Gemeinderat,
8. Sitzung vom 21.11.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 39 von 99
bearbeitende Beamte.
Wichtig ist
sicher auch, dass wir gefordert haben, dass Wirtschaftsprüfer sich diese
Bilanzen anschauen, damit hier wirklich eine ordnungsgemäße Entschädigung
erfolgt.
Im Großen und
Ganzen hoffe ich, dass wir mit den neuen Unternehmen, mit den größeren und
kleineren, gut zusammenarbeiten werden. Ich habe nichts gegen größere
Unternehmer, weil sie auch von der Qualität her eine gute Leistung erbringen
können. Wenn Sie zum Beispiel jetzt die größeren Firmen wie Gschwindl oder die
Lokalbahnen hernehmen, so haben diese neue Fahrzeuge angeschafft und bieten
damit den behinderten Menschen eine bessere Qualität und mehr Sicherheit.
Sicherheit ist uns allen sehr wichtig in der heutigen Zeit und das sollte man
auch besonders in Betracht ziehen.
Ich bin froh,
dass sich auch der Fahrtendienst jetzt einmal so weit konsolidiert hat. Ich
habe heute noch einmal mit unserer Servicestelle gesprochen, weil ich wusste,
dass dieser Akt zur Verhandlung kommt. Die Kundinnen und Kunden sind im Großen
und Ganzen zufrieden. Natürlich gibt es immer wieder Beschwerden, etwa über
verkehrsbedingte Verspätungen. Das wissen wir alle, wir kommen auch manchmal zu
spät, wenn wir irgendwo im Stau stecken. Wichtig für die Kundinnen und Kunden
ist, dass sie sich an eine zentrale Stelle, an ein Beschwerdemanagement wenden
können. Wir können dann sozusagen von der Behörde von diesen Missständen, die
immer wieder auftreten werden, erfahren und diese leichter beheben.
Ich bin sehr
froh, dass es eine neue Ausschreibung gibt. Man wird sich sehr genau anschauen,
wie dann die Vertragsbedingungen ausschauen, und auch die Unternehmer haben die
Pflicht, sich die Vertragsbedingungen genau anzuschauen und nicht blind zu unterschreiben
und dann zu sagen: Jessas na, das kann ich jetzt gar nicht erfüllen. Auch jeder
Unternehmer hat die Verantwortung, genau zu prüfen, ob er einen Vertrag
erfüllen kann. Es ist dann eine Verhandlungsfrage mit dem Partner Stadt Wien,
wie der Vertrag letzten Endes ausschauen wird.
Wir haben
einmal schon eine Ausschreibung gehabt - weil Sie das auch zitiert haben, dass
die Kleinen so quasi nicht zum Zug kommen und die Monopolisten hier das Sagen
haben - und der Effekt dieser Ausschreibung war, dass die Leistungen alle
teurer geworden sind und dass sich damals gar nicht genügend Unternehmer - wir
hätten gerne eine breitere Vielfalt gehabt - beworben haben.
Ich hoffe
also, dass es bei der nächsten Ausschreibung anders sein wird, und vor allem
hoffe ich, dass wir die Zufriedenheit der Kundinnen und Kunden, der behinderten
Menschen unserer Stadt damit erhöhen können. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende
GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Ich danke für das Schlusswort.
Wir kommen nun
zur Abstimmung.
Ein Gegen-
oder Abänderungsantrag wurde nicht gestellt.
Ich bitte jene
Damen und Herren, die diesem Antrag zustimmen wollen, die Hand zu heben. - Dies
ist ... - Entschuldigen Sie, wie stimmt die ÖVP? (Von der ÖVP hat nur GRin Ingrid Lakatha dafür gestimmt.) Da hat
eine Dame aufgezeigt. - Nein? (Berichterstatterin
GRin Erika Stubenvoll: Soll der Kreutzer das Geld nicht bekommen?) Also,
das ist gegen die Stimmen der ÖVP der Fall. (Lebhafte
Zwischenrufe bei der SPÖ und bei den GRÜNEN.) Nein! Nein! Ich muss besser
aufpassen. Entschuldigen Sie!
Dieser Antrag
wird mit den Stimmen der GRÜNEN, der Sozialdemokraten, der Freiheitlichen und
der ÖVP (Ironische Heiterkeit,
Zwischenrufe und Beifall bei der SPÖ und bei den GRÜNEN.) einstimmig
angenommen.
Es gelangt
nunmehr die Postnummer 14 (PrZ 196/01-M07)
der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft den Bericht über die erfolgte
Übereignung von Kunst- und Kulturgegenständen aus den Sammlungen des
Historischen Museums der Stadt Wien sowie der Wiener Stadt- und Landesbibliothek.
Ich bitte den
Berichterstatter, Herrn amtsf StR Dr Mailath-Pokorny, die Verhandlung
einzuleiten.
Berichterstatter
amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny:
Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Hoher Gemeinderat!
Es liegt der Bericht
über die Übereignung von Kunst- und Kulturgegenständen aus den Sammlungen des
Historischen Museums der Stadt Wien sowie der Wiener Stadt- und
Landesbibliothek vor.
Ich ersuche
die Damen und Herren des Gemeinderats, diesem Bericht zuzustimmen.
Vorsitzende
GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Zum Wort gemeldet ist Frau GRin Ringler. Ich erteile es ihr.
GRin Marie Ringler (Grüner Klub im Rathaus): Meine Damen und Herren! Sehr geehrte Frau
Vorsitzende! Herr Stadtrat!
Sie fragen
sich vielleicht, warum ich heute hier stehe. Warum reden wir über diesen
Bericht? - Ich glaube, dass das Thema ein mehr als wichtiges ist. Es ist uns
GRÜNEN, wie Sie alle wissen, seit vielen Jahren ein ganz besonderes Anliegen.
Es ist uns deshalb ein besonderes Anliegen, weil wir glauben, dass unsere
gemeinsame österreichische Geschichte nicht nur aufgearbeitet werden muss,
sondern dass auch alle Schritte getan werden müssen, um Überlebenden und
ErbInnen so gut wie möglich ihre geraubten Besitztümer zurückzugeben.
Ich stehe hier
aber auch als jemand, dessen Familie im Holocaust verfolgt wurde, sodass mir
auch aus meinem familiären Zusammenhang dieses Thema sehr wichtig ist.
Ich stehe aber auch
hier, weil ich aus einer Familie komme, deren Angehörige genauso auch Täter
waren, und weil ich als eine in der dritten Generation - 1975 - Geborene
glaube, dass es ganz besonders für meine Generation wichtig ist, das Gedenken
an diese Zeit aufrechtzuerhalten und dafür zu sorgen, dass alles
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular