Gemeinderat,
8. Sitzung vom 21.11.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 27 von 99
ganzen Sommer über
ist nichts passiert. Das Einzige, was funktioniert hat - und ich hoffe, die
Frau Vizebürgermeisterin wird mir entschuldigen, wenn ich Sie jetzt so
bezeichne -, das Frühwarnsystem hat eingesetzt und war rechtzeitig eingesetzt.
Frau VBgm Laska hat Briefe an den Bundesminister geschrieben, permanent und
immer und es kam keine Reaktion. Eins hat funktioniert: Die Stadt Wien hat
darauf aufmerksam gemacht. Aber das war auch das Einzige, was im Sommer
passiert ist, und von der Bundesregierung kam nichts. (Beifall bei der SPÖ. - GR Johannes Prochaska: Und was haben Sie getan?
Was haben Sie getan?) Was passiert jetzt? (GR Johannes Prochaska: Was haben Sie sonst getan, außer einen Brief zu
schreiben?) Ich werde es Ihnen gleich beantworten.
Was passiert
jetzt? (GR Johannes Prochaska: Hätten Sie
an die Löblstraße geschrieben! Dort sitzen sie ja!) Jetzt gibt es einen
Initiativantrag der Bundesregierung zur Verlängerung des Jugendausbildungssicherungsgesetzes.
In diesem Initiativantrag sollen auch Mitteln bereitgestellt werden und wir
haben heute schon gehört: Die Bundesregierung macht jetzt was,
100 Millionen S, und wir sollen doch als Stadt Wien stolz sein und
froh sein, dass wir davon ungefähr die Hälfte bekommen. Entschuldigung bitte,
das sind unsere 100 Millionen S, die haben wir in den letzten Jahren
eingespart und nicht einmal die Hälfte davon kriegen wir zurück und müssen noch
mit anderen Bundesländern teilen! So schaut's aus und das ist die Wahrheit! (Beifall bei der SPÖ.)
Aber ich finde
mich inzwischen schon damit ab, dass ich merke, dass diese Bundesregierung in
Wahrheit kein Interesse daran hat, etwas gegen Jugendarbeitslosigkeit zu tun,
kein Interesse daran hat, an einer guten flächendeckenden Ausbildung, denn die
Widersprüchlichkeit der Maßnahmen in den letzten Jahren ist eine ganz große.
Erstens. Es
werden Studiengebühren eingeführt und damit drängen nach der Matura mehr in den
Arbeitsmarkt. Die Zahl der BerufseinsteigerInnen wird dadurch immer größer,
aber es werden keine Maßnahmen dazu gesetzt, diesen BerufseinsteigerInnen zu
helfen.
Zweitens. Der
Zugang zu höheren Schulen wird immer schwieriger und Barrieren werden
geschaffen, aber auf der anderen Seite gibt es auch keine Maßnahmen, damit es
mehr Lehrplätze gibt. Also, gibt es eigentlich keine Option und deshalb auch
gefährdet diese Regierung die Zukunftschancen unserer Jugend! (Beifall bei der SPÖ.)
Wien setzt
Mittel ein, Wien nimmt jetzt - und das ist die Beantwortung -, viele Millionen
in die Hand, und über den WAFF werden wir Maßnahmen setzen und das in kürzester
Zeit, wo wir 15- bis 19-Jährigen helfen werden (GR Johannes Prochaska: Warum haben Sie es eingeschränkt getan? Warum haben Sie es eingeschränkt getan? - GR Dr
Matthias Tschirf: Warum eingeschränkt?), einen Arbeitsplatz zu bekommen,
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer (unterbrechend): Bitte zum Schlusssatz
kommen.
GRin Barbara Novak-Schild (fortsetzend): Und wir helfen auch den
19- bis 25-Jährigen.
Und der letzte
Satz - und das kann ich Ihnen versprechen und das kann ich der Wiener Jugend versprechen
-: Diese Wiener sozialdemokratische Stadtregierung wird wie eine Löwin, die ihr
Kind beschützt, dafür kämpfen, dass jeder Jugendliche in dieser Stadt eine
Chance und eine Zukunft hat! Und das ist ein Versprechen! (GR Johannes Prochaska: Ja ja! - Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Die
Aktuelle Stunde ist somit beendet.
Bevor wir zur
Erledigung der Tagesordnung kommen, gebe ich gemäß § 15 Abs. 2 der
Geschäftsordnung bekannt, dass an schriftlichen Anfragen 4 vom Grünen Klub
im Rathaus, 11 vom ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien und 6 vom Klub
der Wiener Freiheitlichen eingelangt sind.
Von
den GRe Dr Tschirf und Dr Salcher wurde eine Anfrage an den Herrn amtsführenden
Stadtrat der Geschäftsgruppe Kultur und Wissenschaft, betreffend
Ausschreibungen der Theaterleiterposten des Theaters in der Josefstadt und des
Rabenhoftheaters, gerichtet. Das Verlangen auf dringliche Behandlung wurde von
der notwendigen Anzahl unterzeichnet und gemäß § 36 Abs. 5 wird die
Beantwortung der Dringlichen vor Schluss der öffentlichen Sitzung erfolgen. Ist
diese um 16.00 Uhr noch nicht beendet, wird die Sitzung zu diesem Zeitpunkt
unterbrochen.
Vor
Sitzungsbeginn sind von Gemeinderatsmitgliedern des Grünen Klubs im
Rathaus 4, des ÖVP-Klubs der Bundeshauptstadt Wien 1 und des Klubs
der Wiener Freiheitlichen 1 schriftliche Anträge eingelangt. Sie wurden
den Fraktionen bekannt gegeben und die Zuweisungen erfolgen wie beantragt.
Von der
Tagesordnung werden die Poststücke Nummer 50 (PrZ 106/01-GFW) und 51 (PrZ 107/01-GFW)
abgesetzt.
Die Anträge
des Stadtsenats zu den Postnummern 2 und 3, 6 und 7, 9, 12, 15, 17 bis 20, 22
und 23, 27 bis 30, 32, 36, 37, 40, 42, 43 und 45 bis 49 gelten gemäß § 26
der Wiener Stadtverfassung als bekannt gegeben. Bis zu Beginn dieser Sitzung
hat kein Mitglied des Gemeinderats die Verhandlung verlangt. Ich erkläre sie
somit gemäß § 26 der Wiener Stadtverfassung als angenommen und stelle
fest, dass die im Sinne des § 25 der Wiener Stadtverfassung erforderliche
Anzahl von Mitgliedern des Hauses gegeben ist.
In
der Präsidialkonferenz wurde nach entsprechender Beratung die
Postnummer 52 zum Schwerpunkt-Verhandlungsgegenstand erklärt und
gleichzeitig folgende Umreihung der Tagesordnung vorgeschlagen: Postnummer 1,
52, 10, 11, 13, 8, 14, 16, 21, 24, 25, 26, 44, 4, 5, 41, 31, 34, 35, 38, 39 und
33. Die Postnummern werden daher in dieser Reihenfolge zur Verhandlung
gelangen.
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