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Gemeinderat, 7. Sitzung vom 20.11.2001, Wörtliches Protokoll  -  Seite 118 von 125

 

Würden Sie sich nicht ewig in Selbstbemitleidung in Bezug auf die Bundesregierung ergehen, hätten Sie Ideen zur Veränderung.

 

Wie ernst mir die Aussage über einen innovativen Altstadterhaltungsbeirat ist, darf ich noch an einer Idee darstellen, ähnlich den Ausführungen in der Klause Mauerbach, die manche von Ihnen, die seinerzeit dabei waren, kennen werden. Warum, Herr StR Faymann, ist nicht eine Zusammenarbeit zwischen Kultur und Wohnbau dahingehend möglich, dass in Wien Ausbildungszentren geschaffen werden - zum Beispiel hat Herr StR Rieder von einer Erweiterung der Fachhochschulen gesprochen, die eine eventuelle Alternative darstellen -, und zwar Ausbildungszentren in Form von fachspezifischen Kursen, wo Jugendliche mit einer abgeschlossenen Lehre auf dem Gebiet Maurer, Maler, Zimmermann, Schlosser und so weiter speziell auf Althaussanierung ausgebildet werden?

 

In Krems gibt es etwas Ähnliches in Form einer HTL. Aber für eine HTL ist auch der Bund zuständig.

 

Ein Projekt in dieser Form würde europaweit Zukunft haben, weil es ein dementsprechend großes Potenzial an denkmalgeschützten Bauten schon jetzt in der EU gibt und ein riesiges Aufgabengebiet durch die Osterweiterung zuwachsen würde. Fachkräfte sind verstärkt gefragt und es gibt eine große Marktlücke.

 

Wir haben von der hohen Jugendarbeitslosigkeit in dieser Stadt gehört, von der alljährlich wiederkehrenden Winterarbeitslosigkeit, und es wäre dies ein Ansatz, um sie einzuschränken oder gar abzubauen.

 

Ebenso wären hier beschäftigungslose Lehrer einsetzbar, die die Ausbildung in allgemeinen und fachspezifischen Gebieten übernehmen könnten.

 

Versuchen wir gemeinsam, Altstadterhaltungsbeirat und Wohnbauausschuss, neue Wege zu finden, und sparen Sie nicht dann, wenn es darum geht, Wohn- und Lebensqualität in dieser Stadt zu schaffen und dabei neue Wege zu gehen. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner: Als nächster Redner ist Herr GR Vettermann am Wort. Ich erteile es ihm.

 

GR Heinz Vettermann (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats): Frau Vorsitzende! Herr Berichterstatter! Meine sehr geehrten Damen und Herren!

 

Aber ich werde mich vor allem auch auf Wiener Wohnen konzentrieren und möchte ganz am Anfang vielleicht sagen: Das Spektakuläre bei den Berichten oder beim Rechnungsabschluss ist eigentlich das Unspektakuläre, nämlich wie ruhig und gewissenhaft die Arbeit läuft. Da möchte ich auch gleich am Anfang Frau Dr Payr und allen ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr herzlich danken. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Das Wichtigste zuerst. Ich wollte aber doch noch auf Vorrednerinnen und Vorredner eingehen, nämlich auf Kollegen Gerstl. Also wenn er sich fragt, was in der Hausverwaltung gearbeitet wird, so ist er herzlich eingeladen, auch einmal unangekündigt vorbeizukommen. Da wird er nämlich zum Beispiel im 16. Bezirk sehen, dass alle drei Minuten fünf bis acht Personen auf ihn zukommen, und da kann er sich einmal erkundigen, was die alles am Herzen haben und wie viel dort zu tun ist. Nur um seinen eigenen Wissensstand auch ein bissel aufzubessern.

 

Kollegin FRANK wollte ich sagen, an sich bin ich ja selbst Mitglied im Altstadterhaltungsfonds und habe hier ressortmäßig einen persönlichen Anknüpfungspunkt. Daher mag ich das in der Ausführlichkeit nicht kommentieren, noch dazu, wo ich bei der letzten Sitzung nicht Zeitzeuge war, weil ich entschuldigt war. Aber die Förderrichtlinien sind ja mit allen Parteien, also eigentlich einstimmig, ausgemacht und beschlossen worden. Doppelförderungen sind nicht vorgesehen. Daher kann ich oder will ich zu dem heute nichts sagen, obwohl ich prinzipiell für die Diskussion aufgeschlossen und offen bin, weil das natürlich auch ein wirklich wichtiges Thema ist.

 

Zu den Investitionen meine ich, man kommt nicht darum herum, dass Wien einfach viel investiert und es entsprechend positive Ergebnisse zeitigt. Durch Wiener Wohnen selbst werden zum Beispiel durch die eigenen Investitionstätigkeiten um die 5,6 Milliarden S bewegt und damit 7 500 Arbeitsplätze gesichert. Gerade bei der thermischen Sanierung stehen gerade die Bauten der Fünfziger- bis Siebzigerjahre an. Das sind 73 Gemeindebauten mit 21 000 Wohnungen. Auch hier wird bewegt und geht es um ein hohes Investitionsvolumen. Und dass wir im Hochbau heuer 17,8 Milliarden S und im nächsten Jahr 18,4 Milliarden S ausgeben und dadurch 40 000 Arbeitsplätze sichern, der Bund aber auf 16,5 Milliarden sinkt und wir daher den Bund übertreffen, ist ein Faktum, das ich einfach deshalb wiederhole, weil Wiederholungen den Lernertrag sichern. Ich glaube allen anderen Wortmeldungen zum Trotz, gehört das auch festgestellt, dass Wien das macht und dass wir damit eben den Bund übertreffen und dadurch sehr wohl ein positives Beispiel geben, wie es geht. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Ganz kurz auch zur Frage Öffnung der Gemeindebauten und Vormerkscheine und wie das alles zusammenhängt. Ich meine, ganz allgemein, möchte ich schon zum Kollegen Gerstl sagen, Gettos in Wien kenne ich keine, wenn das Wort "Getto" im allgemeinen Sprachgebrauch überhaupt einen Sinn haben soll.

 

Zu den GRÜNEN sei gesagt: Wir haben ja diese Schritte gesetzt. Es gibt die Notfallswohnungen und sie sind auch von drei Viertel der Mieter in den Gemeindebauten nach unseren Befragungen nach durchaus angenommen worden. Es war einmal eine vorsichtige Öffnung, die sich vor allem auf die konzentriert, die hier aktuell Hilfe brauchen, und zwar egal welcher Nationalität.

 

Wir haben aber daneben auch einiges noch weiter bewegen können. Durch die allgemeine Wohnbeihilfe ist es gelungen, hier für diesen Personenkreis, aber nicht nur für diesen Personenkreis, sondern für alle

 

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