Gemeinderat,
6. Sitzung vom 25.10.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 15 von 100
chend): Wir reden
über den Bruckhaufen - nicht Donaupark.
Amtsf StR Dipl
Ing Isabella Kossina (fortsetzend): In welchem Bezirk ist
das?
GR Barbara Schöfnagel (unterbrechend): Im
21. Bezirk.
Amtsf StR Dipl
Ing Isabella Kossina (fortsetzend): Können Sie mir sagen,
welchen Namen diese Altlast konkret hat?
GR Barbara Schöfnagel (unterbrechend): "Bruckhaufen".
Amtsf StR Dipl
Ing Isabella Kossina (fortsetzend): Ich darf mich auf die
konkrete Anfrage beziehen und grundsätzlich feststellen, dass bei der
Altlastensanierung, wie gesagt, wenn es keine Verpflichteten gibt, die Stadt
Wien freiwillig einspringen muss. Wenn es sich um eine Altlast gemäß dem
Altlastensanierungsgesetz handelt, so werden bei Kriegsaltlasten 95 Prozent
vom Bund finanziert.
Es geht hier
um die Sicherstellung, dass es zu keiner Verschmutzung von Grundwasser kommt.
Es müssen alle Maßnahmen zum Abtransport beziehungsweise zur Absicherung
gesetzt werden. Hier sind sicherlich zum Schutz des Grundwassers auch
entsprechende Belastungen notwendig.
Der
Abtransport dieser Abfälle aus diesem Bereich ist nicht mehr altlastenbeitragspflichtig
nach dem Altlastensanierungsgesetz, denn wenn Abfälle aus einer Altlast
deponiert werden, fallen dabei keinerlei Altlastensanierungsbeiträge an.
Selbstverständlich müssen diese Abfälle dem Stand der
Technik entsprechend deponiert werden. Die damit verbundenen Kosten sind
selbstverständlich zu tragen, damit daraus keine Altlast für die Zukunft
entsteht und man dafür wieder Milliardenbeträge aufwenden muss. Hier ist es
daher absolut gerechtfertigt, Kosten gemäß der Deponieverordnung anzurechnen.
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Die
vierte Zusatzfrage stellt Frau GR Themel. - Bitte.
GR Gerda Themel (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats):
Frau Stadträtin!
Ich beziehe mich auf den
Altlastenatlas der Stadt Wien und möchte Sie in diesem Zusammenhang fragen, ob
in Ihrem Ressort auch Maßnahmen zur Sanierung von Altlasten, die nicht in
diesem Altlastenatlas enthalten sind, gesetzt werden?
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Bitte,
Frau Stadträtin.
Amtsf StR Dipl
Ing Isabella Kossina: Frau
Gemeinderätin!
Es ist richtig
- ich habe es eingangs bereits betont -: Bereits vor dem Jahr 1989, vor
In-Kraft-Treten des Altlastensanierungsgesetzes, gab es Verdachtsflächen und
Altlasten. Bereits in der ersten Hälfte der Achtzigerjahre wurde in Wien mit
der Erfassung der vorhandenen Deponien begonnen und erst im Jahr 1989 wurde die
entsprechende Sicherung dieser Deponien geregelt.
Nach dem derzeitigen Stand sind über
15 000 Altstandorte in Wien in der Wiener Altstandortliste
"WASTL" EDV-mäßig erfasst und der offizielle Altlastenatlas enthält
21 Flächen. - Abgesicherte beziehungsweise sanierte Altlasten, die eben
nicht im Altlastenatlas ausgewiesen sind, die also bereits vor dem Jahre 1989
saniert wurden, sind: Gotramgasse, Rautenweg, Im Gestockert, Gaudenzdorfer
Gürtel, Wehr 2, Herrengasse, Heuberggstätten, Alder.
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Danke
schön. - Damit ist die 5. Anfrage ebenfalls beantwortet. Die Fragestunde
ist somit beendet.
Wir kommen zur
Aktuellen Stunde.
Herr GR Mag
Kabas hat namens des Klubs der Wiener Freiheitlichen eine Aktuelle Stunde (PrZ 5/AG/01) zum Thema "Die
Wiener SPÖ - Alte Begehrlichkeit statt neuer Bescheidenheit" verlangt. Das
Verlangen wurde gemäß § 39 Abs. 2 der Geschäftsordnung ordnungsgemäß
beantragt.
Als Erstredner
wurde Herr GR Dr Serles nominiert. Ich ersuche ihn, die Aktuelle Stunde zu eröffnen,
und darf anmerken, dass seine Redezeit mit 10 Minuten begrenzt ist. -
Bitte schön.
GR Dr Wilfried
Serles (Klub der Wiener Freiheitlichen): Herr Vorsitzender! Meine sehr
geehrten Damen und Herren!
Ich gestehe:
Die Inspiration zur heutigen Fragestunde hat uns eigentlich der Herr
Bürgermeister geliefert, denn die neue Bescheidenheit für die Wiener SPÖ hat
der Herr Bürgermeister unmittelbar am Tag nach der Wahl ausgerufen. Es war für
uns durchaus überraschend, dass ausgerechnet der Herr Bürgermeister, den wir ja
als gestandenen Sozialdemokraten kennen, seine Partei im Zeichen klösterlicher
Tugenden erziehen will - noch dazu, wo der Flirt mit dem christlich-sozialen
Koalitionspartner erst einige Wochen vorher zu Ende gegangen ist.
Heute,
ungefähr ein Dreivierteljahr nach dieser Wahl, hat sich unsere Überraschung
natürlich längst gelegt. Sie ist der realistischen Einschätzung gewichen, dass
sich unter dem Hemd der neuen Bescheidenheit, das der Herr Bürgermeister
publikumswirksam seiner eigenen Partei überreicht hat, eigentlich nichts
anderes verbirgt, als die gute alte SPÖ, die wir ja kennen (GR Christian Oxonitsch: Die gute! - GR Inge Zankl: Die gute alte!),
mit ihren alten Begehrlichkeiten. (GR Dr
Elisabeth Neck-Schaukowitsch: Das ist immer noch besser, als eine neue
Bundesregierung!)
Meine Damen und
Herren! Ein Thema, das uns in diesem Wiener Gemeinderat immer wieder begegnet,
sind die Rechtsgeschäfte zwischen dieser SPÖ oder SPÖ-Politikern auf der einen
Seite und der Stadt Wien auf der anderen Seite. Diese Rechtsgeschäfte haben in
den meisten Fällen eines gemeinsam: Sie sind höchst vorteilhaft für die SPÖ, sie
sind höchst vorteilhaft für die Politiker der SPÖ und sie sind höchst
nachteilig für die Stadt. Nichts ist symptomatischer für die Begehrlichkeiten
der SPÖ als der Fall Löwelstraße. Sie wissen, es handelt sich dabei um die
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