Gemeinderat,
7. Sitzung vom 19.11.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 79 von 138
selbst freiwillig
5 Prozent der Sanierungskosten beiträgt, nur um diese Projekte schnell in
Realisierung zu bringen und im Interesse der Bürger entsprechend sanieren zu können.
Damit zeigt sich auch eine besondere Verantwortung der Stadt. Ich glaube, es
ist auch die Bemerkung wert, dass, so wie der Stand der Projektvorbereitung
heute ist, davon ausgegangen werden kann, dass diese drei Projekte nach
korrekten und professionell abgeführten Verfahren schnell und effizient
umgesetzt werden können und nicht ein ähnlicher Bescheidpfusch vorliegt wie
beim Lainzer Tunnel, wo dann ein Projekt mitten in der Bauphase abgebrochen
werden muss und einige Arbeitnehmer für die schwierige Winterzeit dort ihren
Arbeitsplatz verlieren und in die Arbeitslosigkeit gezwungen werden.
Umkehrschluss
hier: Diese drei Projekte werden auch einen doch wesentlichen
Arbeitsplatzeffekt im Spezial-Tiefbau haben, also in einem Sektor der
Bauwirtschaft, der besonders sensibel ist, weil er natürlich mit hohen
Vorinvestitionskosten der Unternehmungen verbunden ist, die nicht
auftragsbezogen von einem Moment auf den anderen aktiviert werden können,
sondern wo es um eine Berechenbarkeit über längere Zeiträume hinweg geht.
Summa summarum
bin ich überzeugt davon, dass deutlich nachweisbar ist, an diesen Beispielen
Altlastensanierung, an dem Beispiel Innovationen, an dem Beispiel
Abfallwirtschaft, am Beispiel strategische Umweltprüfung, dass wir
Sozialdemokraten hier in dieser Stadt einen sehr hohen qualitativen Anspruch an
die Umweltpolitik haben, eine Umweltpolitik, die ökologisch, sozial, innovativ,
wirtschaftlich sinnvoll ist, eine sozialdemokratische Umweltpolitik, bei der
der Mensch im Mittelpunkt steht. (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzender
GR Günther Reiter: Herr GR
Mag Maresch hat sich ein zweites Mal gemeldet. Er hat noch ausreichend
Redezeit.
GR Mag Rüdiger
Maresch (Grüner Klub im Rathaus): Guten Tag, meine Damen und Herren, habe
ich heute schon einmal gesagt, aber ich habe mich von der Rede meines
Vorgängers ein bissel inspirieren lassen, habe zu Hause etwas ausgegraben für
die heutige Sitzung, und zwar ein mehrbändiges Buch, von dem Band 2 heißt
"Die Sanierung von Altlasten in Wien", herausgegeben von der
Geschäftsgruppe - damals noch - Umwelt und Sport, amtsführender Stadtrat Dr
Michael Häupl. Es ist schon eine Zeit lang her. Er ist sozusagen in der Politik
etwas höher gestiegen. Copyright 12., das heißt also offensichtlich
Dezember 1991.
Da sind verschiedene
Altlasten und nicht nur diese drei, die genannt wurden, sondern auch andere,
und da gibt es zum Beispiel eine Altlast, die offensichtlich bereits seit 1990
bekannt ist. Sie ist in Floridsdorf und heißt "Altlast Shell
Pilzgasse". Ich habe die Pilzgasse deswegen genommen, weil mich der Name
natürlich ein bissel inspiriert hat als GRÜNER. Und herausgekommen ist da als
letzter Satz - die "Altlast Shell Pilzgasse" war nämlich eine
ehemalige Raffinerie, im Krieg bombardiert, Parafinproduktion, alles Mögliche,
alles, was so an Raffinerieprodukten gut und teuer ist, ist da im Boden -, dass
im Grundwasser ein bisschen Öl herumschwimmt. Die "Altlast Shell
Pilzgasse", die eben nicht bei diesen dreien dabei ist, wurde entsprechend
dem Altlastensanierungsgesetz als Verdachtsfläche gemeldet und vom UBA,
Umweltbundesamt, zur Altlast erklärt und in die Prioritätenstufe 1, also
vor 1990 offensichtlich, gereiht. Von der Stadt Wien wurde die
Detailuntersuchung und Projektierung zur Förderung nach dem ALSAG eingereicht.
Also wir
werden jetzt bald das 12-jährige Jubiläum dieser Projektierung feiern; und, wie
gesagt - es wurde ja angekündigt -, in den nächsten fünf bis acht Jahren werden
alle Altlasten, und zwar alle 21, die natürlich schon ganz lang bekannt sind in
Wien, saniert werden.
Also, wie
gesagt, unser jetziger Bürgermeister war der Herausgeber dieses netten
Büchleins. Sehr, sehr informativ, gute Landkarten, gute Recherche, gilt noch
immer, zwölf Jahre alt übrigens.
Im Jahre 1996
hat es einen Perspektivenband gegeben zu den Altlasten, auch sehr, sehr gut, es
steht wortwörtlich das Gleiche drinnen: Es wird die Projektierung in Auftrag
gegeben. Also 1990 wurde die Projektierung in Auftrag gegeben. 1996 wurde die
Projektierung in Auftrag gegeben. 2001 wurde die Projektierung nicht in Auftrag
gegeben, weil eben diese drei Projekte kommen werden. So weit, so gut.
Dann noch einige Reste noch
von vorher. Irgendwie so leicht schmunzelnd hat mein Kollege, der
Umweltsprecher bei der ÖVP, der geschätzte Herr Klucsarits, behauptet, ich
hätte in einer Publikation oder in einem Papier gesagt, PVC reduziert die
Fruchtbarkeit der Männer, und so was soll man eigentlich nicht sagen, weil das
ist pfuigag und überhaupt so.
Tatsache ist, und das ist
wissenschaftlich nachgewiesen, Herr Kollege, dass PVC und andere Stoffe die
Fruchtbarkeit der Männer und auch der Tiere weltweit reduziert. Greenpeace,
Global 2000, das Umweltbundesamt in Broschüren sagt das und nicht der böse
kleine Herr Maresch allein. Es ist so. Männer haben damit vielleicht ein
Problem. Wir zwei vielleicht auch. Was weiß man. Gut. Okay. Zu diesem Punkt war
keine Schweinerei, sondern das ist wissenschaftlich erwiesen. So ist es. Tut
Leid.
Nächster Punkt
war - noch ein kleiner Rest -: Vor kurzem haben wir eine Geschichte gehabt über
Bahnschwellen, und zwar im 18. Bezirk. Da wurde dann in einer SP-Zeitung
geschrieben: Die GRÜNEN machen sich wichtig.
Ich habe ein bisschen
recherchiert dazu. Faktum ist: Zwei FPÖ-Bundesräte haben vor vielen Jahren eine
Anfrage gestellt an den damaligen Umweltminister namens Bartenstein. Der ist
heute natürlich nicht mehr Umweltminister, aber so was Ähnliches, ich glaube
Wirtschaft und sozial, sozial nicht, aber Arbeitsminister und dergleichen
Dinge. Damals war er in der Um-
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