Gemeinderat,
8. Sitzung vom 21.11.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 45 von 99
wurde, damit man
einen Posten für Herrn Scholz findet, und nicht, weil das eben ein wichtiges
Anliegen ist. Und enorme Vorleistungen, wie der Herr Bürgermeister heute früh
gesagt hat, kann ich auch nicht erblicken.
Wenn ich
abschließend zu dem eigentlichen Bericht zurückkommen darf und auch auf den
Antrag der GRÜNEN. Also wir werden diesem Bericht zustimmen. Wir stehen,
abseits von meiner generellen Kritik, hinter der Arbeit der
Restitutionskommission im Historischen Museum und der Wiener Stadt- und
Landesbibliothek. Wir wissen, wie schwer die Aufgabe ist, die die Beamten
haben. Wir finden, dass sie sehr gute Arbeit geleistet haben und danken ihnen
dafür. Wir hoffen, dass dieses traurige Kapitel in ein, zwei Jahren völlig
aufgearbeitet sein wird.
Wir teilen die
Kritik der GRÜNEN, was diesen Bericht betrifft, nicht. Wir glauben, dass diese
60 Fragen in persönlichen Gesprächen aufklärbar sind und nicht Gegenstand
einer Ablehnung sein sollten.
Wir möchten
nur bitten, als kleine Kritik am Schluss oder als Anregung, weil das ja so ist,
dass man bei uns jedes Wort auf die Goldwaage legt, dass man in der
schriftlichen Form vielleicht ein bisserl genauer ist bei der Wortwahl, und
zwar was den Unterschied zwischen Besitz und Eigentum betrifft. Sie wissen,
Eigentum ist eindeutig mehr. Auch jemand, der etwas stiehlt, ist der Besitzer,
aber natürlich nicht der Eigentümer. Und wenn ich dann hier wiederholt lesen
muss in dem Bericht, dass den ehemaligen Besitzern und ihren Erben das zurückgegeben
wird, dann ist das sicher nicht richtig, das waren die Eigentümer. (Beifall
bei der FPÖ.)
Vorsitzende
GRin Mag Heidemarie Unterreiner: Als nächster Redner ist Herr amtsf
StR Dr Mailath-Pokorny gemeldet. Ich erteile ihm das Wort.
Amtsf StR Dr
Andreas Mailath-Pokorny: Frau Vorsitzende! Meine Damen und Herren!
Ich
melde mich hier schon in der Debatte zu Wort, weil ich, glaube ich, sehr genau
zugehorcht und mitgeschrieben habe und weil ich mir denke, dass die Materie,
über die wir hier diskutieren und auch der Restitutionsbericht im Speziellen so
wichtig, so sensibel und für das Gesamterscheinungsbild der Stadt Wien so bedeutsam
sind, dass wir doch versuchen sollten, ohne Polemik und parteipolitische
Positionen, die Sache zu diskutieren, ernsthaft zu diskutieren. Ich glaube, aus
den bisherigen Wortmeldungen schließen zu können, dass dies sehr wohl der Fall
ist. Ich möchte aber natürlich auch auf Anregungen und Kritik eingehen.
Ich
möchte in aller Kürze festhalten: Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, vor
allem aus der MA 10 und auch aus der MA 9, sind sehr intensiv dabei,
die Fragen, die von der grünen Fraktion im Zusammenhang mit dem Bericht
gestellt wurden, zu beantworten. Es sind von diesen, glaube ich, über
60 Fragen im Grunde alle schriftlich beantwortet und liegen mir auch vor,
mit Ausnahme von den Fragen 31 bis 33 und 44, die sind noch nicht endgültig
beantwortet. Deshalb waren wir heute noch nicht in der Lage, diese Fragen zu
beantworten.
Ich
habe aber gleichzeitig aus der Wortmeldung der Frau Kollegin Ringler, glaube
ich, die wesentlichen, oder so hoffe ich, die wesentlichen Bedenken
herausgefiltert und möchte Ihnen hier und jetzt sagen, dass beispielsweise die
Frage, wer den Bericht geschrieben hat, selbstverständlich keine ist, wo wir
uns hinter irgendwelcher Anonymität verstecken, sondern es ist natürlich ein Bericht
einer Institution. Also es ist ein Bericht letztendlich der Stadt Wien, wie es
ja der Name schon sagt, letztendlich von der Geschäftsgruppe Kultur im weiteren
Herunterbrechen des Abstraktionsniveaus der Stadt- und Landesbibliothek und des
Historischen Museums. Da wiederum stehen die Leiter dieser Institutionen
dahinter, die Direktoren Dr Günter Düriegl und Dr Walter Obermaier, die sozusagen
damit auch ihre Verantwortung übernehmen, und da wiederum - es wurde ja schon
darauf hingewiesen - haben den eigentlichen Bericht verfasst oder den
Kernbericht verfasst Dr Peter Eppel und Mag Christian Mertens. Ich füge hinzu:
Selbstverständlich auch ihnen herzlichen Dank an dieser Stelle für diese umfangreiche
Arbeit.
Es
ist überhaupt kein Problem und wir werden es in Zukunft tun, das auch auszuweisen.
Wir wollten nur damit auch dokumentieren, dass es sozusagen auch eine
institutionelle Verantwortung für die gesamte Geschichte gibt. Es wird für uns
sicher auch kein Problem sein, die wissenschaftliche Methode, die da angewendet
wurde, nachzuweisen, und es ist auch kein Problem, und wir werden das in der
Fragebeantwortung tun, und ich mache es hier auch gleich, die Mitglieder der
Restitutionskommission - auch an dieser Stelle herzlichen Dank an diese
Mitglieder - zu benennen. Sie sind ja auch im Gemeinderatsbeschluss festgelegt
und jeder, der das wissen will, kann sich sozusagen auch nach den Personen
erkundigen. Aber es wird mir auch kein Problem sein oder uns allen kein Problem
sein, das in Zukunft auch namentlich aufzuführen.
Die
Mitglieder der Restitutionskommission - fürs Protokoll, um es auch hier
öffentlich zu machen - sind: Mag Walter Hellmich, Senatspräsident des Oberlandesgerichts,
Dr Harald Wimmer, Hofrätin Dr Eva-Maria Höhle, Univ Prof Dr Siegfried Beer,
Obersenatsrat Dr Franz Zörner. Aus Zeitersparnis erspare ich Ihnen jetzt die
Berufe und die Angabe, woher die alle kommen. Ersatzmitglieder: Dr Eduard
Strauss, Dr Martin Lunzer, Ing Walther Brauneis, Univ Prof Dr Dieter-Anton Binder
und Mag Elisabeth Miksch.
Den
Schlampigkeitsfehler, wie das die Frau Gemeinderätin selbst bezeichnet hat,
bedauern wir sehr. Ich nehme das auf mich, weil ich als Letzter diesen Bericht gelesen
habe. Ich entschuldige mich dafür, er wird korrigiert.
Was nun einen Absatz
anbelangt, womit sich die Kultusgemeinde beleidigt fühlen könnte, werden wir
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