Gemeinderat,
7. Sitzung vom 20.11.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 25 von 125
Verzögerungstaktik!)
Dann werden Sie nie eine Antwort drauf kriegen. Und was für Antworten? - Ich
meine, Einbindung der Anwohner fällt Ihnen früh ein! Sie wissen genau, was für
Probleme das dann geben wird! Ist okay, aber das fällt Ihnen jetzt erst ein? -
Na gute Nacht, langsam ist Ihr Zugang zur Bevölkerung, kann ich nur sagen. (GR Godwin Schuster: Ihre Verzögerungstaktik
ist das!)
Grünbilanzausgleich,
das ist so ähnlich, wie das, was wir uns überlegt haben. Sie wollen auch einen
Grünbilanzausgleich. Da fragen Sie jetzt? (GRin
Mag Sonja Wehsely: Das ist eine Forderung?) Ja, das ist eine Forderung an
den Bund, oder an wen denn, an wen? (GRin
Mag Sonja Wehsely: Eine Forderung an den Bund!) Ja, gut, Sie wissen ganz genau,
dass Ihre Vorgangsweise sehr, sehr zu hinterfragen ist. (Aufregung bei der SPÖ.) Wir haben sehr wohl eine Frage zu stellen (GRin Mag Sonja Wehsely: Sie wollen die Restitution
nicht!), weil Sie sich so aufregen, liebe Frau Kollegin, wie betroffen Sie
das Ganze macht. (GRin Mag Sonja Wehsely:
Sie wollen die Restitution ja gar nicht! - Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Eine
weitere tatsächliche Berichtigung kommt von Herrn GR Reiter, bitte. (GR Kurth-Bodo Blind: Sehr liberal! - GR
Michael Kreißl: Wirklich, sehr liberal! - Heiterkeit bei der FPÖ.)
GR Günther Reiter (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats):
Herr Vorsitzender! Herr Stadtrat! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Nur ganz kurz
zur Stilfrage, die der Kollege ...
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer (unterbrechend): Ein Liberaler hält mir
Liberalität vor? (Allgemeine Heiterkeit.)
GR Günther Reiter (fortsetzend): Herr Vorsitzender, darf ich meine tatsächliche
Berichtigung wahrnehmen? - Danke schön.
Ganz kurz nur
Stilfrage, die Kollege Gerstl in seinem letzten Absatz des Debattenbeitrags
erwähnt hat. Arbeitsausschuss statt Entwicklungskommission, na
selbstverständlich. Ich war ebenfalls dort anwesend und der Herr Stadtrat hat
in einem Zusatz zu dieser Passage - und die haben Sie jetzt nicht erwähnt -
bekundet, dass die Oppositionsparteien bis 21. Juni ihre Überlegungen
einbringen können, damit dann zeitgerecht die Stadtentwicklungskommission informiert
ist. Das haben Sie jetzt leider nicht erwähnt. (GR Mag Wolfgang Gerstl geht zum Vorsitzenden. - Heiterkeit bei der SPÖ
und bei der FPÖ.)
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Herr
Gerstl, mach' ma gleich weiter. Na, da brauchen'S ja kein Manuskript. (Allgemeine Heiterkeit.)
GR Mag
Wolfgang Gerstl (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien):
Herr Vorsitzender!
Herr Kollege
Reiter, Sie haben mich jetzt leider herausgefordert, noch einmal das Ganze
richtig zu stellen. Es ist sowohl richtig, was Sie gesagt haben, als auch das,
was ich gesagt habe. Aber wir müssen es gemeinsam sehen, nämlich: Die Arbeitsgruppe
hat beschlossen, und davon sind Sie bei der Formulierung nicht abgegangen, und
der Herr Stadtrat hat in diesem Bereich keine Möglichkeit gegeben, eine andere
Entscheidung zu treffen. Wir mussten weiterhin zustimmend zur Kenntnis nehmen
und gegenüber Dritten nach besten Kräften zu unterstützen. Das haben Sie weiterhin
aufrecht erhalten.
Nur zusätzlich
erhielten wir die Möglichkeit, wie es heißt: "Die politischen Fraktionen
werden ersucht, bis 21. November" - das heißt bis morgen -
"eigene Vorschläge dazu noch einzubringen." Das ändert aber nichts an
der grundsätzlichen Zustimmung des Papiers. Das heißt, diese Vorschläge, die
wir noch einbringen hätten dürfen, sind in Wirklichkeit für die Katz'. - Danke
für die Möglichkeit der weiteren Richtigstellung. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: So und
nun ist es so weit. Frau GRin Trammer, das Podium gehört für 20 Minuten
Ihnen.
GRin Heike Trammer (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Vorsitzender!
Herr Stadtrat! Sehr geehrte Damen und Herren!
Budgetdebatte
zweiter Tag, Budgetvoranschlag 2002. Nun, mir liegt ein Märchenbuch vor. Für
die einen soll dieses Papier wohl ein Budget sein, für die anderen und für mich
allerdings ist es eine Märchengruselgeschichte, Autor: Finanzstadtrat Rieder.
Soll man Nachsicht walten lassen, weil dies sein erstes Budget ist, für das er
sich verantwortlich zeigt? - Nun ich denke nicht. Dafür ist der Herr
Vizebürgermeister schon zu lange in der Politik. Aber warum Gruselgeschichte? -
Weil die alte Stadtregierung an der Budgetsanierung in Wahrheit gescheitert ist
und vor den Wahlen echte Strukturreformen versäumt hat. Es ist keine
Strukturreform, wenn 1 EURO-Milliarde budgettechnisch zu den einzelnen
Ressorts verschoben wird und man dann sagt: Toll, wie die hier eingespart haben
und wie wir uns jetzt hier feiern lassen können.
Das Wiener
Belastungspaket der SPÖ beinhaltet die Einführung einer neuen Stromsteuer, eine
massive Verteuerung beim Wohnen, kräftige Erhöhungen im Sozialbereich, nämlich
der Pflegedienste einerseits und Leistungskürzungen im Gesundheitsbereich
andererseits. Frau StRin Pittermann hat das auch rechtzeitig erkannt und in
ihrem Brief an Freund Rieder die eklatanten Missstände vorzeitig aufgezeigt,
gruseln in den eigenen Reihen sozusagen. Auch die Presse geht nicht sehr
wohlwollend mit diesem Budget um. Vor einer Woche stand da: "Dieser
Voranschlag ist eine Rechnung mit vielen Unbekannten". Heute lesen wir
sogar von einer Mogelpackung.
Dieses
Trickbudget, Herr StR Rieder, das ist wirklich Ihr Baby und sich ausreden auf
die Bundesregierung, halte ich für wirklich armselig. Ich fordere Sie auf,
übernehmen Sie doch endlich Verantwortung für Ihr Ressort und verstecken sich
nicht immer hinter dem Rockzipfel des Finanzministers! (Beifall bei der FPÖ.)
Missstände und
budgetäre Fehlplanungen gibt es
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