brauche nur
zwei,
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