Gemeinderat,
7. Sitzung vom 20.11.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 112 von 125
stehe ich die
Vorgangsweise bei den Hausbesorgern und die Hilf- und Ratlosigkeit, die jetzt
ein Jahr lang geherrscht hat, nicht ganz. Also die Bundesregierung hat Ihnen
sozusagen gezeigt, wie es geht und auch in der Wohnrechtsnovelle die
entsprechenden Möglichkeiten geboten, sodass Sie hier nicht in der Zukunft eine
ganze Gruppe verunsichern müssen.
Und ich
glaube, es war gestern einer Ihrer Stadträte, der StR Schicker, der gemeint hat,
Freiheitliche bringen so um Mitternacht Anträge ein, die dann kurzfristig
entschieden werden müssen und womit ganze Berufsgruppen ausradiert werden: die
Hausbesorger. Also das ist Ihre Diktion. Anstatt dass Sie anerkennen, dass für
Mieter etwas Positives geschieht und diese ungerechtfertigte Vorgangsweise im
Bereich der Verordnungen aufhört, die ja der Bürgermeister erläßt, hinsichtlich
der Hausbesorger, oder erlassen hat, wo die Mieter nur mehr gestöhnt haben
unter den Betriebskosten, reden Sie vom Ausradieren ganzer Berufsgruppen. Es
gibt nach wie vor natürlich Leute, die als Hausbesorger tätig sind, das wissen
Sie, und es sind jene, die nachbesetzt werden, als Hausbetreuer tätig. Es ist
niemand ausradiert worden, es ist kein Arbeitsplatz vernichtet worden, aber es
ist mehr Gerechtigkeit und mehr Rechtssicherheit für die Mieter, aber auch für
Wiener Wohnen und die Hauseigentümer entstanden, und das war gut so. (Beifall bei der FPÖ.)
Sehr geehrte
Damen und Herren! Ich komme schon zum Schluss. (Zwischenruf des GR Volkmar Harwanegg.) Na ja, noch ein paar so
Zwischenrufe und ich kann das natürlich auch verlängern, damit Sie noch Freude
mit mir haben.
Ich glaube,
Wien profitiert von der guten Politik der Bundesregierung. Sie von der SPÖ
sollten sich endlich aus dem Schmollwinkerl herausbewegen und zum Nutzen aller
Wienerinnen und Wiener eine Kooperation auch mit dem Bund finden. Dann hat Wien
wieder Zukunft und dann haben wahrscheinlich auch Budgets ein anderes Aussehen,
als Sie es jetzt als Gegenmodell vorstellen. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzende
GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Als nächster Redner ist Herr GR Schieder am Wort.
GR Andreas Schieder (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats):
Frau Vorsitzende! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Ich war etwas verwundert
über die Ausführungen meines Vorredners, was das Budget betrifft, denn ich
denke, die für das nächste Jahr im Budget vorgesehenen fast
7 Milliarden S, die für Wohnbauförderung, für Wohnhaussanierung
budgetiert sind und natürlich auch ausgegeben werden im nächsten Jahr - das
sind übrigens 501 Millionen EUR -, sind genau Zeugnis dafür, wie
wichtig der Stadt Wien der Wohnbau ist, nachdem sehr viel Geld hier investiert
wird. Es ist noch dazu gelungen, quasi über gleich bleibende Leistungen, aber
durch Effizienzsteigerungen in Wahrheit das Leistungsniveau zu erhalten und
Mitteleinsatz effizienter zu gestalten. Wir sind damit in der Lage, auch im
nächsten Jahr 5 000 neue Wohnungen zu fördern. Dafür werden 4,6 Milliarden S
oder 330 Millionen EUR ausgegeben.
Und Sie wissen
auch wohl sehr genau, Herr Wagner, dass die 10 000 Wohnungen, die
gefördert wurden und auch gebaut wurden, ein Wohnbauprogramm waren, um Engpässe
am Wohnungsmarkt zu bekämpfen. Und ich denke - Sie hören es zwar nicht gerne,
aber es ist die Wahrheit -: Es war ein sehr erfolgreiches Wohnbauprogramm, das
dazu geführt hat, dass der Wohnungsengpass in unserer Stadt beseitigt werden
konnte, und was auch dazu geführt hat, dass das Mietenniveau in dieser Stadt
wieder gesunken ist. Wir haben Erhebungen, dass eben genau eine Neubauleistung
von 5 000 Wohnungen für die nächsten Jahre notwendig ist, um dieses
Niveau, um dieses gute Niveau und um dieses günstige oder preiswerte
Mietenniveau in dieser Stadt zu erhalten, und daher ist es auch sinnvoll, in
den nächsten Jahren 5 000 geförderte Wohnungen zu errichten.
Gleichzeitig
ist es auch wichtig, auf die Substanz der existierenden Wohnungen in der Stadt
zu schauen. Daher haben wir auch im Budget 3,2 Milliarden S budgetiert
für die Sanierung, was 231 Millionen EUR entspricht.
Und weil es
auch angeführt wurde, hebe ich ebenfalls die thermisch-energetische
Wohnhaussanierung hervor, die mit 375 Millionen S budgetiert ist, was
27 Millionen EUR entspricht. Und weil Kollege Fuchs auch angeführt
hat, dass das ein zentraler Forderungspunkt Ihrerseits und des Kollegen Nettig
sei, möchte ich nur sagen: Seit März 2000, wo dieses Programm ins Leben gerufen
wurde, bis Mitte dieses Jahres sind 1,2 Milliarden S in dieses
Programm geflossen, was zeigt, wie erfolgreich es ist. Also ich weiß nicht, auf
welche Forderung Sie hier reflektieren, denn wenn hier das Geld schon höchst
erfolgreich eingesetzt wird, ist es doch wohl eine recht schwache Forderung Ihrerseits,
es einzufordern, denn wir machen das schon längst.
Die thermische
Wohnhaussanierung hat vor allem drei Vorteile. Es senkt die Energieausgaben der
Mieter, also das heißt, es bleibt mehr Geld in den Taschen der Mieterinnen und
Mieter, was gerade in Zeiten dieser Bundesregierung mit der höchsten
Abgabenquote in der Geschichte dringend notwendig ist. Es fördert den
Umweltschutz, es entspricht einer Ersparnis von 40 000 Pkw im
Schadstoffausstoß. Und es schafft Beschäftigung.
Wie gesagt,
die 1,2 Milliarden S, die eingesetzt wurden seit Beginn dieses
Programms, haben 30 000 Wohnungen zur thermisch-energetischen Sanierung
gebracht. Und das Ziel ist - und auch das wissen Sie sehr wohl -, dass bis 2006
100 000 Wohnungen über die thermisch-energetische Wohnhaussanierung
saniert werden sollen im thermisch-energetischen Bereich und dies schafft auch
in Summe eine Beschäftigung von 5 500 Arbeitsplätzen.
Zum Punkt
Bundesmittel vielleicht einmal eine klei-
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