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Gemeinderat, 7. Sitzung vom 19.11.2001, Wörtliches Protokoll  -  Seite 135 von 138

 

2002 beginnt bei den Wiener Festwochen eine neue Ära. Luc Bondy ist der alleinige Intendant und der hohe Stellenwert der Wiener Festwochen im nationalen und internationalen Kulturleben bereitet große Freude.

 

Das Tanzquartier im Museumsquartier hat mit großem Erfolg seinen Betrieb aufgenommen. Das Jahr 2002 wird beweisen, wie notwendig es war, dieses Tanzquartier mit all seinen neuen und innovativen Möglichkeiten für die Tänzerinnen und Tänzer zu errichten. - Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten haben uns immer vehement dafür eingesetzt.

 

Das Kindermuseum, über das schon gesprochen wurde, war bereits in den allerersten Wochen seit der Eröffnung im September überlaufen. 15 000 Kinder im ersten Monat. 2002 wird für das Kindermuseum ein Jahr der Herausforderungen: die Durchfinanzierung des Volljahresbetriebs. Die sozialdemokratische Fraktion im Wiener Gemeinderat steht zu den finanziellen Zusagen. Schwarz-Blau zieht sich aus der Finanzierung zurück. Und ich frage Sie: Wie kommen die Kinder dazu? Wie kommt die engagierte Leitung des Kindermuseums dazu?

 

Das Kinderhaus im Museumsquartier - es wird kommen. Es gilt noch Details auszuverhandeln. Herr Dr Marboe, hätten Sie ein wenig flotter verhandelt, denn Briefe allein schreiben genügt nicht. Verhandlungen sind anschließend notwendig. Ich erinnere mich sehr gut, wie vor, ich weiß nicht, vielleicht einem Jahr oder eineinhalb Jahren, meine Kollegin Wehsely mir erzählt hat, dass Sie meine Kollegin Wehsely gebeten hätten, sie möge doch so gut sein und mit der Frau Vizebürgermeister und so weiter und so weiter.

 

Ein besonderes Anliegen ist der sozialdemokratischen Fraktion und ihrem StR Dr Mailath-Pokorny im Jahr 2002 und darüber hinaus auch die Bedeutung der nach Wien zugewanderten Menschen, die hier ihren Beitrag zur Entwicklung von Kunst und Kultur geleistet haben und leisten. Die Unterstützung der sozialdemokratischen Fraktion ist und bleibt allen dort Aktiven sicher.

 

Kulturpolitik ist aber auch ein Instrument der Emanzipation. Wien strebt die volle Gleichberechtigung für Frauen und daher auch die Verbesserung der Zugangsbedingungen für Künstlerinnen und Kulturarbeiterinnen zu allen Bereichen und Positionen des Kunst- und Kulturlebens an.

 

Es wurden vor kurzem Führungspositionen an Frauen im Schauspielhaus, im Tanzquartier, im Theater der Jugend, im Theater in den Außenbezirken vergeben. Das macht der Herr Stadtrat.

 

Die Erstellung eines Frauenkunstberichts ist für das Jahr 2002 vorgesehen; er wird jährlich über den Fortschritt der Maßnahmen zur Gleichstellung von Frauen und Männern im Bereich von Kunst und Kultur Aufschluss geben.

 

Im Bereich der Wissenschaft wird die Stadt Wien weiterhin bemüht sein, inhaltliche Defizite des Bundes aufzufangen. Zahlreiche Aktivitäten, die ich hier nicht nennen muss, die Sie alle kennen, beweisen dies.

 

Den Freien Gruppen steht im Jahr 2002 ein Budget von über 5 Millionen EUR zur Verfügung. Es wird jede Anstrengung unternommen werden, hier zusätzliche Mittel frei zu machen. Durch diesen Gesamtbetrag jedenfalls ist im Ressort die gute Möglichkeit gegeben, kurzfristig und flexibel auf die Förderungswünsche der Freien Gruppen einzugehen.

 

Für das Art-and-Designe-Center werden 2002 die Expertengespräche fortgesetzt. Nur eine exakte und gute Vorbereitung wird hier zu einem guten Ergebnis führen.

 

Ich bin auf verschiedene Sachen jetzt nicht eingegangen, aber alles, alles, meine Damen und Herren von der ÖVP, von den anderen Oppositionsparteien, alles hat im Budget 2002 Berücksichtigung gefunden. Alle werden auch im kommenden Jahr die entsprechende Unterstützung durch den amtsführenden Stadtrat für Kultur und Wissenschaft und durch die sozialdemokratische Fraktion erfahren. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Um wirklich zum Schluss zu kommen: Budgetansätze, wie auch das vorliegende für 2002, sind kommunizierende Gefäße. Oder es gibt, wie immer im Leben, den positiven oder den negativen Ansatz. Es ist ein sehr komplexes Thema. Dennoch, Faktum ist: Das Kulturbudget 2002 ist das höchste, das die Stadt Wien jemals hatte - plus 3,7 Prozent. So schaut’s aus, sage ich Ihnen! (Beifall bei der SPÖ.)

 

Dennoch: Wien kann nicht alle Versäumnisse der schwarz-blauen Regierung ausgleichen und ein Budget richtig zu lesen, ist nicht leicht. Ich sagte es schon: Pressemitteilungen sind leichter zu erstellen. Und wenn von den Oppositionsparteien rasches politisches Kleingeld durch Madigmachen des vorliegenden Kulturbudgets erhofft wird - Sie werden es nicht bekommen.

 

Wir Wiener Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten und StR Dr Andreas Mailath-Pokorny stehen konsequent für die Freiheit der Kunst und für das Ermöglichen der Vielfalt im Kunst- und Kulturbereich. Ich sagte es schon und ich sage es gerne noch einmal: Auf uns können sich die Künstlerinnen und Künstler verlassen.

 

Und weil ich es mir überhaupt nicht verkneifen kann: Im "Kurier" vom 16. November war auf der Kulturseite - erstmals überhaupt, solange ich mich erinnern kann - ein Spendenaufruf. Gernot Lechner, dem Produzenten von "Schlussstrich", eine Theaterproduktion im Belvedere anlässlich des Staatsfeiertags, fehlen 200 000 S. Sie fehlen deshalb, weil er sie von Schwarz-Blau erwartet, aber nicht bekommen hat.

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer (unterbrechend): Bitte zum Schluss kommen.

 

GRin Gerda Themel (fortsetzend): Ich bin gleich fertig.

 

Leserinnen und Leser des "Kuriers" werden aufgefordert zu spenden, weil Schwarz-Blau wieder einmal

 

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