Gemeinderat,
7. Sitzung vom 19.11.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 97 von 138
beitsleistung fähig
sind, sondern es lohnt sich, weil man damit auch einen gesellschaftspolitischen
Auftrag erfüllt. Ich denke, das ist auch ganz im Sinne unserer
sozialdemokratischen Politik! (Beifall
bei der SPÖ.)
Um dazu auch
ein Beispiel zu geben, wie so etwas funktionieren kann und sogar auch
ausgezeichnet wird: Das Stadtgartenamt ist von der EU - die Kollegin Stubenvoll
freut sich darüber sehr, das weiß ich - mit einer Auszeichnung, nämlich der
Auszeichnung "best practice", ausgezeichnet worden, weil dort im Stadtgartenamt
geistig Behinderte ausgebildet werden, und zwar ganz erfolgreich. Auch dieses
Projekt wird weitergeführt werden. An solchen Projekten kann man sich ein
Vorbild nehmen. Vielleicht ist es auch eine Vorbildwirkung für die Wirtschaft,
hier einen Beitrag zu leisten. (Beifall
der GRin Erika Stubenvoll.)
Die
Servicestelle, die es einzurichten gilt - im Zuge der Reform der MA 12
wird das sicher einen Platz haben -, ist die Servicestelle für behinderte
Menschen, die dann eine Anlaufstelle haben, wo sie für alle ihre Bedürfnisse
und Problemstellungen Hilfe und Information bekommen. Ich denke, das ist ein
weiterer Beitrag, um diesen Menschen ein einfacheres Leben in Wien zu erlauben.
Des Weiteren
wird es auch im nächsten Jahr die Fahrtkostenersätze bei den WIENER LINIEN für
Blinde, Gehörlose und Begleitpersonen geben.
Weil heute
schon die Rede davon war, dass es betreffend Fahrtendienst Sorge gibt: Der
Fahrtendienst wird nächstes Jahr neu ausgeschrieben werden. Wir werden ganz
bestimmt darauf achten, dass es eine Qualitätssicherung in diesem Bereich gibt
und diese einfordern. Ich bin sehr zuversichtlich und ich würde jetzt sagen,
guter Hoffnung - so wie Herr Prof Strobl es im Ausschuss war -, dass das mit
dem Fahrtendienst nächstes Jahr gut über die Bühne geht und es eine
befriedigende Lösung gibt. (Beifall bei
der SPÖ.)
Dies alles
beweist, dass trotz eines ausgeglichenen Budgets Sozialhilfe und vernünftige
Sozialpolitik weitergeführt werden kann. Dies alles beweist, dass es nicht
zwingend so ist, ein ausgeglichenes Budget nur durch Kürzungen im Sozialbereich
oder neue Belastungen zu erreichen, denn das, liebe Kolleginnen und Kollegen,
ist ein Märchen der Bundesregierung! Es ist nämlich nicht notwendig und Wien
beweist, dass es nicht notwendig ist! (Beifall
bei der SPÖ.)
Mein Kollege
hat dann noch die Ehre, näher darauf einzugehen, aber ich möchte auch noch
einen Teil zum Bereich der Kinderbetreuung sagen. In Wien wird es gelingen -
und das gelingt schon heuer -, dass es trotz der Streichung der Kindergartenmilliarde
möglich ist, den Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen weiterzuführen. Das
wird auch im nächsten Jahr so sein, denn uns sind die Kinder und Jugendlichen
wirklich ein Anliegen und wir haben keine Kindergartenmilliarde gestrichen! (Beifall bei der SPÖ.)
Gerade in
diesem Bereich möchte ich gleich mit einem Vorurteil, mit einem Gerücht,
aufräumen. Es ist jetzt schon möglich - vielleicht stellen wir nächstes Jahr
den 100-prozentigen Beweis dafür, damit dann hoffentlich jeder daran glaubt -,
in Wien jederzeit auf unbürokratischem Wege zum optimalen Kinderbetreuungsplatz
zu kommen. Es ist ein Gerücht, dass man sich im Kindergarten quasi schon
anmelden muss, noch bevor das Kind gezeugt oder geplant wird. Das stimmt
einfach nicht. Vielleicht schaffen wir es im nächsten Jahr, durch eine
Neustrukturierung und Vernetzung endgültig restlos jede Wienerin und jeden
Wiener davon zu überzeugen, dass man das jederzeit bekommt und sich keine
Sorgen zu machen braucht.
Die Stadt Wien
wird sich auch intensiv an der Erarbeitung eines internationalen Prophylaxeprogramms
zur Vorbeugung von Gewalt und Missbrauch an Kindern beteiligen. Dieses Projekt
wird im Rahmen des "DAPHNE"-Programms der EU erarbeitet. Es ist
gerade für uns Wiener Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten, die sich in den
letzten Jahren intensiv des Themas "Gewalt und Gewaltprävention" angenommen
haben, selbstverständlich, dass wir uns aktiv daran beteiligen, denn für uns
ist es wichtig, jede Möglichkeit der Erarbeitung eines Programms, einer Maßnahme
zu unterstützen, um jede Form der Gewalt und des Missbrauchs an Kindern in
irgendeiner Art und Weise zu verhindern. Das ist das Engagement der Wiener Sozialdemokratinnen
und Sozialdemokraten und das wird auch in Zukunft so sein! (Beifall bei der SPÖ.)
Der Ausbau der
Betreuung durch Pflegeeltern liegt uns auch sehr am Herzen. Im nächsten Jahr
wird es hier neue Schritte und einen Ausbau geben. Für uns sind Pflegeeltern
wichtige PartnerInnen und wir werden auch die notwendigen Maßnahmen zur Verbesserung
der materiellen Rahmenbedingungen setzen. Es wird eine Neuorganisation der
Sozialarbeit mit Pflegefamilien geben. 2002 wird es uns auch gelingen - davon
war heute schon die Rede -, das Projekt "Heim 2000" abzuschließen, wo
es um die Ersetzung der Großheime durch sozialpädagogische Wohngemeinschaften
geht und - von wegen Sparen - neben den sieben weiteren Wohngemeinschaften, die
wir nächstes Jahr errichten werden, darf ich auch Kollegin Jerusalem vielleicht
ein bisschen beruhigen, die vorhin gesagt hat, es gibt keine Springer und es
gibt keine Präventionsmaßnahmen in dem Bereich.
Es gibt einen
Springerpool, der nicht nur dafür da ist, SozialarbeiterInnen zu ersetzen, die
auf Langzeitkrankenstand sind, die länger nicht ihrer Tätigkeit nachkommen
können, sondern die auch kurzfristig einspringen. Es gibt 60 MitarbeiterInnen,
die sich präventiv - quasi ambulant - auf den Weg in eine Wohnung, in eine
Familie machen, um dort vor Ort präventiv zu arbeiten. Also präventiver geht es
eigentlich gar nicht mehr, als sich anzuziehen, hinzugehen und sich dort vor
Ort, in der Familie, dem Problem anzunehmen!
Ich weiß also nicht,
welche Sorge Sie haben. Aber vielleicht sollen es 120 oder 180 sein; ich denke,
jetzt fangen wir einmal mit 60 an. Das wird ausreichend sein und tadellos
funktionieren, und man kann uns
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