Gemeinderat,
7. Sitzung vom 19.11.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 88 von 138
schauen, wie die
Bedürfnis- und die Bedarfslage bei den Personen aussieht und wie daher eine
echte Hilfe zur Selbsthilfe gestaltet werden kann. Daher mein Appell, zumindest
in diesem Punkt genügend Geldmittel zur Verfügung zu stellen!
Ich werde im
Rahmen der MA 12 zwei Anträge einbringen.
Der eine
Antrag befasst sich mit der übergreifenden Fortbildung, wo die Mittel gekürzt
wurden und wo sehr viele MitarbeiterInnen und sehr viele SozialarbeiterInnen
der Stadt Wien - Ihnen allen bekannt - unterschrieben haben.
Diesbezüglich
stelle ich den folgenden Beschlussantrag:
"Es
werden die nötigen Geldmittel für eine handlungsfeldübergreifende Fortbildung
für SozialarbeiterInnen der Stadt Wien zur Verfügung gestellt und der Vorschlag
des Berufsgruppenausschusses wird umgesetzt."
In formeller
Hinsicht beantrage ich die Zuweisung dieses Antrags.
Ein zweiter
Antrag von mir befasst sich mit einem one-desk/one-stop-Verfahren, und zwar
wollen wir - ich habe das schon öfters gesagt, aber jetzt bringe ich auch den
Antrag ein -, dass Eltern mit Kindern nicht mehr zwischen der MA 11 und
der MA 12 hin- und hergeschickt werden, im Übrigen auch zur Vormundschaft
und MA 50, und dann gehen sie auf die Post und rennen in der Gegend herum,
um ihre ganzen Ermäßigungen zu bekommen. Wir wollen, dass das zumindest
zwischen der MA 11 und der MA 12 funktioniert.
Ich stelle
daher den Beschlussantrag:
"Eltern
mit Kindern können in Hinkunft alle Behördenschritte, die bislang auf
MA 11 und MA 12 verteilt waren, in der MA 11 erledigen. Die
MA 12 ist ausschließlich für Belange von Erwachsenen zuständig."
In formeller
Hinsicht beantrage ich die sofortige Abstimmung dieses Antrags, der seinen Sinn
auch darin sieht, dass nur die Räumlichkeiten der MA 11 so ausgestattet
sind, dass man sie mit Kindern tatsächlich betreten kann. Die MA 12 ist
wahrscheinlich der ungeeignetste Ort, um mit Kindern besucht zu werden.
Erlauben Sie
mir jetzt noch eine Sache, die mir ein besonderes Anliegen ist, wo ich bereits
einen Antrag gestellt habe. Ich möchte gern, dass die Stadt Wien Flüchtlinge
aus Afghanistan aufnimmt. Wir hatten einmal die Bosnienhilfe. Das war eine sehr
gute Hilfe für bosnische Familien, für bosnische Menschen. Ich möchte das auch
für afghanische Menschen haben. Der Antrag ist bereits unterwegs. Im Budget
scheint es nicht berücksichtigt zu sein, dass eine derartige Hilfe für
afghanische Menschen stattfindet.
Ich möchte
Ihnen kurz aus der "Presse" vorlesen: "Immer mehr Afghanen
kämpfen sich über die March nach Österreich. Praktisch jede Nacht werden an Niederösterreichs
Grenze afghanische Flüchtlinge aufgegriffen. Am vergangenen Donnerstag meldeten
die Behörden, dass in nur zwei Tagen 105 Fremde gefasst wurden, von denen
74 aus Afghanistan stammen." - Das heißt, die Menschen sind da und sie sollten
von uns auch aufgenommen werden.
Ich möchte an
dieser Stelle, weil es auch fürs Protokoll ist und man dann auch nachlesen
kann, was die GRÜNEN eigentlich zu Afghanistan sagen, für die GRÜNEN
deponieren, dass wir gegen diesen Krieg sind. Wir sind der Meinung, dass mit
diesem Krieg Terrorismus nicht bekämpft werden kann. Wir sind gegen die Bomben
auf Afghanistan, aber für eine dezidierte gute Flüchtlingshilfe von Seiten der
Wiener Stadtregierung! (Beifall bei den
GRÜNEN.)
Ich möchte,
bevor ich mit meiner Rede schon Schluss mache, noch zwei weitere Anträge einbringen.
Der eine
Antrag befasst sich mit der behindertengerechten Nachrüstung der Gasometer.
Ich lese Ihnen
nur den Beschlussantrag vor:
"Der
Stadtrat für Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung, Werner Faymann, wird
aufgefordert, mit den Eigentümergesellschaften der Gasometer Gespräche mit dem
Ziel aufzunehmen, diese mögen folgende bauliche Anpassung zur Erreichung eines
behindertengerechten Standards vornehmen:
Erstens. Umbau
der Fluchtwege, um sie für Blinde, Gehbehinderte und RollstuhlfahrerInnen benutzbar
zu machen.
Zweitens.
Geeignete Beschilderung der Fluchtwege für Sehbehinderte.
Drittens.
Installierung eines Blindenleitsystems für das gesamte Gelände.
Viertens. Die
Liftanlagen im gesamten Bereich der Gasometer sollen entsprechend der ÖNORM
B 1600 betreffend Fahrkorbgröße, Durchfahrbreite, Greifhöhe, akustischer
und taktiler Unterstützung für sehbehinderte und blinde Menschen überprüft und,
wenn nötig, die entsprechenden Anpassungsarbeiten veranlasst werden.
Fünftens.
Beschilderung der WC-Anlagen für behinderte Menschen.
Sechstens. Die
Behindertentoiletten sollen gemäß ÖNORM B 1600 und B 1601 ausgestaltet
werden.
Vom Ergebnis
dieser Gespräche ist dem Ausschuss für Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung bis
spätestens März 2002 zu berichten."
In formeller
Hinsicht beantrage ich die sofortige Abstimmung dieses Antrags.
Ich halte es
für unnötig, dass sich diese neu errichteten Gasometergebäude in diesem Zustand
befinden, weil das ist ein bisschen viel, was dort an Nachrüstung notwendig
ist. Da kann man nicht mehr sagen, das hat man vergessen oder es wurde etwas
übersehen, wo man sagen kann, das kann einmal passieren und jetzt rüsten wir
nach. Das ist zu viel!
Ich bitte Sie
sehr, diesem Antrag dann seine Zustimmung zu geben.
Weiters bringe ich
einen Antrag ein, der das Wiener Schulbauprogramm betrifft. Diesen Antrag habe
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
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