Gemeinderat,
7. Sitzung vom 19.11.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 98 von 138
nicht vorwerfen, dass
wir präventiv nichts tun und dann nur irgendwie Notarzt spielen, sondern wir
sind auch ambulant vor Ort unterwegs. (Beifall
bei der SPÖ.)
Ein wichtiger Bereich ist
auch der Einsatz und die Errichtung einer Clearing-Stelle im nächsten Jahr, in
einem gemeinsamen Projekt mit dem Integrationshaus und dem Innenministerium.
Wir werden eine Clearing-Stelle für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge
errichten, um wirklich den Ärmsten der Armen und den ganz armen Kindern mit der
Stadt Wien als Partnerin zur Seite zu stehen. Ich glaube, das wird ein sehr
erfolgreiches Projekt werden. Es ist dringend notwendig und wir werden uns
nächstes Jahr sehr stark dafür engagieren.
Gerade in den
Bereichen der Sozialpolitik und der Familienpolitik ist die Information und der
Informationsaustausch immer sehr wichtig. Das bringt mich zu einem anderen
Bereich des Ressorts, nämlich zu unseren Informationsdiensten, die einen sehr
wichtigen Beitrag leisten, um die Angebote und Leistungen der Stadt Wien auch
publik zu machen, um Hilfeleistung und Erstinformation zu geben.
Es gehört
natürlich auch zu diesem Bereich, immer wieder Veranstaltungen, Tagungen und
Enqueten - die wir auch hier im Haus sehr intensiv veranstalten, mit
SozialarbeiterInnen, mit PsychologInnen, mit ExpertInnen aus den Bereichen
Sozialpolitik, Familienpolitik, Kinder- und Jugendbetreuung - anzubieten. Das
wird auch im nächsten Jahr so sein. Es wird im Bereich der MA 11 und
MA 12 einige wichtige Veranstaltungen geben, um einfach up to date zu sein
und damit man uns nicht vorhalten kann, dass wir in diesem Bereich veraltete
Traditionen aufrechterhalten, sondern dass wir immer das Neueste und Beste für
unsere Jugendlichen und Kinder auf dem Programm haben.
Der
Bürgerdienst - und dort insbesondere die Stadtinformation - ist in diesem
Zusammenhang ein ganz wichtiger Partner der Sozial- und Familienpolitik, den
ich nicht unerwähnt lassen möchte. Ich möchte mich auch herzlich bedanken bei
den MitarbeiterInnen der Stadtinformation, die ich jetzt näher kennen lernen durfte
und von denen ich weiß, dass sie neben den tagtäglichen Informationen, die sie
an die Wienerinnen und Wiener, vor allem aber auch an die Gäste, die in diese
Stadt kommen, weitergeben, viele Fragen auch im Bereich der Sozial- und
Familienpolitik als Erst-Anlaufstelle beantworten. Ich denke, es ist ein sehr
breites Spektrum an Informationen, die man dort weiterzugeben hat, und es ist
dies eine ganz hervorragende und vor allem wichtige Sache. Man sieht, dass sehr
kompetente MitarbeiterInnen in dieser Informationsstelle im Rathaus arbeiten.
Danke schön! (Beifall bei der SPÖ.)
Als
SozialpolitikerInnen können wir sehr stolz auf unser Wiener Budget 2002 sein.
Wir können an sich mit der Gewissheit einer guten finanziellen Absicherung in
die Arbeit des nächsten Jahres gehen und werden im nächsten Jahr auch all
unsere Meilensteine bewältigen, denn das "Cash" dafür ist mit diesem
Budget bereitgestellt.
Abschließend
bleibt mir nur zu sagen: Das ist eben sozialdemokratische Budgetpolitik und die
Wienerinnen und Wiener werden sehr stolz darauf sein! - Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende
GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Als nächste Rednerin ist Frau GRin Sommer-Smolik gemeldet. Ich erteile ihr das
Wort.
GRin Claudia Sommer-Smolik (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrte
Frau Vorsitzende! Frau Stadträtin! Meine Damen und Herren!
Ich gebe
meiner Vorrednerin darin Recht, dass die Kinderbetreuung in Wien nicht die
schlechteste ist. Aber es gibt unserer Meinung nach schon noch einiges, das man
verändern könnte. Denn wirklich zufrieden stellend ist die Kinderbetreuungssituation
in Wien nicht. Die Suche nach einem passenden Kinderbetreuungsplatz ist je nach
Bezirk ganz verschieden: verschieden mühsam, verschieden unbefriedigend für
Eltern und Kinder. Es ist nach wie vor so, dass es für die betroffenen Eltern
nicht den Kindergartenplatz gibt, den sie ausgesucht haben. Natürlich ist Wien
besser dran als die anderen Bundesländer - aber ist das eine ausreichende Argumentation
und ist das ein Trost für die betroffenen Familien, die nicht den geeigneten
Kinderbetreuungsplatz bekommen? (GRin Mag
Sonja Wehsely: Namen konkret?)
Meiner Meinung
nach brauchen wir mehr Kinderbetreuungsplätze für die Kinder zwischen 1 und
3 Jahren. Hier fehlt mir in dem Budget die Innovation der Stadt Wien. Wo
ist wirklich der Auftrag der Stadt Wien, hier etwas zu unternehmen? - Denn hier
haben wir Handlungsbedarf und dieser ist über das Tagesmüttersystem nicht abzudecken.
Ich weiß, dass
die Kindergartenmilliarde des Bundes gestrichen worden ist. Aber die Stadt Wien
könnte hier Innovationen setzen und wirkliche Politik machen. Ich vermisse
diese Politik vor allem im Bereich der Kinderbetreuung. Es soll uns aber nicht
dazu bringen, dass nicht mehr über die Qualität der Kinderbetreuung geredet
wird. Denn es wird uns von der SPÖ erklärt: es ist alles so toll, es gibt kein
Problem - aber über die Qualität der Kinderbetreuung wird nicht geredet. Nach
wie vor haben in den öffentlichen Kindergärten 25 Kinder auf
50 Quadratmetern Platz, inklusive der Betreuerinnen. Das ist unserer
Meinung nach nicht mehr tragbar. Auch hierzu ist im Budget nichts zu finden.
Unsere
Hoffnungen setzen wir jetzt in das novellierte Kinderbetreuungsgesetz. Wir
werden sehen, was etwa daraus wird und ob dort die Qualität wirklich Eingang
finden wird. Unsere Ziele in der Qualität haben wir hier schon öfters erwähnt
und ich möchte sie noch einmal anführen. Vielleicht wird dies noch in die
Novellierung aufgenommen, wenn es dort nicht ohnehin schon drinsteht; das
werden wir vielleicht in der Antwort der Frau Stadträtin hören.
Es muss die
Kindergruppengröße gesenkt werden.
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