Gemeinderat,
8. Sitzung vom 21.11.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 67 von 99
Jahre bekannt haben, ein Vorbild für wirkliche Integrationspolitik,
auch des Bundes, sein könnte. Wenn Sie das der Bundes-ÖVP ausrichten, wäre das
eine gute Tat! (Beifall bei der SPÖ.)
Immer die Argumentation mit der Schulpflicht: Ich
meine, dass man 6- bis 15-jährige Kinder durch die Schulpflicht dazu
veranlasst, dass sie in die Schule gehen, ist nicht vergleichbar damit, dass
man erwachsene Menschen, die hier wohnen, durch Zwang und nicht durch
vernünftige Maßnahmen dazu bringen will, dass sie Deutsch lernen.
Falsch ist es auch - weil es immer wieder gesagt
wird, aber das nur nebenbei erwähnt -, wenn man sich auf das holländische
Modell beruft. Das holländische Modell ist ein sehr tolerantes, liberales
Modell der Integration und genau das Gegenteil von dem, was die Bundesregierung
plant. Die Holländer verdienen eigentlich eine Entschuldigung von unseren Personen,
die dieses Integrationsmodell verfolgen, weil sie wirklich ein gutes Modell
haben und das Modell unserer Bundesregierung ein schlechtes Modell ist! (GR Dr Helmut GÜNTHER: Das ist aber nur Ihre
persönliche Meinung!)
Nicht unerwähnt lassen möchte ich die Stadtteilarbeit
des Integrationsfonds, die Außenstellenarbeiten, die im täglichen Leben für
ausländische MitbürgerInnen, aber auch für die einheimischen, sehr wichtig
sind. Die Zusammenarbeit von Bezirksvorstehern, Regionalforen, Polizei,
Vereinen und vielen anderen mit dem Integrationsfonds, die Hilfestellung,
Beratung und Information für die Bezirke und deren Mandatare, die
Öffentlichkeitsarbeit des Integrationsfonds und natürlich auch die Grundlagenarbeit
seien erwähnt. Ich glaube, dass es wichtig ist, dass der Integrationsfonds auch
darlegt, dass Integrationsarbeit alle Lebensbereiche durchzieht, dass Wohnen,
Bildung und alles zusammenhängen. In dem Zusammenhang kann ich noch einmal darauf
verweisen, dass der Integrationsfonds die Wohnbeihilfe lange gefordert hat und
dass wir sie auch umgesetzt haben.
Falsch ist auch, dass - weil das argumentiert worden
ist - der Integrationsfonds oder deren Repräsentanten immer einer Meinung mit
der SPÖ sein würden. Ich meine, dass man nicht immer der gegenteiligen Meinung
jener Partei sein muss, die die absolute Mehrheit der Bevölkerung in dieser
Stadt repräsentiert, muss auch nicht sein. Ich glaube, es ist nicht notwendig,
dass man sagt, der Integrationsfonds muss immer die gegenteilige Meinung der
Mehrheit der Bevölkerung haben. Das wollen Sie doch nicht verlangen! Aber dass
die Repräsentanten des Integrationsfonds immer die Meinung der SPÖ vertreten,
stimmt genauso wenig! Es hat genug Forderungen gegeben, die nicht gleich
lautend waren. Das ist grundsätzlich legitim und auch in Ordnung. Wenn Sie in
einen Computer, falls Sie ein Suchprogramm haben, "SPÖ und Integrationsfonds"
eintippen, werden Sie einige Punkte finden. Aber im Großen und Ganzen halte ich
es natürlich für richtig, dass die Bevölkerung dieser Stadt ihre Mandatare,
eine Stadtregierung, mit ganz klarer Mehrheit wählt und der Integrationsfonds,
der diese Regierung unterstützt, in der Integrationsarbeit in den Grundlinien
auf gleicher Linie ist. Das, glaube ich, ist eine sehr gute Sache!
Wir werden weiterhin den Dialog in dieser Stadt
hochhalten. Es wird immer wichtiger, den Dialog der Kulturen zu führen. Wir
leben in einer multikulturellen und multireligiösen Gesellschaft. Dass das
möglichst friedlich, kreativ und sinnvoll geschieht und dass wir ein gutes
Miteinander in dieser Stadt haben, dafür leistet der Integrationsfonds einen
wesentlichen Beitrag. Dafür noch einmal danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte
ist geschlossen.
Die Frau Berichterstatterin hat auf das Schlusswort
bereits verzichtet.
Ich darf fragen: Wer für das Geschäftsstück in der
vorliegenden Form ist, den ersuche ich um ein Zeichen mit der Hand. - Das ist
mit Mehrstimmigkeit, ohne Freiheitliche und Grüne
so angenommen.
Die Postnummer 5 (PrZ 204/01-GIF)
betrifft die Zuführung von Barmitteln an den Wiener Integrationsfonds im Wege
einer Erhöhung der Bardotation 2001.
Es liegt keine Wortmeldung vor.
Ich darf zur Abstimmung kommen.
Wer dafür ist, ein Zeichen mit der Hand. - Das ist
auch mehrstimmig, aber diesmal ohne Freiheitliche.
Als Nächstes kommt die Postnummer 41
(PrZ 240/01-GGU) zur Verhandlung. Sie betrifft Subventionen an verschiedene
Institutionen und Vereine.
Ich ersuche Frau GRin Bayr, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Petra Bayr: Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Ich ersuche um Zustimmung.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Die Frau Gemeinderätin hat um Zustimmung
ersucht.
Ich habe eine Wortmeldung. - Herr GR Blind, ich darf
Sie darauf aufmerksam haben, Sie haben noch 15 Minuten zur Verfügung. Wenn
Sie die vollen 20 Minuten ausschöpfen, ist das dann um 19 Uhr
etliches. Ich unterbreche brutal um 16 Uhr.
GR Kurth-Bodo Blind (Klub der Wiener Freiheitlichen): Selbstverständlich, da gibt es gar
nichts!
Herr Vorsitzender! Frau Berichterstatterin! Meine
sehr geehrten Damen und Herren!
In dem vorliegenden Aktenstück gibt es das Ansuchen um drei
Subventionen: Wiener Naturwacht, Naturfreunde Wien und Club Umweltspürnasen.
Bei der Wiener Naturwacht haben wir keine Probleme. Da geht
es darum, dass ehrenamtlich beeidete Naturwacheorgane für den Schutz und für
die Pflege der Natur sorgen wollen. Also nichts Besseres als ehrenamtliche
Naturschützer. Dass die ein bisschen Geld für Sachaufwendungen brauchen, ist
klar. Daher ist diese Dotation gut.
Dann gibt es die Naturfreunde Wien - ein sicher
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