Gemeinderat,
8. Sitzung vom 21.11.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 35 von 99
Bildung
spricht - um da jetzt auch zum Schluss zu kommen -, eine Sache doch klar
ansprechen, nämlich dass es viele Unterschiede zwischen konservativen
Regierungen und sozialdemokratischen Regierungen gibt, aber eine einzige
Ausnahme gibt es, nämlich etwas, wo es sozusagen volkswirtschaftlich gesehen
eine Notwendigkeit ist, dass der Staat das übernimmt, und das sind Infrastrukturmaßnahmen
- darauf will ich jetzt nicht eingehen, das ist gestern schon diskutiert
worden, dass da vom Bund auch zu wenig geschieht - und Bildung.
Denn
selbst die Regierung Kohl und alle anderen konservativen Regierungen haben hier
investiert. Es gibt ein einziges Beispiel, und zwar die Regierung Thatcher, die
alles kaputtgespart hat, die nicht nur die Bahn ruiniert hat, sondern auch die
englischen Schulen, das englische Schulwesen. Dort gibt es jetzt teilweise
schon eine Vier-Tage-Woche, weil sich keine Lehrer finden, die unter diesen
ruinösen Bedingungen noch arbeiten wollen. Und auf dieses eine schlechte
Beispiel setzt sich die österreichische Bundesregierung drauf und spart
eigentlich sozusagen als zweite innereuropäische Regierung auch im
Bildungswesen ein.
Deshalb nehme
ich den jetzigen Akt zum Anlass, nicht nur zuzustimmen, sondern wirklich alle
im Haus befindlichen politischen Kräfte aufzurufen, gemeinsam mit den
Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten für eine Rücknahme dieses
bildungspolitischen Kahlschlags zu kämpfen. - Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ und der GRin Susanne Jerusalem.)
Vorsitzende
GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.
Der Herr
Berichterstatter hat das Schlusswort. (Berichterstatter
GR Jürgen Wutzlhofer: Ich verzichte!) - Der Berichterstatter verzichtet auf
sein Schlusswort.
Wir kommen zur
Abstimmung.
Ein Gegen-
oder Abänderungsantrag wurde nicht gestellt.
Ich bitte jene
Damen und Herren des Gemeinderats, die dem Antrag des Berichterstatters zustimmen
wollen, die Hand zu heben. - Dies ist ohne die Stimmen der Freiheitlichen
mehrheitlich angenommen. (Widerspruch.) -
Ohne die Stimmen der ÖVP. (GR Harry
Kopietz: Ohne die Stimmen der wenigen ÖVPler!) Entschuldigung, ich habe
mich versprochen. Verzeihen Sie! Angenommen. (Weitere Zwischenrufe.) Es ist der Herr Klubobmann anwesend, somit
gilt das.
Es gelangt
nunmehr die Postnummer 10 (PrZ 196/01-GJS)
der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft die Erhöhung des Sachkredits für
das städtische Laaerbergbad im 10. Bezirk, Ludwig-von-Höhnel-Gasse 2.
Wir kommen
sofort zur Abstimmung, denn es hat sich niemand zum Wort gemeldet.
Ich bitte jene
Damen und Herren des Gemeinderats, die diesem Antrag zustimmen wollen, die Hand
zu heben. - Dies ist, ohne die Stimmen der ÖVP, mehrheitlich angenommen.
Es gelangt
nunmehr die Postnummer 11 (PrZ 199/01-GJS)
der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft einen Rahmenbetrag zur Umsetzung
von jugendorientierten Projekten.
Auch
hiezu hat sich niemand zum Wort gemeldet. Wir kommen daher sofort zur Abstimmung.
Ich
bitte jene Damen und Herren, die diesen Antrag unterstützen wollen, die Hand zu
heben. - Die ist ohne die Stimmen der Freiheitlichen geschehen und damit
mehrheitlich angenommen.
Es gelangt
nunmehr die Postnummer 13 (PrZ 207/01-GJS)
der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft einen Rahmenbetrag zur finanziellen
Unterstützung verschiedener Jugendgruppen, -vereine und -initiativen für
Lokaladaptierungen und Innenausstattungen.
Auch hier hat
sich niemand zum Wort gemeldet. Ich komme daher sofort zur Abstimmung.
Ich
bitte auch hier die Damen und Herren um ein Zeichen mit der Hand. - Ich stelle
eine mehrheitliche Befürwortung, ohne die Stimmen der Freiheitlichen, fest.
Wir kommen zum
nächsten Tagesordnungspunkt, und zwar zur Postnummer 8 (PrZ 222/01-GJS). Sie betrifft die
Entgeltbeträge für die Beförderung von behinderten Menschen im Rahmen des
Regelfahrtendienstes.
Ich bitte die
Berichterstatterin, Frau GRin Stubenvoll, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin
GRin Erika Stubenvoll: Sehr geehrte
Frau Vorsitzende! Meine Damen und Herren!
Es
geht um eine Tariferhöhung für die Fahrtendienstfirma Kreutzer. Der Mehrbedarf
beträgt 805 000 S.
Ich ersuche um
Genehmigung.
Vorsitzende
GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Ich bitte Frau GRin Korosec, das Wort zu ergreifen.
GRin Ingrid Korosec (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Frau Vorsitzende! Meine sehr
geehrten Damen und Herren!
Vorweg einmal:
Wir werden diesem Geschäftsstück unsere Zustimmung geben. Erlauben Sie mir aber
einige Bemerkungen zum Regelfahrtendienst der Gemeinde Wien.
Es ist ja
allgemein bekannt, die Probleme gibt es nicht erst seit heute, sondern schon
seit langem. Ich erinnere nur an den Konkurs der Firma Haas im Jahr 1999,
immerhin eine Firma, die 37 Millionen S Jahresumsatz mit der Gemeinde
Wien getätigt hat. Von heute auf morgen sind Behinderte und Hunderte
Schulkinder im wahrsten Sinn des Wortes auf der Straße gestanden. Damals hat es
eine Firma gegeben, und zwar die Firma Mertz, die sich nicht zuerst einen
lukrativen Vertrag ausgehandelt hat, sondern die, weil sie gewusst hat, dass es
notwendig ist, ohne Wenn und Aber sofort eingestiegen ist und mitgeholfen hat.
Die anderen Firmen haben ein bisschen länger gewartet, haben verhandelt und
haben sich auch günstigere Bedingungen ausgehandelt.
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