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Gemeinderat, 6. Sitzung vom 25.10.2001, Wörtliches Protokoll  -  Seite 3 von 100

 

(Beginn um 9 Uhr.)

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich wünsche einen wunderschönen guten Morgen!

 

Ich darf somit offiziell die Sitzung für eröffnet erklären und darf als Erstes die Entschuldigtenliste bekannt geben, sie ist heute etwas umfangreicher.

 

Für den ganzen Tag sind Herr GR Blind, Herr GR Ekkamp, Herr GR Fuchs, Herr GR Dr GÜNTHER, Herr GR Prochaska, Herr GR Dr Troch, Frau GR Zheden entschuldigt und bis 14.00 Uhr sind Frau GR Jerusalem, Frau GR Dr Vana, Herr GR Kenesei und Herr GR Mag Maresch entschuldigt.

 

Das ist die heutige Absenz.

 

Wir kommen zur Fragestunde.

 

Die 1. Anfrage (PrZ 0011/GM/01-KSP) wurde von Frau GR Mag Becher an Herrn amtsf StR Dipl Ing Schicker gerichtet: Kürzlich präsentierten Sie den Entwurf zu einem Hochhauskonzept für Wien. Was bedeutet dies für die Realisierung künftiger Hochhausprojekte in Wien?

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Ich bitte um Beantwortung.

 

Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker: Sehr geehrte Damen und Herren! Herr Vorsitzender!

 

Die Frage Hochhauskonzept: Wir haben in Wien seit 20 Jahren ein Konzept, das Hochhäuser betrifft. Allerdings sind wir nie so weit gegangen, dass wir die Frage, wo sind geeignete Standorte, beziehungsweise wo sind Standorte, wo Hochhäuser nicht hinkommen sollen, genauer definiert hätten. Und aufbauend auf ein Gutachten von Coop-Himmelblau aus dem Jahre 1991 schon, gab es damals bereits das Öffnen der Hochhausbauten in Wien. Sie wissen, dass sich aus diesem Gutachten die Donau City und die Wagramer Straße als geeignete Standorte für Hochhäuser ergaben.

 

Gleichzeitig ist damals einhergegangen ein Öffnen der Bauordnung für Wien für Hochhäuser, wo die Sicherheitsbestimmungen in einer Form gefasst wurden, dass Hochhäuser wirtschaftlicher gebaut werden konnten, als das vorher jemals möglich gewesen wäre.

 

Diese Möglichkeiten sind ausgenützt worden, es sind neue Standorte dazugekommen und wir kommen jetzt, nach der ersten Phase des Hochhausbaus in Wien, wo insgesamt nur 89 - man überschätzt das -, nur 89 Gebäude über 40 Meter hoch sind, zu einer Phase, wo wir versuchen, insofern Regulierungen zu treffen, als Standorte definiert werden, die sich für Hochhausbebauungen eignen und solche, wo wir versuchen wollen, Hochhausbebauungen auszuschließen.

 

Ich möchte dazu nur erwähnen, dass wir natürlich dort, wo es Schutzzonen gibt und dort, wo zum Beispiel Landschafts- oder Naturschutzgebiete sind, keine Hochhäuser zulassen wollen, und dass wir auf der anderen Seite dort, wo Verkehrsknoten sind, diese Verkehrsknoten sehr wohl als Hochhausstandorte geeignet erachten.

 

Also, es wird keine Geschmackskommission geben, es wird keine Einschränkungen der Architektur geben, wir versuchen aber zu kanalisieren, wo Hochhausstandorte künftig sein sollen.

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Die erste Zusatzfrage stellt Herr GR Mag Chorherr. - Bitte.

 

GR Mag Christoph Chorherr (Grüner Klub im Rathaus): Ich habe nur eine kurze Anmerkung zu der SPÖ-Anfrage: Erst kürzlich präsentierten Sie den Entwurf zu einem Hochhauskonzept für Wien. Also, wenn ich es vorweg sage, mir ist dieser Entwurf offiziell nicht bekannt. Also, ich fände das irgendwie elegant, wenn man das auch diskutiert, dass so ein Entwurf, der auch bald einer wirklichen Diskussion zugeführt werden soll, schriftlich vorliegt.

 

Zu meiner Frage: Wie, wenn eines der Kriterien für Hochhausstandorte die gute öffentliche Erschließbarkeit ist, so gibt es ja einen bestehenden Hochhausstandort - das ist das Wienerbergareal -, wo schon einige Hochhäuser stehen und noch weitere dazukommen sollen. Dort fahren gelegentlich ein paar verhungerte Busse vorbei.

 

Immer wieder hört man, es müsse dort eine hochrangige öffentliche Erschließung geben. Was ist konkret von Ihrer Seite geplant, um dort zu einer hochrangigen öffentlichen Erschließung zu kommen?

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Bitte.

 

Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker: Wenn Sie das Hochhauskonzept noch nicht erhalten haben, dann werden Sie es im Laufe des Tages bekommen.

 

Zur eigentlichen Anfrage: Es ist aus meiner Sicht so, dass wir tatsächlich auf den Wienerbergarealen zu einer besseren öffentlichen Verkehrserschließung finden werden müssen, allerdings habe ich dort noch keine hungernden Busse gesehen.

 

Wir haben fünf Buslinien, die dort hinfahren und wir haben einen Shuttlebus, der vom Betreiber des Fuksas-Tower finanziert wird, und der von der U-Bahn-Station Meidling-Schedifkaplatz zum Fuksas-Tower hinfährt.

 

Ich habe auch schon öffentlich erklärt, dass wir derzeit untersuchen, ob wir - und in welcher Form das noch möglich wäre - eine Straßenbahnlinie in das neue Wohngebiet, in die Erweiterung dieses Wienerbergareals, führen können. Wenn nicht, so werden wir ernsthaft überlegen und prüfen, ob ein Cable-Liner dort eine Alternative sein könnte.

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Danke. - Die zweite Zusatzfrage stellt Herr GR Mag Neuhuber. - Bitte.

 

GR Mag Alexander Neuhuber (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Ich schließe mich, Herr Stadtrat, dem Kollegen Chorherr an. Da wir das Hochhauskonzept ja noch nicht offiziell erhalten haben, kann ich mich nur auf Ihre bisherigen Presseaussendungen dazu beziehen und dort heißt es bezeichnenderweise - und das finde ich wirklich interessant, dass Sie da Anleihen nehmen beim politischen Mitbewerb - sinn

 

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