Gemeinderat,
7. Sitzung vom 20.11.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 58 von 125
tenz, die bis auf
weiteres zwar immer in Aussicht gestellt, aber nicht umgesetzt wird, Mittel für
Umbauten überall dort, wo man nachträglich feststellt, hoppla, da hat man ja
schon wieder auf Behinderte vergessen, wo aber nicht klar ist, wer jetzt
umbauen soll und woher das Geld für die teuren Umbauten kommen soll.
Vorsitzende
GRin Josefa Tomsik (unterbrechend): Frau Kollegin, darf ich Sie bitten, zum Schluss zu kommen.
StRin Mag
Maria Vassilakou: Es ist mein
letzter Satz, Frau Vorsitzende.
Man braucht
endlich auch genug Geld, um den Umbau der Haltestellencups rasch und zügig
voranzutreiben, denn was nutzen unsere tollen ULFs den Behinderten, wenn sie
sie auf Grund dessen, dass der Gehsteig nicht geeignet umgebaut worden ist, gar
nicht benutzen können.
Ich hoffe
übrigens, dass nächstes Jahr diese Liste viel, viel kürzer geworden ist und ich
daher dann nur mehr 5 Minuten reden muss. - Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzende
GRin Josefa Tomsik: Ich
danke. - Als Nächste ist Frau GRin Lakatha zum Wort gemeldet. Ich erteile es
ihr.
GRin Ingrid Lakatha (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrte Frau Vorsitzende!
Frau Stadträtin! Meine Damen und Herren!
Ich möchte nur
kurz auf meine Vorrednerin eingehen, weil ich eigentlich nicht verstehe, warum
sie sich so gegen die Polizeireform ausspricht.
Reform ist
eine Änderung und wir wollen weg von der Bürokratie. Wir wollen nicht, dass die
Polizisten hinter dem Schreibtisch sitzen, sondern die Polizei soll auf der
Straße sein, dass sich die Bevölkerung sicherer fühlt, dass die
Eigentumsdelikte zurückgehen, dass der Drogenkonsum zurückgeht oder sich zumindest
nicht ausweitet und vor allem, dass sich so hübsche Frauen, wie Sie es sind,
Frau Stadträtin, in dieser Stadt wohl fühlen können und dass sie auch unbeschadet
nach Hause gehen können. (Beifall bei der
ÖVP.)
Zu der
Behauptung, dass die Ausbildung darunter leidet, möchte ich sagen, dass lauter
gut ausgebildete Polizisten im Dienst sind und dass es an und für sich eine
Unterstellung ist, von einer schlechten Ausbildung zu sprechen, denn über
unsere Polizei lassen wir ganz sicher nichts kommen.
Dann wollte
ich noch etwas sagen, und zwar zur Integration. Das ist Ihnen ein ganz, ganz
persönliches Anliegen. Es ist ein starkes Engagement und Sie wissen, ich
schätze Sie sehr.
Das, was ich
aber jetzt nicht verstehe, ist, warum Sie im letzten Ausschuss, im letzten
Brauner-Ausschuss, gegen die Dotierung des Integrationsfonds gesprochen haben.
Es hat geheißen, die GRÜNEN werden diesem Aktenstück nicht zustimmen. Ich muss
sagen, auch wir haben mit manchen Sachen der Integrationspolitik sehr große
Probleme, sei es durch Äußerungen des Herrn Vizebürgermeisters oder auch durch
den Geschäftsführer dieses Vereins, des Fonds. Aber wir haben diesem Aktenstück
zugestimmt, denn dieses Geld ist bitte notwendig, dass mit und für Migranten
gearbeitet wird. Und daher werden wir auch im Gemeinderat da zustimmen.
Und wenn Sie
das bitte nicht tun, dann muss ich sagen, ist das eigentlich Verrat an einer
Idee, denn man kann nicht nur Worte schwingen, sondern man muss auch darauf
schauen, dass Geld zur Verfügung steht. (Beifall
bei der ÖVP.)
Dass wir
diesem Budgetvoranschlag nicht zustimmen, ist inzwischen sicher kein Geheimnis
mehr. Wir halten es weder für ein Reformbudget noch für ein zukunftsweisendes.
Es ist weder ausgeglichen noch ist es gut. Kredite als Einnahmen zu deklarieren,
ist nach der kameralistischen Buchhaltung absolut in Ordnung. Im privaten
Haushalt bedeutet aber ein Kredit nur eine kurzzeitige Einnahme, denn dann
kommt die Realität und es heißt, Schulden zurückzahlen, und zwar die Schulden
mit den Zinsen.
Und wenn Herr
StR Rieder in einer Pressekonferenz noch von einem Schuldenabbau spricht und außerdem
von einem Überschuss, ist die Irreführung der Wienerinnen und Wiener perfekt.
Denn wenn die Versprechungen der Sozialdemokraten, keine Tarif- und
Gebührenerhöhungen vorzunehmen, den gleichen Wahrheitsgehalt haben, wie dass
der Strom in Wien billiger wird, dann kann sich die Wiener Bevölkerung im
nächsten Jahr auf eine Preislawine gefasst machen. Die ÖVP wird alles unternehmen,
um dies zu verhindern, und die Wiener Bevölkerung zeitgerecht von den
gebrochenen Wahlversprechen der SPÖ informieren. - Jetzt hätte ich gerne einen
Applaus gehabt, aber ich krieg ihn nicht. (Heiterkeit
und Beifall bei der ÖVP.)
Und nun zum
Frauenbudget der MA 57. Ich muss sagen, es ist der Frau Stadträtin
gelungen, für die MA 57 eine Erhöhung des Budgets festzusetzen. Das ist
eine positive Eigenschaft gewesen.
Neu ist mir
die Aussage der GRin Kato, dass 50 Prozent des Frauenbudgets für
Arbeitsmarktprojekte verwendet werden. (GRin
Sonja Kato: 20 Prozent!) 20 Prozent. Jetzt kann ich aber nicht
mehr nachrechnen. Ich kann nämlich nur sagen: 50 Prozent, ungefähr
50 Prozent werden für die Frauenhäuser verwendet. Und wir bekommen ein
viertes Frauenhaus, das ist absolut positiv. Aber ich kann nicht sagen, dass
dies ein Budget ist, wo es Projekte für die Zukunft gibt und ob alle Sachen,
die budgetiert sind, auch wirklich ausgeführt werden. Es sind zwar
6 Millionen S mehr, aber die Führung eines Frauenhauses kostet im
Jahr etwa 10 Millionen S. Also ich gehe davon aus, dass
wahrscheinlich auch hier Kürzungen im Frauenbudget vorgenommen werden müssen.
Etwas, was wir nicht
verstehen und was uns eigentlich empört, ist, dass für EU-Projekte nur ein
nicht dotierter Ansatz vorhanden ist. Wir alle wissen, dass
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular