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Gemeinderat, 6. Sitzung vom 25.10.2001, Wörtliches Protokoll  -  Seite 76 von 100

 

paar Jahre durchgeführte Kabarettfestival stattfindet, sondern auch andere Veranstaltungen, von Firmenfeiern bis zu diversen Veranstaltungen zeitgenössischer Kunst ebenso wie Ausstellungen. Das heißt, es wurde hier ein multikulturelles Zentrum geschaffen, bei dem der Schwerpunkt - und das ist, glaube ich, das Wichtigste für diese Stadt - bei den Jugendlichen liegt. Ich glaube daher, dass diese 5 Millionen S - Sie haben zuerst von 15 Millionen S gesprochen, es handelt sich aber um 5 Millionen - mehr als gut, nämlich sehr gut angelegt sind. (Beifall bei der SPÖ.) 

 

Es gab - und da gebe ich Ihnen Recht - einen wunden Punkt bei der Remise, und das ist der Schallschutz. Aber, Frau Kollegin Cordon, wir sind ja beide in der Bezirksvertretung Leopoldstadt gesessen. Ich war bei den Lärmmessungen dabei: Die Lärmmessungen erfolgten zu dem Zweck, dass bei Veranstaltungen der Höchstpegel eingestellt werden kann, damit eben die jetzigen Nachbarn, die jetzt erst eingezogen sind, nicht belästigt werden. Ich glaube, dass mit diesen 5 Millionen S, mit denen insbesondere der Schallschutz verbessert werden soll, auch für die Nachbarn das Entsprechende getan wird. Und dass im Bereich dieser Achse - wenn Sie so wollen -, wo sich andererseits auch die Neue Donau, der Prater, aber auch der Millenniums-Tower befinden, jetzt auch ein Mittelpunkt für Jugendliche in einer zeitadäquaten Form geschaffen wird, dagegen kann man, glaube ich, nichts haben.

 

Meine Damen und Herren! Ich wollte eigentlich - so hatte ich es mir vorgenommen - über die Remise von ihrem Ursprung her reden. Sie haben ja nun selbst mit der Chronik begonnen. Ich kann hier noch hinzufügen, dass im Jahre 1897 das Ganze noch "Etablissement" geheißen hat. Warum? - Weil man früher bei den Pferdestraßenbahnen von "Etablissements" gesprochen hat. Jetzt wird das Gebäude nach dieser Nutzung als Remise sozusagen wieder in ein Etablissement rückgeführt, dessen Schwerpunkt darin liegen wird, dass sich die Jugend in Zukunft dort treffen wird.

 

Ich glaube, dass mit dieser Beschlussfassung ein wichtiger Impuls für die Leopoldstadt, aber auch für ganz Wien gesetzt wird, und ich bin zuversichtlich, dass Sie sich diesem Antrag nicht widersetzen können und genauso mitstimmen werden. - Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.) 

 

Vorsitzende GR Josefa Tomsik: Ich danke Herrn GR Hora. - Zum Wort ist nun niemand mehr gemeldet.

 

Der Herr Berichterstatter verzichtet auf sein Schlusswort.

 

Wir kommen daher zur Abstimmung.

 

Ein Gegen- oder Abänderungsantrag wurde nicht gestellt.

 

Ich bitte jene Damen und Herren, die diesem Antrag des Berichterstatters zustimmen wollen, um ein Zeichen mit der Hand. - Danke, das ist einstimmig angenommen.

 

Es gelangt nunmehr die Postnummer 19 (PrZ 212/01-GSV) der Tagesordnung zur Verhandlung.

 

Ich bitte die Berichterstatterin, Frau GR Winklbauer, die Verhandlung einzuleiten.

 

Berichterstatterin GR Renate Winklbauer: Ich bitte um Zustimmung.

 

Vorsitzende GR Josefa Tomsik: Danke. - Ich eröffne die Debatte. Als Erster ist Herr GR Mag Chorherr zum Wort gemeldet. Ich erteile es ihm.

 

GR Mag Christoph Chorherr (Grüner Klub im Rathaus): Meine Damen und Herren!

 

Es geht hier um eine Flächenwidmungsänderung im Bereich Fultonstraße, Donaufelder Straße, besser bekannt in Wien als jener Bereich, wo sich der autofreie Stadtteil, wie ich ihn nenne, befindet. Wir werden dem zustimmen, allerdings mit zwei Anmerkungen dazu.

 

Einerseits gab es hier - einige von Ihnen wissen das - eine durchaus heftige Auseinandersetzung der Bewohner des autofreien Stadtteils mit einer Nachbarbebauung, die deutlich höher war, als von vielen vermutet. Dann gab es einen durchaus sehr konstruktiven Prozess aller Beteiligten, angefangen vom Bauträger über den WBSF bis hin zum zuständigen Stadtrat, und das hat dazu geführt, was ja nicht immer der Fall ist, dass es in relativ kurzer Zeit möglich war, auf ein Geschoss bei dem ohnehin sehr dicht bebauten Teil - ich meine, zu dicht bebauten Teil - zu verzichten, was zu einer durchaus sehr hohen Zufriedenheit von Seiten der Bewohner dieses autofreien Stadtteils geführt hat.

 

Vielleicht noch eine Anmerkung dazu: Aus ganz Europa kommen Experten, Verkehrsplaner, Politiker, um sich das anzuschauen, und auch bei Wohnzufriedenheitsstudien hat dieser Stadtteil eine sehr hohe Wohnzufriedenheit. Das hat jetzt gar nichts damit zu tun, dass dieser Stadtteil autofrei ist, denn autofrei ist nicht etwas, was zu großer Zufriedenheit führt, sondern das, was mit dem Geld geschaffen werden konnte, das dort für Dachbegrünung, Kinderbetreuung et cetera, et cetera eingesetzt wurde, bis hin zur Lage an der Alten Donau wird dort sehr positiv aufgenommen.

 

Meine zweite Anmerkung betrifft den zweiten Teil des Flächenwidmungsplans. Da geht es darum, die Straße An der oberen Alten Donau - und jetzt kommt der Punkt -, wenn die B 3 fertig gebaut ist, für den Durchzugsverkehr zu sperren, um dieses große Grünareal dort endlich für Anrainer und auch für Fußgänger und Radfahrer wirklich zugänglich zu machen und den Durchzugsverkehr hinauszubringen.

 

Meine Anmerkung ist schlicht und einfach: Man muss dazu nicht den Fertigbau der B 3 abwarten, der irgendwann am Sankt-Nimmerleins-Tag erfolgen wird. Der 22. Bezirk wehrt sich bis heute dagegen, auch wenn der Herr Gemeinderat für den Bau der B 3, der Kollege aus dem 21. Bezirk, der dann ohnehin sprechen wird, das anders sieht. Wir könnten das relativ rasch umsetzen. Ich glaube, die Verkehrsbelastung, die es derzeit An der oberen Alten Donau gibt, ist eine sehr geringe, und man könnte sehr rasch dieses Areal so nutzen, wie es die Anwohner wollen.

 

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