Gemeinderat,
7. Sitzung vom 19.11.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 136 von 138
ausgelassen und die
Künstler im Stich gelassen hat. So schaut’s aus!
Und wenn es
hoffentlich eine Betroffenheit und kein Gelächter bei der ÖVP-Fraktion gibt,
dann sagen Sie bitte Herrn Morak die Kontonummer 04230106900 bei der CA.
Zum wirklichen
Schluss. Herzlichen Dank allen engagierten Beamten, die an der Erstellung des
Budgets beteiligt waren. Es ist etwas Gutes gelungen. Es ist ein hervorragendes
Budget.
Ganz
besonderen Dank aber allen Künstlerinnen und Künstlern dieser Stadt, allen
Kulturvermittlern; sie sind letztlich auch 2002 für den Erfolg der Wiener
Kulturpolitik hauptverantwortlich. - Vielen Dank. (Anhaltender Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Zu
einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Frau GRin Ringler gemeldet. - Bitte.
Drei Minuten.
GRin Marie Ringler (Grüner Klub im Rathaus): Tut mir Leid, dass ich Ihre wertvolle
Zeit hier noch in Anspruch nehmen muss, aber Frau GRin Themel hat es herausgefordert.
Wenn Sie das
Budget lesen, dann wissen Sie, das es eben nun mal nicht so ist, dass es
gestiegen ist. In absoluten Zahlen mag das so sein, aber werfen wir Äpfel nicht
mit Birnen in einen Korb. (Zwischenrufe
bei der SPÖ.) Ich rechne es Ihnen jetzt gerne vor.
Es gibt einen
Budgetantrag, der lautet 2891, das sind 6,430 Millionen EUR. Das ist
das Budget des Herrn Dr Ehalt für die Forschung. Das war bis dato nicht in
dieser Gesamtsumme enthalten.
Ähnlich
verhält es sich mit dem Sammelansatz Personal- und Sachaufwendungen: 0264,
10 266 000 EUR. Auch dieser Ansatz war bis dato nicht im Budget
enthalten.
Wenn Sie diese
zwei Summen, die man nun mal nicht in die Rechnung hineinnehmen darf, abziehen,
dann kommen Sie auf folgende Summen: Das Budget 2001 war
161 444 669 EUR und das Budget 2002 ist
156 260 000 EUR. Und das sind 3,2 Prozent weniger als im
Vorjahr. (GR Dr Andreas Salcher: So
schaut’s aus! - Heiterkeit bei der ÖVP:)
Und wenn Sie
sich jetzt auch noch anschauen, wie sich der Anteil des Kulturbudgets am
Gesamtbudget entwickelt hat, dann werden Sie feststellen, dass der Anteil 2001
1,71 Prozent war, 2002 beträgt er nach Ihrer Rechnung 1,87 Prozent,
nach der eigentlich richtigen Rechnung 1,69 Prozent. (GR Johannes Prochaska: So schaut’s aus! - Heiterkeit bei der ÖVP.) Es
tut mir sehr Leid! Guten Abend! (Beifall
bei den GRÜNEN und bei der ÖVP.)
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: So,
jetzt wissen wir alle, wie wir ausschauen.
Herr amtsf StR
Dr Mailath-Pokorny.
Amtsf StR Dr
Andreas Mailath-Pokorny:
Richtig, Herr Klubobmann, ich werde das vielleicht ein bissel erläutern, das
Vergleichbare mit dem Vergleichbaren.
Meine sehr
verehrten Damen und Herren! Herr Vorsitzender!
Herr GR
Salcher hat ein bissel Pech mit den Metaphern, mit Bildern, die er in der
letzten Zeit verwendet hat. Bei der letzten Gemeinderatssitzung hat er das mit
den virtuellen Presseaussendungen gehabt, diesmal mit dem James Bond.
Also ich habe
jetzt ein bissel darüber nachgedacht. Ich habe viele Assoziationen zum Peter
Marboe, aber sicher nicht die des Sean Connery. (Heiterkeit.) Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, wem von beiden
das jetzt unangenehmer sein soll, diese Verbindung. (Heiterkeit.) Und ob der Peter Marboe unbedingt als Sean Connery
der Kulturpolitik in die Geschichte eingehen will, mag ich auch zu bezweifeln.
Aber, lieber Herr GR Salcher, wir haben noch fünf Jahre vor uns, da können Sie
sicher noch ein bissel an den Metaphern arbeiten. (Heiterkeit.)
Aber wenn sich
die grüne Fraktion gerade so ungeheuer gut unterhält: Also das mit den Zahlen
ist auch so eine Geschichte. Liebe Marie Ringler! Vor zehn Tagen saßen wir noch
im Ausschuss, wo du unter dem Nicken der Fraktionen der Freiheitlichen und der
ÖVP gesagt hast: Das grüne Buch kann ich nicht lesen. Ich verstehe das nicht,
was da drinnen steht im Budget. Könnt ihr uns das nicht ein bissel aufschlüsseln?
- Also meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben das gerne gemacht. Wir
haben versucht, das aufzuschlüsseln. Und ich freue mich, dass du da jetzt versuchst,
die Zahlen zusammenzustellen.
Aber, meine
Damen und Herren, wahr ist, und an dem kommen wir nicht herum, Gott sei Dank:
Dieses Budget ist das höchste Kulturbudget, das die Stadt Wien jemals hatte.
Punkt. (Beifall bei der SPÖ.)
Und es ist
auch sehr einfach auszurechnen. Das, was unterm Strich steht, gilt. Das ist
einmal die Zahl. Darüber hinaus gibt es dann natürlich die Zahl, die man auch
nehmen kann, wenn man sagt: Vergleichen wir das Vergleichbare miteinander. Also
gut, die Personal- und Sachkosten sind auch dazugekommen und die Wissenschaft
ist auch dazugekommen.
Da nehmen wir
aber etwas, womit eigentlich jeder Budgetist redlicherweise arbeitet, nämlich
das Ordinarium. Und wenn wir das Ordinarium plus dem Kunstförderungsbeitrag des
Jahres 2001 mit dem Jahr 2002 vergleichen, so kommen wir ebenfalls auf eine
Erhöhung, nämlich von knapp 4 Prozent. Und das ist letztendlich auch das,
was zählt, das ist nämlich das operative Budget der MA 7.
Was man
natürlich auch zu bedenken hat, aber weil mein geschätzter Amtsvorgänger so
gerne sich darauf beruft, was nicht alles in einem Sonderbudget und
Sonderprojekt und mittels Sonderprojekten gelaufen ist: Ein Sonderprojekt ist
das, was es aussagt, es ist eine einmalige Finanzierung für ein bestimmtes
Vorhaben. Und solche einmaligen Finanzierungen für bestimmte Vorhaben haben es
an sich, dass sie beginnen und auch wieder ein Ende haben, und dann gibt es
andere Sonderfinanzierungen.
Das heißt, wenn wir
uns auf diese Zahlenspielerei einlassen, dann bitte seriös bleiben und bitte,
Herr
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
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