Gemeinderat,
8. Sitzung vom 21.11.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 94 von 99
Vorsitzende GRin Mag
Heidemarie Unterreiner: Zum
Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.
Die Frau
Berichterstatterin hat das Schlusswort.
Berichterstatterin
GRin Renate Winklbauer: Ich
kann es kurz machen, weil ja die Zustimmung sowieso allgemein ist.
Die
Widmungsfläche, die für die Tankstelle vorgesehen war, hat unter anderem auch
den Vorteil, dass es Vorteile für die Sportplätze bringt. Wir glauben daher,
dass es Sinn macht, das mit der vorgeschlagenen Widmung anzunehmen.
Vorsitzende
GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Wir kommen nun zur Abstimmung.
Ein Gegen-
oder Abänderungsantrag wurde nicht gestellt.
Ich bitte jene
Damen und Herren, die dem Antrag zustimmen wollen, die Hand zu erheben. - Das
ist mehrheitlich gegen die Stimmen der Freiheitlichen der Fall. Der Antrag ist
mehrheitlich angenommen.
Es gelangt
nunmehr die Postnummer 33 der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft
ein Übereinkommen zwischen der Stadt Wien und den ÖBB zur Durchführung des
Wettbewerbs Westbahnhof.
Ich bitte den
Berichterstatter, Herrn GR Schieder, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter
GR Andreas Schieder: Sehr
geehrte Damen und Herren!
Ich bitte um
Zustimmung zum vorliegenden Poststück.
Vorsitzende
GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Zum Wort ist Herr GR Mag Kowarik gemeldet. Ich erteile es ihm.
GR Mag Helmut Kowarik (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Vorsitzender!
Sehr geehrter Herr Berichterstatter! Sehr geehrte Damen und Herren!
Mit diesem
Aktenstück, ein Vertrag zwischen der Stadt Wien und den ÖBB, wird ein neues
Kapitel in der unendlichen Geschichte des Westbahnhofs beziehungsweise der
Nutzung des Westbahngeländes aufgeschlagen. Und zwar ist es eine Geschichte
eigentlich des Planungschaos in Wien. Es ist eine Geschichte, die aufzeigt, wie
Rudolfsheim-Fünfhaus tatsächlich das Stiefkind der Wiener Stadtplanung ist. Es
ist aber auch eine Geschichte von sozialdemokratischen Verwirrspielen, falschen
Versprechungen und auch von Überheblichkeit.
Meine Damen
und Herren! Für den 15. Bezirk fehlt eine Gesamtplanung. Ich habe es
selbst erlebt, dass innerhalb der letzten zehn Jahre Projekte vorgelegt worden
sind, verworfen worden sind, kurzfristig wieder neu aus der Lade herausgezogen
worden sind, wieder verworfen und dann teilweise als Fehlplanung verwirklicht
worden sind.
Da kann ich
Ihnen einige Dinge nennen. Ich denke an die Überbauung der Remise Rudolfsheim.
Das war das Erste, was ich gesehen habe, als ich hier als Gemeinderat begonnen
habe vor zehn Jahren.
Es wurden
Hochhäuser geplant im Bereich des 15. Bezirks, die wieder verworfen
wurden. Ich denke an den Neubaugürtel, Ecke Felberstraße, an die Ecke Wientallinie.
Die Überbauung des Gürtels für Garagen wurde vorgeschlagen. Die Winkelmannstraße
ist mehrfach umgeplant worden. Beim Technischen Museum wurden die
verschiedensten Planungen gemacht, aber es wurde leider vergessen, auch dafür
zu sorgen, dass dort Parkplätze gemacht werden. Jetzt ist es so weit, dass man
eine Unterführung der Mariahilfer Straße, einen Fußgängerdurchgang plant.
Völlig unverständlich.
Ich denke an
den Kardinal-Rauscher-Platz, an die Wasserwelt. Das wurde so hochgelobt. Aber
von vornherein hätte man wissen müssen, dass, wo Wasser ist, auch Kinder
spielen wollen. Seit zehn Jahren oder seitdem das verwirklicht ist, ich glaube
seit fünf Jahren, gibt es ständig Ärger. Hunderte Kinder spielen im Wasser, was
ich ihnen sehr gut nachfühlen kann im Hochsommer, und die Bewohner sind
verärgert. Man hat leider vergessen, Kinderspielplätze dort einzurichten.
Ich denke an
die Mariahilfer Straße, wo versprochen wurde, die Mariahilfer Straße
auszubauen. Ich war selbst dabei, wie Herr Bgm Häupl den Geschäftsleuten
versprochen hat, die Mariahilfer Straße in ihrer Gesamtheit auszubauen.
Und hier, bei
der Mariahilfer Straße, sieht man genau, wie die Stadt Wien, wie die
sozialistische Stadtverwaltung, den 15. Bezirk eigentlich wirklich einschätzt.
Denn im Zuge des Stadtentwicklungsplans - ich glaube, es war 1994 - wurde die
Mariahilfer Straße von einer Straße erster Ordnung zu einer Straße zweiter Ordnung
zurückgestuft. Vielleicht kann man sagen, es ist den tatsächlichen
Gegebenheiten entsprechend. Aber für eine Planung, die einen Bezirk eher
aufbauen soll, wo man dann die wichtigste Straße zurückstuft, ist das eher
traurig.
Ich will jetzt
nicht über den Schwendermarkt sprechen, wo zwar jetzt endlich gebaut wird, wo
aber eigentlich nur die Sozialdemokraten wirklich wissen, was dort geschieht, und
sonst eigentlich niemand.
Ich möchte
auch nicht allzu viel über die Garagenprojekte sprechen. Am Reithofferplatz ist
es "gelungen", einen Park zu vernichten, indem man verabsäumt hat,
rechtzeitig entsprechende Einbauten zu machen, dass also der Park über der
Garage erhalten bleibt.
Denselben
Fehler macht man jetzt bei der Stadthallengarage, wo man eigentlich brutal eine
Planung verwirklicht, die von allen abgelehnt worden ist und wo man feststellen
muss, dass es verabsäumt wurde, mit einem zweiten Garagenbauer Kontakt aufzunehmen.
Und da kommen wir
jetzt zum Westbahnhof, denn hier, im Zuge der "weitsichtigen" Planung
der Stadthallengarage, hat man sich vor allem auch über die Autobusse Gedanken
gemacht, über die Autobusse, die besonders die Bevölkerung dort verärgern. Man
hat nur leider Gottes bei dieser Stadthallengarage für
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