Gemeinderat,
7. Sitzung vom 20.11.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 31 von 125
Fall ist, dem
zustimmen zu wollen, zumindest einmal, dass es im Ausschuss überlegt wird. -
Herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzender
GR Günther Reiter: Herr amtsf
StR Dipl Ing Rudolf Schicker hat sich zum Wort gemeldet. Ich erteile es ihm.
Amtsf StR Dipl
Ing Rudolf Schicker: Sehr geehrte
Damen und Herren!
Ich möchte zu
den Aufgaben und Arbeitsbereichen meiner Geschäftsgruppe nichts mehr Wesentliches
dazufügen. Es haben die Diskussionsredner ja sehr gut darauf Bezug genommen.
Ich möchte
aber doch auf einige der Wortmeldungen eingehen und ein paar Kommentare dazu
abgeben, denn manches ist erklärungs- und diskussionswürdig.
Lassen Sie
mich mit dem Bereich Hakoah beginnen, der mir wesentlich wichtiger ist, als das
Frau Cordon versucht hat, darzustellen, die die Antwort offenbar nicht mehr
abwarten konnte und nicht mehr im Saal ist.
Mir geht es
bei dieser Frage der Restitution sehr wohl darum, dass wir sie rasch,
sorgfältig und mustergültig für diese Stadt Wien und für Österreich erfüllen
und durchziehen und dass es nicht darum gehen kann, dass wir kleinliche
Diskussionen darüber abführen, ob jetzt jeder einzelne Anrainer, ob jetzt jeder
einzelne Grundbesitzer in dieser Gegend wirklich zufrieden gestellt ist,
sondern mir geht es darum, dass man die Restitution an den Sportklub Hakoah in
einer Form abführt, die dieser Stadt würdig ist, die die Ehre dieses Vereins
wiederherstellt, die die Ehre auch der Stadt Wien wiederherstellt und dieser
Republik. Mir geht ... (Beifall bei der
SPÖ.)
Mir geht es
darum, dass wir das, was für den Verein die beste Lösung ist, herausnehmen und
gemeinsam mit diesem Verein eine Lösung zustande bringen.
Ich habe dir,
Klubobmann Chorherr, die Möglichkeiten, die die Stadtplanung aufgezeigt hat,
zur Verfügung gestellt. Du hast sie mit dem Planungsdirektor auch
durchgegangen. Du weißt, wie problematisch jeder einzelne der möglichen Standorte
ist. Du weißt, welche Vorteile und Nachteile jeder dieser Standorte hat. Du
weißt auch - und das zur Korrektur zur Frau Cordon -, dass die Auswahl dieses
einen von der Hakoah gewünschten Standorts nicht durch die Stadtregierung
erfolgt ist, nicht durch den Bürgermeister erfolgt ist, schon gar nicht durch
den Bezirksvorsteher, sondern durch die Gremien der Hakoah und durch die
Kultusgemeinde erfolgt ist. Also lassen wir das so stehen, wie es wirklich war.
Die Auswahl des gewünschten Standorts ist vom Verein Hakoah gemeinsam mit der
Israelitischen Kultusgemeinde erfolgt.
Dass wir mit
einzelnen Punkten dort nicht einverstanden sein können, dass wir mit einzelnen
Projektteilen nicht einverstanden waren, das ist dokumentiert und
nachvollziehbar, und es hat gravierende Veränderungen bei dem Projekt gegeben.
Wir haben dieses Gebiet seit drei Jahren für die Flächenwidmungs- und
Bebauungsplanung vorbereitet. Wir haben dort den Gründruck in Diskussion
gehabt. Wir haben dort in diesem Monat den Fachbeirat mit diesem Areal befasst
und der Fachbeirat für Stadtplanung hat in seiner Stellungnahme auch auf eine
mögliche Ansiedelung des Sportplatzes Hakoah im Gebiet des Augartens Bezug
genommen und hat festgestellt, dass das derzeit von Hakoah betriebene Projekt
unter gewissen Rahmenbedingungen sehr wohl an diesem Standort realisierbar
wäre.
Also, Frau
Cordon, nehmen Sie zur Kenntnis, dass innerhalb der Stadtplanung und dass,
zumindest seit ich dieses Ressort leite, hier tatsächlich alles darangesetzt
wird, die Restitution auch umzusetzen und herbeizuführen, dass Hakoah wieder zu
seinem Sportplatz kommt. Und nehmen Sie bitte auch zur Kenntnis, dass es kein
Abschieben auf einen Bezirk, auf einen Bezirksvorsteher oder auf eine
Bezirksbaukommission oder eine Bezirksentwicklungskommission ist, sondern dass
es zum legitimen Recht der Bezirke gehört, zu Flächenwidmungsangelegenheiten
Stellung zu nehmen, und zwar in einer Form Stellung zu nehmen, dass die Inhalte
dieser Stellungnahme auch zu würdigen sind. Und genau darum geht es, wenn der
2. Bezirk hier eingeschalten wird und nicht um ein Abschieben von irgendwelchen
Entscheidungsfindungen.
Nehmen Sie
bitte auch zur Kenntnis, dass es der grünen Fraktion im 2. Bezirk gut
anstehen würde, diese Entscheidungsfindung so rasch wie möglich und im Sinne
der Restitution voranzutreiben und nicht lange herumzudiskutieren, ob denn
dieses eine kleine Detail passt oder nicht. Wenn Sie mit uns übereinstimmen,
dass die Restitution schnell erfolgen soll, wie Sie das auch in dem Antrag hier
zum Ausdruck bringen wollen - offensichtlich, um diese Fehlleistungen einzelner
Teile Ihrer Bezirksfraktion zu kaschieren oder jetzt endlich einmal zu
beseitigen, wo ich sehr froh wäre, wenn das behebbar ist. Nehmen Sie bitte auch
zur Kenntnis, dass es eine Angelegenheit des Grundbesitzers ist, dort auch dann
dafür Sorge zu tragen, dass wir in der Stadtplanung endgültig die Festlegung
treffen können, dass dort der Sportplatz Platz greifen kann und dass es nicht
eine Angelegenheit der Stadt Wien ist, bei diesem Grundeigentümer die
schwierigen Verhandlungen zwischen Wirtschaftsministerium und zwischen
Landwirtschaftsministerium zu einem gültigen Ende zu bringen, denn die Republik
Österreich ist Vertragspartner der Vereinigten Staaten von Amerika, was die
Restitutionsangelegenheiten betrifft, und wir sind dort als Stadt Wien - da
haben Sie vollkommen Recht - für die Restitution verantwortlich sind. Aber
Vertragspartner ist die Republik Österreich und die Republik Österreich hat mit
ihren Organen auch dafür Sorge zu tragen, dass die Restitution ermöglicht wird.
Wir sind dabei, die Vorbereitungen zu treffen. Wir könnten das soweit auch zur
Verfügung stellen, aber es liegt an der Republik Österreich und ihren Ministerien.
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