Gemeinderat,
7. Sitzung vom 19.11.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 93 von 138
heim fallen, als
jene, die eine gute Ausbildung haben. Daher haben wir in der Vergangenheit
immer wieder den Großteil von Qualifizierungsmaßnahmen mitgetragen, weil wir
glauben, dass es wichtig ist, gerade hier einzugreifen.
Deshalb sind
wir überrascht, dass unter anderem auch beim WAFF wichtige Projekte gestrichen
werden, nämlich Projekte, die vor allem Frauen betreffen. Dies ist deshalb
besonders wichtig, weil ich glaube, dass diese angesprochene Gruppe, die
besonders von Arbeitslosigkeit betroffen ist, natürlich auch im Frauensektor zu
finden ist und wir auch wissen, dass besonders Alleinerzieherinnen mit Kindern,
auf jeden Fall Familien mit Kindern, wo die Frau auch wesentlich an der Gestion
des Haushalts mitzuwirken hat, von der Armutsfalle bedroht sind. Daher halten
wird das nicht für zielführend. Ich glaube, Einsparungen sollten woanders
stattfinden. Das weist mich im Zusammenhang auch auf das Problem der
Familienförderung hin, wo jahrelang darüber gesprochen wurde, dass das
Familienförderungsgesetz kommen wird, bis wir dann von der Frau
Vizebürgermeisterin auf Grund eines Antrags erfahren mussten, dass man der
Meinung ist, dies ist gesetzlich nicht möglich.
Man hat sich
auch etwas einfallen lassen. Man glaubt es nicht, man hat heuer im Budget die
Sozialhilfe anders gruppiert und einen neuen Ansatz hineingenommen, und zwar
heißt er dann "Förderung für Familien mit minderjährigen Kindern".
Jetzt schaut das Ganze schon ein bisschen besser aus, kann aber nicht darüber
hinwegtäuschen, dass es im Gesamten trotzdem mit dem Verschieben von Ansätzen
und Post und so weiter verschleiert wird, dass die insgesamt vorgesehenen
Ausgaben für die Sozialhilfe rückläufig sind.
In diesem
Zusammenhang muss man auch wieder auf den Heizkostenzuschuss verweisen, weil
hier die Mären immer bleiben. Frau Kollegin Stubenvoll, ich kann Sie beruhigen,
ich stelle heuer erstmals keinen Antrag (GRin
Erika Stubenvoll: Keinen Antrag?), und zwar deshalb nicht, weil ich ihn in
der letzten Sitzung gestellt habe, sonst hätte ich ihn natürlich wieder
eingebracht.
Aber ich will
auf das vorige Jahr replizieren. Wir wissen, der Bund hat gesagt, wir
verdoppeln die Kosten der Länder, die hier vorgesehen sind. Wir wissen, dass
die ganze Aktion ein bisschen schnoddrig, würde ich sagen, durchgeführt worden
ist. Man hat dann nur mehr dem Bund die Schuld gegeben, weil er die Adressen
nicht hergegeben hat, wozu bemerken ist - das ist ja nicht eine neue Sache -,
natürlich gibt es einen Datenschutz, wir können nicht davon ausgehen, dass alle
Leute, die davon betroffen sind, unbedingt wollen, dass ihre Daten von einem
Amt auf das andere weitergegeben werden soll. Aber es gibt jetzt immerhin einen
Bericht der Volksanwaltschaft, den ich Ihnen auch nicht vorenthalten will, wo
die Volksanwaltschaft darauf hinweist, dass man vielleicht hätte versuchen
können, das Geld über die Pensionsversicherungsträger anzuweisen. Man kann
natürlich auch noch sagen, eine zweite Möglichkeit hätte es auch noch gegeben,
die nicht probiert wurde. Man hätte vielleicht anlässlich der Aussendung der
Parkverständigung, die jeder Pensionist bekommt, mit den
Pensionsversicherungsträgern verhandeln können, ob sie nicht ein Formular gegen
Kostenersatz mitschicken können. Das kann nicht so viel kosten, wenn das
mitgeschickt wird, aber das wollte man alles offensichtlich nicht, weil daran
ist kein Herz gelegen.
Wie weit das
heuer ist, kann ich Ihnen sagen. Wie gesagt, letztes Monat haben wir den Antrag
auf Gewährung eines Heizkostenzuschusses für die Heizperiode 2001/2002
eingebracht, weil ja nichts billiger geworden ist, wie wir heute schon zum Teil
gehört haben. Ich kann berichten, dass dieser Antrag leider Gottes von der
Mehrheitsfraktion abgelehnt worden ist. Das ist wirklich schade! Ich glaube,
diese Aktion hätte man, nachdem man sie schon einige Jahre, zwar mit
Unterbrechung, aber trotzdem, durchgeführt hat, ohne weiteres weiterführen
können. Ich glaube, die Betroffenen wären Ihnen dankbar gewesen, wenn das auch
für diesen Winter gelungen wäre! (Beifall
bei der FPÖ.)
Etwas
Positives kann man auch berichten, aber die Vorgeschichte ist nicht so positiv.
Und zwar wurde es vom Kollegen Strobl schon angesprochen. Ich verweise auf
dieses infame Spiel, das im vorigen Winter gespielt worden ist, wo man geglaubt
hat, wenn man sich nicht wirklich dafür interessiert hat - wir haben das immer
bestritten -, dass die ganze Bildungspolitik den Bach hinuntergeht. Man hat
sich nur mehr von Kindern umkreist gesehen, die keinen Lehrer haben und von
arbeitslosen Lehrern. Die Zahlen sind dauernd hinaufgeschnellt. Wie wir jetzt
sehen, gibt es um 120 Dienstposten weniger. Es wurden jetzt über
100 Lehrer aufgenommen, weil der Bedarf da war, weil ein Abgang auch ist.
Ich war mir
damals schon sicher, zuerst abzuwarten, wie die ganze Sache wirklich ausgeht,
und ich war mir sicher, dass es nicht notwendig ist, die Lehrer aufzuhetzen,
weil ich davon ausgegangen bin, die Gemeinde Wien wird - so wie in anderen
vergleichbaren Dingen auch - versuchen, hier eine Abfederung zu machen. Es ist
gelungen und es ist auch kein Problem. (GR
Harry Kopietz: Dank sozialdemokratischer Politik!) Was ich aber meine, ist
das infame Spiel, dass man hier die Lehrer derartig verunsichert hat. Da waren
viele verunsichert, das ist vollkommen klar. Wenn ich nur ein befristetes
Dienstverhältnis habe, bin ich unsicher. Wenn ich dann eine allein erziehende
Lehrerin bin - da kenne ich eine - bin ich total verunsichert und habe
Existenzängste. Das war überhaupt nicht notwendig. Wie sich jetzt
herausgestellt hat, ist das alles nicht so gekommen und darüber sind wir froh.
Aber ein anderes Ding
ist nicht gekommen - das wurde auch schon angesprochen -, das ist das
Bäderkonzept, auf das wir alle schon so lange warten, das wir unbedingt
brauchen, weil wir, bevor wir Investitionen in größerem Ausmaß tätigen wollen,
auch wis-
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular