Gemeinderat,
8. Sitzung vom 21.11.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 90 von 99
Wiener Theaterlebens.
Und um dieses werden Sie sich nicht herumschwindeln können, auch wenn es jetzt
sehr billig und sehr angenehm ist, Zitate aus Zeitungen zu nennen.
Ich hätte aber
auch ganz gern Ihre persönliche Meinung dazu gehört. Ich hätte ganz gern auch
die Beantwortung der Fragen gehört, wie es überhaupt dazu kommen konnte, dass
das alles so schwierig ist.
Aber ich nehme
das gerne auf, was da gesagt wurde, und ich möchte die Diskussion nicht von neuem
beginnen. Ich hoffe sehr, das stimmt, was gesagt wurde, dass man interessiert
ist. Wir haben uns ja im Laufe des heutigen Tages einmal sehr gut auf eine
Vorgangsweise einigen können, nämlich als es um den Restitutionsbericht ging.
Ich nehme gerne auf, was hier gesagt wurde, und hoffe, dass es ernst gemeint
wird, dass es dann nicht um persönliche Polemiken, sondern um das Wiener
Theaterleben geht. Ich werde das auch sehr aufmerksam beobachten.
Ich würde mir
im Übrigen wünschen, dass auch persönliche Untergriffe und Belehrungen, also es
wird jemand noch lernen und das sind eh nur Buchhalterinnen und so weiter,
unterbleiben. Also das sollte man eigentlich sein lassen. Es ist meiner Meinung
nach nur Ausdruck einer ein bissel persönlichen Schwäche. Aber die wollen wir
einmal nachsehen.
Ich lade alle
herzlich ein, das tatsächlich zu tun, was sie hier vorgeben, nämlich, wenn es
ihnen ums Wiener Theaterleben geht, da auch gemeinsam zu diskutieren, das
gemeinsam auch auszutragen, aber dann letztendlich zum Wohle des Wiener
kulturellen Lebens tätig zu sein und es nicht vorsätzlich schlecht zu machen. -
Herzlichen Dank. (Starker anhaltender
Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende
GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. - Die Debatte über die Beantwortung der
dringlichen Anfrage ist somit beendet.
Es gelangt
nunmehr die Postnummer 31 der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft
das Plandokument Nr 7402 im 21. Bezirk, KatG Leopoldau und Kagran.
Ich bitte die
Berichterstatterin, Frau GRin Winklbauer, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin
GRin Renate Winklbauer: Ich
bitte um Zustimmung.
Vorsitzende
GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Zum Wort gemeldet ist Herr GR Mag Maresch. Ich erteile es ihm.
GR Mag Rüdiger
Maresch (Grüner Klub im Rathaus): Danke schön. - Sehr geehrte Frau Vorsitzende!
Sehr geehrte Damen und Herren!
Es geht hier
um die Brachmühle, sozusagen einen Platz Wiens, der wahrlich zu den schönsten
ganz Wiens gehört. Wirklich. Es ist wirklich ein ganz entrischer Platz. Ich
habe mich schon lange gewundert, warum da nichts passiert.
Und jetzt
passiert etwas, und zwar gibt es eine Flächenwidmung und es geht wieder einmal
um Hochhäuser, gleich um zwei Stück. Es steht hier: zwischen 80 und
100 Metern. Ursprünglich hätte es nur eines werden sollen. Die Fama sagt,
eines hätte es werden sollen mit 180 Metern. Das war dann nicht so und
jetzt gibt es zwei, eines zu 80 und eines zu 100 Metern. Eine wahrhaft
wichtige Erkenntnis.
Woraus werden
diese Hochhäuser bestehen? - Natürlich, wie immer, aus Büroflächen, als wenn
wir noch nicht genug hätten in Wien.
Dazu gibt es
vom Fachbeirat für Stadtplanung und Stadtgestaltung, dessen Vorsitzender ja
Herr Univ Prof Hollein ist, folgende Stellungnahme: "Der Fachmann für
Standardfragen, Herr Dipl Ing Peter Höger, zweifelt trotz der Zentralität und
günstigen Verkehrsanbindung" - nämlich U-Bahn-Station, die wird ja bald gebaut
werden – "die Größe der vorgeschlagenen Verkaufsflächen an, da bereits
derzeit ein großer Verkaufsflächenüberschuss im 21. und 22. Bezirk
ist."
Dieses
Bürowohnhaus mit relativ wenigen Wohneinheiten wird natürlich auch einige
Verkaufsflächen haben. Jetzt muss man sich einmal anschauen: Was gibt es dort?
- Da gibt es zunächst einmal die Garagen vom Rennbahnweg, dann gibt es ein paar
nette Wohnhäuser in der Großfeldsiedlung, dann gibt es eine ganz bekannte und
gute Schule dort, nämlich die in der Wassermanngasse - kein Zynismus, das meine
ich ganz ernst -, und dann wird es eine U-Bahn geben. Und nicht zu vergessen:
Es gibt keine Nahversorgung oder nur mehr in Rudimenten in Form eines großen
Supermarkts vom Merkur und der wird ein bissel ein Problem bekommen. Und nun
stellen Sie sich vor: Sie haben ein Hochhaus dort, mit vielen Büroflächen, und
dann ist Ladenschluss. Dann wird es eine tote Stadt dort geben.
Und genau aus
diesen Gründen, weil wir glauben, dass die Widmungen vielleicht nicht so
schlecht sind, aber was herauskommt, uns etwas stört, werden wir dagegen
stimmen. - Danke schön. (Beifall bei den
GRÜNEN.)
Vorsitzende
GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Als nächster Redner ist Herr GR Mag Neuhuber gemeldet. Ich erteile ihm das
Wort.
GR Mag
Alexander Neuhuber (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien):
Frau Vorsitzende! Frau Berichterstatterin! Meine Damen und Herren!
Und wenn ich
noch so schnell rede, ganz werde ich den Kollegen nicht mehr einholen, das ist
beim besten Willen nicht möglich. Wiewohl wir überhaupt schon an der 40-Stunden-Woche
kratzen, meine Damen und Herren, falls Sie mitgerechnet haben. Also wir sind
jetzt zirka 40 Stunden am dritten Tag hier unterwegs. Also ich werde mich
schon bemühen, mich kurz zu halten.
Zu den Hochhäusern
sage ich nichts, weil ich eh vermutet habe, dass die GRÜNEN dazu reden werden,
wiewohl die Brachmühle auch wieder quasi ein sehr gutes Exempel dafür wäre,
wieso wir das Hochhauskonzept vom StR Schicker, soweit wir uns damit jetzt
beschäftigt haben, ablehnen, weil es genau solche
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