Gemeinderat,
7. Sitzung vom 20.11.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 51 von 125
jetzt nicht näher
eingehen.
Ich möchte
jetzt zu Temelin Folgendes sagen: Wir wissen alle, was für Probleme es gibt in
punkto Temelin, und wir wissen auch - vor zwei Monaten hat es der Bürgermeister
auch hier erklärt -, dass es mit dem Zivilschutz in unserer Stadt nicht zum Besten
steht. Eigentlich hat er eine Bankrotterklärung abgegeben über den Zivilschutz
in unserer Stadt.
Es waren viele
von uns, einschließlich der Frau Stadträtin, die zur Präsidentin des Wiener
Zivilschutzverbands, der jetzt "Die Helfer Wiens" heißt, gewählt
wurde, bei der Generalversammlung, und da haben wir Trauriges erfahren, nämlich
dass es budgetär eigentlich sehr traurig bestellt ist um diesen Verein und dass
es diesem Verein ja überhaupt nicht möglich sein kann, die Bevölkerung
umfassend aufzuklären über Zivilschutzagenden und besonders über die notwendige
Bevorratung zu Hause und was man diesbezüglich machen sollte. Ich glaube ganz
fest und ich bin davon überzeugt, dass es in vielen Bereichen ... (GR Mag Rüdiger Maresch: Nulldefizit!)
Was hat das Nulldefizit mit dem Zivilschutz zu tun? (GR Mag Rüdiger Maresch: Na ja, Nulldefizit, daher gibt es kein Budget
dafür!) Es tut mir wirklich Leid, dass ich das aus einem Mund eines Lehrers
höre, und ich bin froh, dass meine Tochter nicht von so einem Lehrer unterrichtet
wird. (Beifall bei der FPÖ. - GR Mag
Rüdiger Maresch: Das geht sich nicht mehr aus!)
Wie gesagt,
wir sollten uns - und das sollte wirklich auf breiter Basis sein - endlich dazu
bekennen, dass wir die zivilschutzmäßige Aufklärung der Bevölkerung wirklich
ernst nehmen. Ich glaube, der 11. September hat die Bevölkerung in einem
Ausmaß sensibilisiert, sodass die Menschen auch bereit sind, Vorräte
einzulagern, dass sie bereit sind, notwendige Schutzmaßnahmen zu ergreifen, und
deshalb stelle ich jetzt im Namen der FPÖ einen Beschlussantrag. (Zwischenruf des GR Mag Rüdiger Maresch.) Was
gibt es denn? (GR Mag Rüdiger Maresch:
Wie wollen Sie den Leuten erklären, dass die Twin Towers irgendetwas mit der
Speis zu tun haben?)
Man merkt,
Herr Kollege, dass Sie bei dieser Zivilschutzverbandversammlung gefehlt haben.
Denn da steht nämlich grundsätzlich - und das ist jedem, der sich mit
Zivilschutz befasst, natürlich vollkommen klar -, dass man schauen sollte, dass
jeder Haushalt eine Bevorratung für zumindest 14 Tage eingelagert hat.
Aber Sie könnten sich beim Zivilschutzverband beziehungsweise bei den
"Helfern Wiens" diesbezüglich erkundigen. Die werden Ihnen sicher
gern das notwendige Informationsmaterial zur Verfügung stellen, damit Sie das
gegebenenfalls auch weitergeben können.
Jetzt stellen
wir den Antrag und ich verlese ihn:
"Gerade
in der jetzigen Zeit ist die umfassende Aufklärung der Bevölkerung über die
Belange des Zivilschutzes, insbesondere auch die Möglichkeiten der Eigenvorsorge,
ein Gebot der Stunde. Zu diesem Zweck wäre eine ausreichende finanzielle
Dotierung des Vereins 'Die Helfer Wiens' notwendig.
Die
gefertigten Gemeinderäte stellen daher gemeinsam mit den Mitunterzeichnern
folgenden Beschlussantrag:
Die Gemeinde
Wien möge dem Verein 'Die Helfer Wiens' die zu einer umfassenden Aufklärung der
Bevölkerung in Bezug auf Zivilschutz, vor allem auf die Möglichkeiten der
Eigenvorsorge, notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung stellen."
In formeller
Hinsicht wird die sofortige Abstimmung gefordert. (Beifall bei der FPÖ. - GR Dipl Ing Martin Margulies: Welche Summe
schwebt Ihnen vor? "Notwendig" und "ausreichend" - welche
Summe ist das?) Herr Kollege, ich glaube Sie sollten das Thema wirklich
ernst nehmen. (GR Dipl Ing Martin Margulies:
Ich meine das ernst!) Es gibt diesen Verein, und wenn sich die Gemeinde
Wien dazu bereit erklärt, eine Dotation vorzunehmen, müssen wir uns einmal
gemeinsam mit diesem Verein zusammensetzen, wie viel es wirklich genau kosten
würde, entsprechende Aufklärung zu betreiben in der Bevölkerung, auf
Arbeitsplätzen, auch in den Schulen, vor allem von geschultem Personal und
nicht von unqualifizierten Lehrkräften, wie sie leider auch in diesem Haus anwesend
sind. (GR Mag Rüdiger Maresch: Und wie
ist das mit den Polizisten?) Die werden schon entsprechend in Zivilschutz
geschult, da brauchen Sie keine Sorge zu haben. Das funktioniert relativ gut.
Wir sollten,
glaube ich, diese Polemik, die jetzt besonders von den Grünen kommt - und ich danke auch der SPÖ, dass sie dieses
Thema offensichtlich ernst nimmt -, wirklich wegstecken. Das Thema ist zu ernst
und im Interesse der Wienerinnen und Wiener hoffe ich auf eine breite Mehrheit
für diesen Antrag. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzende GRin Josefa Tomsik: Ich danke. - Als Nächste
ist Frau GRin Sonja Kato zum Wort gemeldet. Ich erteile es ihr.
GRin Sonja Kato (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats):
Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Frau Stadträtin! Meine Damen und
Herren!
Ich erspare es Ihnen und
mir, auf die Ausführungen des Herrn Abg Kreißl zur Frauenpolitik einzugehen,
denn das hieße, ihn ernst zu nehmen, und ich glaube, das brauchen wir in diesem
Bereich nicht zu tun. (Beifall bei der
SPÖ.)
Es ist mir aber
leider nicht möglich, darauf zu verzichten, der anderen Vorrednerin, Vana - ich
hoffe, sie hört mich irgendwo, sehen kann ich sie nicht -, ein paar Dinge zu
antworten. Gleich zu Beginn muss ich sagen, ich bin ein bisschen enttäuscht,
denn als ich die Rednerliste angeschaut und gesehen habe, wer vor mir spricht,
nämlich die Frau Dr Vana, der Herr Dr Ulm und der Herr Kreißl, habe ich
eigentlich nur von Frau Dr Vana niveauvolle und auch inhaltlich fundierte
Äußerungen erwartet. Aber wie so oft sind die Grünen
gut für eine Überraschung und auch dieses Mal war es eine Überraschung, die
Statements von Frau
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